WLAN-Funknetzwerk: Wireless LAN statt wireless lahm

Ein WLAN-Funknetzwerk ist eine feine Sache, wenn Sie beispielsweise mobile Rechner wie Smartphones, Notebooks, Netbooks oder Tablet-PCs an Ihr lokales Netzwerk anbinden möchten. Doch speziell bei dichter Bebauung im Großstadtbereich "tröpfeln" die Daten trotz hoher Signalstärke manchmal nur. Grund hierfür kann die Mehrfachnutzung desselben Funkkanals sein. So räumen Sie das Kanal-Wirrwarr auf.

Mehrere WLANs stören sich gegenseitig

Zentraler Bestandteil eines drahtlosen Netzwerks (Wireless LAN) ist heute in aller Regel ein WLAN-Router, der für die per Funk lokal verbundenen Rechner auch den Zugang ins Internet organisiert. Bei modernen Routern können Sie festlegen, auf welchem Kanal gesendet und empfangen wird. Als Standard ist hier in aller Regel Kanal 6 aus einer Auswahl von 13 Kanälen im Funkbereich 2.4 GHz eingestellt. Das ist aber nicht immer die beste Wahl.

Probleme bei WLAN-Nutzung mit selbem Funkkanal

In Gebieten mit einer höheren Bevölkerungsdichte kann es vorkommen, dass ein anderes WLAN in der Reichweite Ihres WLANs liegt. Und wenn mehrere WLANs auf demselben Kanal funken, stören sie sich gegenseitig. Die Bandbreite in dem Frequenzbereich ist nicht voll nutzbar, die WLAN-Leistung damit reduziert.

Im schlechtesten Fall ist dann trotz angezeigter hoher Signalstärke nur eine minimale Netzwerkgeschwindigkeit möglichge. Solche Überlappungen treten nicht nur auf, wenn von zwei WLANs derselbe Kanal benutzt wird. Auch wenn ein WLAN auf Kanal 5 und ein anderes auf Kanal 6 arbeitet, behindern sich beide durch Übersprechen der Kanäle noch gegenseitig. Bei den gängigen WLAN-Routern nach den WLAN-Standards 802.11b und 802.11g lösen Sie mit den nachfolgenden Schritten das Kanal-Problem und haben wieder Freunde an der vollen Netzwerkgeschwindigkeit.

In 5 Schritten zur besten Leistung beim WLAN-Funk

  1. Zunächst prüfen Sie mit einem WLAN-Scanner-Tool welche Kanäle in Ihrem näheren Umfeld in Benutzung sind. Ein sehr gutes und kostenloses Tool für Windows ist hierzu „NetStumbler„. Oft zeigt auch der Treiber zu dem WLAN-Modul oder der WLAN-Karte den verwendeten Kanal und zusätzlich die Kanäle weiterer WLANs in Empfangsreichweite an.
  2. Suchen Sie nun die Kanäle heraus, auf denen Sie andere Funknetze mit der geringsten Signalstärke empfangen. Optimal sind natürlich die Kanäle, die noch völlig unbenutzt sind.
  3. Gibt es keine unbenutzten Kanäle, weichen Sie nach Möglichkeit von den als benutzt erkannten Kanälen möglichst weit ab. Da die meisten Geräte auf Kanal 6 konfiguriert sind, sieht es in der Praxis so aus, dass Sie meist die besten Ergebnisse erzielen, wenn Sie auf einen ganz niedrigen (1 bis 3) oder ganz hohen (11 bis 13) Kanal wechseln.
  4. Zumindest sollte Ihr neu eingestellter Kanal um Interferenzen zu umgehen, möglichst zwei Kanäle „neben“ anderen benutzten Funkkanälen liegen. Möglicherweise bieten Ihre WLAN-Komponenten zudem eine Einstellung „Auto“, die auch selbsttätig Verbesserungen bei der Kanalwahl gestattet.
  5. Ändern Sie den Kanal, mit dem Ihr WLAN arbeitet, müssen Sie diese Einstellung bei allen beteiligten Komponenten vornehmen, also je nach System an Router, WLAN-