Wann eine telefonische Kündigung ausnahmsweise wirksam sein kann

Telefonische Kündigung geht nicht? Stimmt, das ist wegen § 623 BGB grundsätzlich unmöglich, da nach dieser Vorschrift jede Kündigung der Schriftform bedarf. Allerdings gibt es eine Entscheidung des LAG Rheinland-Pfalz, in der eine telefonisch vom Arbeitnehmer erklärte Kündigung letztendlich dazu führte, dass das Arbeitsverhältnis ausnahmsweise trotz fehlender schriftlicher Kündigung beendet war.

Arbeitnehmer kann nicht gleich auf Zeugnis klagen

Versuchen auch Sie, Zeugnisstreitigkeiten mit ehemaligen Mitarbeitern nach Möglichkeit zu vermeiden? Dann werden Sie verstehen, wie verwundert und ärgerlich ein Arbeitgeber war, als er erstmals über eine Klage von dem Wunsch eines ehemaligen Mitarbeiters erfuhr, ein sogenanntes qualifiziertes Zeugnis zu erhalten. Dieser wollte dafür sogar noch Prozesskostenhilfe. Aber das ging den Richtern zu schnell.

Wann Sie Fahrzeiten des Arbeitnehmers bezahlen müssen

Fragen der korrekten Abrechnung des Lohns stellen sich immer wieder. Ein Dauerbrenner, der häufiger für Streit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern sorgt, ist die Frage, ob Fahrzeiten zur Arbeitszeit gehören. Oder anders gefragt: Müssen Sie als Arbeitgeber Fahrzeiten bezahlen oder nicht? Die Antwort ergibt sich wie so oft aus den Umständen des Einzelfalls. Unterscheiden Sie diese 3 Fälle.

Wann Sie die Videoüberwachung der Arbeitnehmer sofort beenden müssen

Die Sensibilität für Datenschutz und Persönlichkeitsrechte nimmt immer mehr zu und zwar sowohl bei Verbrauchern als auch bei Arbeitnehmern und Gerichten. Wenig Spaß verstehen die Gerichte z. B. bei unzulässigen Videoüberwachungen der Arbeitnehmer. Wie sich aus einer Entscheidung des LAG Hamm ergibt, kann das für Sie als Arbeitgeber schnell teuer werden.

Fristlose Kündigung bei falscher Arbeitszeitdokumentation möglich?

Die korrekte Erfassung der Arbeitszeiten ist von ausschlaggebender Bedeutung für die korrekte Lohnabrechnung. Kein Wunder, dass Arbeitgeber ausgesprochen verärgert reagieren, wenn Mitarbeiter hierbei wissentlich Fehler machen oder Fehler von Kollegen und Untergebenen decken. Das kann durchaus ein Grund für eine fristlose Kündigung sein. Auch eine Abmahnung ist in der Regel nicht erforderlich.

Wann Drohung mit Krankheit die Kündigung rechtfertigt – und wann nicht

Das Zusammentreffen von abgelehnten Urlaubsanträgen und dann eintretender Krankheit bzw. Arbeitsunfähigkeit ist mitunter auffällig. Immer wieder gibt es Fälle, in denen Mitarbeiter für den Fall der Ablehnung eines Urlaubsantrages eine Krankheit androhen. Das kann eine Kündigung durch den Arbeitgeber auch ohne vorhergehende Abmahnung rechtfertigen, aber nicht immer.

Ein „Danke“ im Arbeitszeugnis kann Ihr Ex-Mitarbeiter nicht verlangen

Sie wissen, dass Sie ein Zeugnis immer wohlwollend formulieren müssen. Fällt es Ihnen manchmal trotzdem schwer, die übliche Dankesformel am Ende des Zeugnisses einzufügen? Dann geht es Ihnen wie vielen Arbeitgebern, die gelegentlich auch einfach mal froh sind, wenn die Zusammenarbeit mit einem bestimmten Mitarbeiter beendet ist. Gut, dass das Bundesarbeitsgericht jetzt Verständnis für Sie hat.

Leichtsinn des Arbeitnehmers befreit Sie nicht von Entgeltfortzahlung

„Wie kann man nur so leichtsinnig sein? Und jetzt muss ich auch noch Entgeltfortzahlung leisten!“ Haben Sie das auch schon einmal gedacht, wenn ein Arbeitnehmer sich verletzt hat und deshalb arbeitsunfähig ist? Das Gesetz ist eigentlich klar: Hat der Arbeitnehmer die Arbeitsunfähigkeit verschuldet, müssen Sie keine Entgeltfortzahlung leisten. Aber wo liegt die Grenze?

Vor Verdachtskündigung müssen Sie auch entlastende Fakten prüfen

Sie können ein Arbeitsverhältnis nicht nur kündigen, wenn feststeht, dass ein Mitarbeiter schwere Pflichtverletzungen wie z. B. Straftaten begangen hat. Das BAG erkennt auch eine sogenannte Verdachtskündigung, wegen des Verdachts von Pflichtverletzungen, an. Die Voraussetzungen sind aber streng. So müssen Sie z. B. auch den Arbeitnehmer entlastende Umstände in die Prüfung vor der Kündigung einbeziehen.

Befristung und Hineinschnuppern: Das ist nicht ohne Risiko für Sie

Bevorzugen Sie auch, wie viele andere Arbeitgeber, befristete Arbeitsverhältnisse, zumindest am Anfang der Zusammenarbeit mit einem neuen Mitarbeiter? Das ist weit verbreitet. Eine Falle wird dabei aber oft übersehen. Das vorherige „Hineinschnuppern“ kann die vereinbarte Befristung unwirksam machen. Die Folge ist dann, dass der Mitarbeiter auf einmal in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis steht.

Prüfen Sie vor einer Kündigung die Änderung der Arbeitsbedingungen

Sie wissen, dass Sie vor Ausspruch einer Beendigungskündigung stets prüfen müssen, ob Sie den Mitarbeiter nicht zu geänderten Arbeitsbedingungen weiter beschäftigen können? Eine Änderungskündigung ist vorrangig. Nur wenn der Mitarbeiter klar zu erkennen gibt, dass er mit der Änderung der Arbeitsbedingungen nicht einverstanden ist, können Sie endgültig kündigen. Hierfür gelten hohe Anforderungen.

Kündigung wegen Mobbingvorwürfen: Die rechtlichen Voraussetzungen

Der Begriff Mobbing wird oftmals inflationär verwendet. Wirft ein Mitarbeiter Vorgesetzten Mobbing vor, so kann dies unter Umständen zu einer Kündigung führen. Es kommt dabei allerdings sehr auf die Umstände des Einzelfalls an, wie sich aus einem Urteil des LAG Hamm vom 28.02.2013 (Az.: 15 Sa 1275/12) ergibt. Arbeitgeber sollten diese Grundsätze einhalten, damit die Kündigung Bestand hat.

Unerlaubte Privatnutzung des Diensthandys erlaubt fristlose Kündigung

Immer mehr Arbeitgeber stellen Mitarbeitern Diensthandys zur Verfügung. Durch entsprechende Eingaben vor Führung eines Telefonates ist es möglich, Privatgespräche auch abrechnungsmäßig von Dienstgesprächen zu trennen. Verstößt ein Mitarbeiter gegen die Pflicht, Privatgespräche entsprechend zu kennzeichnen, kann dies eine fristlose Kündigung auch ohne vorherige Abmahnung rechtfertigen.

7 Fälle, in denen Sie in der Elternzeit kündigen dürfen

Grundsätzlich besteht in der Elternzeit ein strenger Kündigungsschutz. Damit soll der Angst begegnet werden, während (oder sogar wegen) der Elternzeit den Arbeitsplatz zu verlieren. Aber es gibt einige Ausnahmen von dem strengen Kündigungsschutz. Als Arbeitgeber finden Sie hier die wichtigsten Fälle, wann Sie trotz Kündigungsschutz in der Elternzeit kündigen dürfen.

Arbeitslohnspende für Hochwasseropfer: Wie geht das?

Die Welle der Hilfsbereitschaft für Opfer des Jahrhunderthochwassers ist enorm. Dabei ist eine Arbeitslohnspende für Hochwasseropfer eine interessante Möglichkeit, wie Arbeitnehmer helfen können. Allerdings ist das rechtliche Instrumentarium in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern (noch) beschränkt. Das Bundesfinanzministerium hat jetzt aber für eine Möglichkeit gesorgt.

Keine Wiedereingliederung nach Krankheit: Chef droht Schadensersatz

Kommt ein Mitarbeiter nach langer Zeit aus der Arbeitsunfähigkeit zurück, hat er grundsätzlich einen Wiedereingliederungsanspruch. Eine „Arbeitsfähigkeitsbescheinigung“ des Arztes hat dabei eine große Bedeutung. Verweigern Sie ihm als Arbeitgeber die schrittweise Wiedereingliederung in das Arbeitsleben, drohen Schadensersatzforderungen des Mitarbeiters (LAG Hamm, 04.07.2011, Az.: 8 Sa 726/11).

Verfallklausel gilt nicht für Anspruch wegen vorsätzlicher Schädigung

Vertragliche Verfallklauseln oder Ausschlussfristen sind im Arbeitsrecht weit verbreitet. Dass sie aber nicht in jedem Fall wirksam sind, hat das Bundesarbeitsgericht entschieden. Aus dem Urteil ergibt sich, wann Sie als Arbeitgeber sicher sein können, dass Ihre Verfallklausel greift und was es für sie bedeutet, wenn die Ausschlussfrist nicht greift.

Eintrag im Führungszeugnis: Ist eine Kündigung gerechtfertigt?

Arbeitgeber fordern bei Einstellung von Arbeitnehmern immer häufiger die Vorlage eines Führungszeugnisses. Nicht immer sind die Mitarbeiter dazu bereit. Welche Folgen es haben kann, wenn ein Führungszeugnis strafgerichtliche Verurteilungen aufweist, ergibt sich aus einem Urteil des Arbeitsgerichts Cottbus vom 30.05.2013 (Az. 3 Ca 317/13). Jedenfalls ist eine Kündigung nicht automatisch möglich.

Kurzarbeitergeld: Diese Erleichterungen können Sie bei Hochwasser erwarten

Die Bundesregierung hat am 24.06.13 spürbare Erleichterungen für Betriebe beschlossen, die aufgrund des Hochwassers 2013 Kurzarbeitergeld nutzen oder noch nutzen wollen. Vom 01.06.2013 bis zum 31.12.2013 übernimmt der Bund die Sozialversicherungsbeiträge für Betriebe, die unmittelbar vom Hochwasser betroffen sind und Kurzarbeit eingeführt haben oder noch einführen.

Diese Arbeitszeitregelung ist kein Freibrief für Überstunden

Überstunden und die insoweit maßgeblichen Klauseln im Arbeitsvertrag beschäftigen die Arbeitsgerichte immer wieder. Oft geht es darum, Überstunden nicht zusätzlich bezahlen zu müssen. Das ist aber nur in Grenzen und ohne Trickserei möglich. Das LAG Hamm hat eine zu offensichtliche Trickserei bei den Überstunden als unzulässig betrachtet (Urteil vom 18.04.2013 – 8 Sa 1649/12).

Kündigung ist nur wirksam, wenn die Kündigungsfrist genau angegeben ist

Bei einer Kündigung ist kein Raum für Ungenauigkeiten. Da sie spürbare Auswirkungen, Konsequenzen und Belastungen mit sich bringt, muss der Gekündigte genau wissen, woran er ist. Dazu gehören auch Angaben zur Kündigungsfrist. Wie genau diese angegeben sein müssen, wenn die Kündigung wirksam sein soll, ergibt sich aus einer Entscheidung des BAG vom 20.6.2013 (6 AZR 805/11).

Wann Sie die Kosten einer Betriebsratsschulung nicht übernehmen müssen

Haben Sie auch gelegentlich Auseinandersetzungen mit Ihrem Betriebsrat wegen der Kostenübernahme von Schulungen? Dabei muss der Arbeitgeber nicht jede Schulung zahlen, die der Betriebsrat wünscht. Auf der anderen Seite ist er nicht berechtigt, die Kostentragung für jede Betriebsratsschulung abzulehnen. Wann Sie u. a. die Kostenübernahme verweigern dürfen, hat das LAG Hamm entschieden.

Wie eine tarifliche Ausschlussfrist gewahrt wird

In vielen Tarifverträgen ist eine Ausschlussfrist geregelt. Diese kürzt gesetzliche Verjährungsregelungen ab. Forderungen müssen innerhalb der Ausschlussfrist geltend gemacht werden, sonst sind sie verfallen. Das LAG Rheinland-Pfalz hat entschieden, welche Anforderungen an die Geltendmachung eines Zahlungsanspruchs zu stellen sind. Die Entscheidung ist positiv für Arbeitgeber.

Ist eine mündlich vereinbarte Überstundenregelung wirksam?

Das Nachweisgesetz schreibt vor, dass Mitarbeiter einen Anspruch auf Aushändigung eines schriftlichen Arbeitsvertrages haben. Das bedeutet aber nicht, dass Arbeitsverträge nur schriftlich wirksam sind. Es ist auch möglich, einen Arbeitsvertrag mündlich zu schließen. Ob das sinnvoll ist, ist eine ganz andere Frage. Ob mündliche Überstundenregelungen zulässig sind, hat das BAG entschieden.

Wann gibt es einen Anspruch auf Entfernung von Abmahnungen aus der Personalakte?

Zu Unrecht erteilte Abmahnungen in der Personalakte muss ein Arbeitnehmer nicht zwingend hinnehmen. Dies gilt jedenfalls während des Bestandes des Arbeitsverhältnisses. Nach Ende des Arbeitsverhältnisses kann die Sache anders aussehen, wie sich aus einem Urteil des Landesarbeitsgerichts Rheinland-Pfalz vom 12.12.2012 (8. Sa 379/12) ergibt.

Wann Erleichterungen bei sachgrundlosen Befristungen möglich sind

Gesetzlich ist die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverhältnissen nur begrenzt zulässig. Die gesellschaftspolitischen Auswirkungen von befristeten Arbeitsverhältnissen werden aber unterschiedlich gesehen. Gleichwohl ist es möglich, von den gesetzlichen Vorgaben für die Zulässigkeit der sachgrundlosen Befristung abzuweichen. Ein Urteil des BAG hat die Situation für Arbeitgeber verbessert.

Die wichtigsten arbeitsrechtlichen Rechte und Pflichten bei Hochwasser

Hochwasser und anderen Naturkatastrophen führen zu besonderen Situationen. Allerdings dürfen dabei die arbeitsrechtlichen Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern nicht außer Augen gelassen werden. So sind Arbeitgeber verpflichtet, bestimmte Dinge zu dulden. Auf der anderen Seite müssen Mitarbeiter auch bei Naturkatastrophen arbeitsrechtliche Pflichten erfüllen.

Wann Sie das E-Mail-Konto eines Mitarbeiters löschen dürfen

Dürfen bei Ihnen im Unternehmen die Mitarbeiter das betriebliche E-Mail-Konto auch für private Zwecke nutzen? Das ist in einer großen Reihe von Unternehmen der Fall, allerdings nicht völlig unproblematisch. Denn unter Umständen müssen Sie das Konto aufrechterhalten, auch wenn die Zusammenarbeit beendet ist. Das ergibt sich aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Dresden.

Warum die Kündigung wegen Minderleistung so schwierig ist

Die Kündigung eines Mitarbeiters wegen im Vergleich zu seinen Kollegen schlechteren Leistungen (sog. Minderleistung) gehört zu den schwierigsten Kündigungen für Arbeitgeber. Der Grund hierfür sind die strengen Anforderungen der Gerichte an die Beweislast des Arbeitgebers. Wie weit diese gehen, ergibt sich aus einer Entscheidung des Landesarbeitsgerichts München. Aber es gibt eine Alternative.

So können Sie das Tragen von Arbeitskleidung grundsätzlich anordnen

Als Arbeitgeber investieren Sie viel Geld in ein einheitliches Erscheinungsbild Ihres Unternehmens. Dazu gehört oftmals auch das Tragen einer einheitlichen Berufskleidung, zumindest bei den Mitarbeitern mit Kundenkontakt. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn ein Mitarbeiter sich weigert, diese zu tragen. Das müssen Sie aber nicht hinnehmen, wie ein neues Urteil zeigt.

Wann Sie eine Abmahnung aus der Personalakte entfernen müssen

Auf die Formulierung einer Abmahnung sollten Sie einige Mühe verwenden. Denn bereits kleine Fehler und Ungenauigkeiten können schnell dazu führen, dass Sie die Abmahnung vollständig aus der Personalakte entfernen müssen. Wie schnell so etwas geht und welche Anforderungen die Rechtsprechung stellt, ergibt sich aus einem Urteil des Arbeitsgerichts Berlin.

Vereinbaren Sie im Vergleich immer den Verzicht auf Urlaubsabgeltung

Die Rechtsprechung im Zusammenhang mit Urlaub wurde in der letzten Zeit für Arbeitgeber eher ungünstiger. Eine für Arbeitgeber positive Entscheidung hat das Bundesarbeitsgericht aber jetzt im Zusammenhang mit dem Verzicht auf Urlaubsabgeltung getroffen. Im Vergleich (zum Beispiel im Kündigungsschutzprozess) kann ein solcher Verzicht wirksam vereinbart werden.

Verrat von Geschäftsgeheimnissen: So bereiten Sie die Kündigung vor

Ihre Geschäftsgeheimnisse sind ähnlich wie Ihr Firmenkapital. Wer sich daran vergreift, dem wird gekündigt. Allerdings müssen Sie auch nachweisen können, dass ein Mitarbeiter diese verraten hat, wenn Sie eine Kündigung darauf stützen wollen. Sonst geht es Ihnen wie einem Arbeitgeber vor dem LAG Rheinland-Pfalz. Er glaubte sich mit seiner Kündigung sicher – und verlor.

Pornografische Internetseiten während Arbeitszeit – keine Kündigung

Wundern Sie sich manchmal auch, was Ihre Mitarbeiter so im Internet treiben? Aber selbst, wenn Sie eigentlich für klare Verhältnisse gesorgt haben, erlaubt ein Verstoß gegen Ihre Anweisungen nicht automatisch eine Kündigung. Das ergibt sich aus einem Urteil des BAG vom 19.4.2012 (2 AZR 186/11). Ohne vorhergehende vergebliche Abmahnung ist eine Kündigung in solchen Fällen nicht möglich.

So werden Ihre Mitarbeiter die Arbeitszeiten zeitnah erfassen

Die korrekte Erfassung von Arbeitszeiten ist für Ihre Lohnabrechnung von großer Bedeutung. Daher nehmen Zeiterfassungssysteme im betrieblichen Alltag immer mehr zu. Aber ohne eine korrekte und sorgfältige Bedienung durch den Arbeitnehmer gibt es nicht. Das gilt nicht nur für elektronische Zeiterfassungssysteme, sondern auch für andere Formen der Zeiterfassung.

Vorsicht bei Lohnpfändungen: Neue Pfändungsfreigrenzen ab 01.07.2013

Sie kennen die Situation: Für einen Ihrer Mitarbeiter erhalten Sie vom Gerichtsvollzieher die Mitteilung, dass das Einkommen des Mitarbeiters gepfändet sei. Gleichzeitig werden Sie aufgefordert, verschiedene Angaben zu machen (das ist die sogenannte Drittschuldnererklärung). Eine maßgebliche Rolle spielen dabei die Pfändungsfreigrenzen, die sich zum 01.07.2013 ändern.

893.000 € Schmerzensgeld wegen Mobbing – ist das angemessen?

Kein Verständnis hatten Richter für die Forderung nach einem Rekordschmerzensgeld wegen angeblichem Mobbings. Eine Mitarbeiterin forderte 893.000 € Schmerzensgeld von ihrem Arbeitgeber, weil sie seit 2008 Schikanen ausgesetzt sei, die Mobbing gleich kämen. Allerdings konnte sie die notwendigen systematischen Schikanen nicht nachweisen und scheiterte deshalb mit ihrer Klage.

AGG: Kein Auskunftsanspruch des abgelehnten Bewerbers

Die Frage, ob Sie als Arbeitgeber einen abgelehnten Stellenbewerber darüber informieren müssen, warum Sie ihn abgelehnt haben, kann durchaus relevant werden. Denn gelegentlich klagen abgelehnte Bewerber auf eine Entschädigung nach dem AGG, weil sie in der Verweigerung dieser Auskunft ein Indiz für eine verbotene Diskriminierung sehen. Zu großen Begehrlichkeiten hat das BAG jetzt einen Riegel vorgeschoben.

Teilzeitjob – Beachten Sie die rechtlichen Grundlagen

Flexibilisierung der Arbeitszeit ist in aller Munde. Eine zu große Flexibilisierung ist jedoch rechtlich problematisch. So musste es zum Beispiel ein international tätiges Logistikunternehmen lernen, dessen Konzept es vorsah, ausschließlich Teilzeitjobs anzubieten. Das LAG Baden-Württemberg hielt dies in der Entscheidung vom 21.03 2013 (6 TaBV 9/12) für rechtswidrig.

Fristlose Kündigung, wenn Ihr Arbeitnehmer Ihnen Konkurrenz macht?

Kennen Sie das: Ein Kunde ruft bei Ihnen an und beschwert sich über die Qualität der Arbeit eines ihrer Mitarbeiter und Sie sind völlig überrascht, weil Sie von dem Auftrag nichts wissen? Gibt es nicht? Doch, das ist leider eine Situation, wie sie immer wieder einmal vorkommt. Das LAG Hessen hat entschieden, wie Sie auf solche unerlaubte Konkurrenztätigkeit ihre Mitarbeiter reagieren können.

Schalten Sie bei der Personalsuche immer die Agentur für Arbeit ein

Sie meinen, die Agentur für Arbeit kann Ihnen bei der Personalsuche insbesondere nach qualifizierten Bewerbern nicht helfen? Dann geht es Ihnen wie vielen Arbeitgebern. Das mag bezogen auf die Personalsuche sogar richtig sein. Unter Diskriminierungsgesichtspunkten ist das aber ein riskantes Spiel, wie ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts zeigt.

Anspruch auf Entschädigung, wenn Videoüberwachung nicht gestoppt wird?

Die Persönlichkeitsrechte Ihrer Mitarbeiter werden von den Arbeitsgerichten durchaus geschützt. Das musste jetzt ein Arbeitgeber lernen, der in einem Vorprozess verurteilt worden war, 2 Videokameras anzubauen. Dieser Pflicht kam er aus verschiedenen Gründen nicht nach und zahlte dafür 4.000 € wegen der Verletzung von Persönlichkeitsrechten eines Mitarbeiters. Gefordert hatte der 15.000 €.

Schadensersatz, wenn Mitarbeiter Firmen-EDV mit Viren verseucht?

Eine funktionierende EDV ist für viele Unternehmer unerlässlich. Gleichzeitig erlauben viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern im unterschiedlichen Umfang die private Nutzung der Firmen-EDV. Aber wer zahlt den Schaden, wenn z. B. ein Mitarbeiter auf dem Firmen-PC eine private E-Mail öffnet, die mit einem Computervirus befallen ist und die ganze Firmen-EDV lahmlegt?

Nach Gewerkschaftszugehörigkeit dürfen Sie nur ausnahmsweise fragen

Arbeitgeber möchten bei der Einstellung von Mitarbeitern oft wissen, ob sie sich mit dem neuen Mitarbeiter „die Gewerkschaft oder einen Betriebsrat in’s Haus“ holen. Die Frage nach der Gewerkschaftszugehörigkeit liegt dann nahe. Aber davon abgesehen, dass ein Betriebsrat in vielen Fällen auch für das Unternehmen sinnvoll ist, dürfen Sie nach der Gewerkschaftszugehörigkeit nur ausnahmsweise fragen.

Arbeitnehmer sucht während Krankheit neuen Job: Kündigung unmöglich

Als Arbeitgeber sind Sie während der Krankheit von Arbeitnehmern zur Entgeltfortzahlung verpflichtet. Verständlich, dass Sie verärgert reagieren, wenn Sie erfahren, dass sich Mitarbeiter während der Krankschreibung um eine neue Stelle bemühen. Das LAG Mecklenburg-Vorpommern hat aber entschieden, dass die Suche nach einem neuen Job während der Krankschreibung nicht automatisch zur Kündigung führt.

Keine Ansprüche ehemaliger Mitarbeiter wegen weiterer Foto-Nutzung

Nach dem Ende eines Arbeitsverhältnisses versuchen Ex-Mitarbeiter gelegentlich noch zu Geld zu kommen. Mitunter werden dabei auch tatsächliche oder vermeintliche Verstöße gegen das Persönlichkeitsrecht bemüht. So versuchte es auch ein Ex-Mitarbeiter, der seine Abbildung auf einem Belegschaftsfoto im Internet zum Anlass nahm, Schadensersatz zu fordern, allerdings ohne Erfolg.

Muss der Arbeitnehmer Arbeitspapiere und Zeugnis abholen?

Am Ende eines Arbeitsverhältnisses hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Herausgabe seiner Arbeitspapiere und eines Zeugnisses. So weit, so gut. Aber was heißt Herausgabe? Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg hat klar festgestellt, dass der Arbeitnehmer in der Regel das Zeugnis abzuholen hat. Nur in seltenen Fällen gibt es von dieser Pflicht eine Ausnahme.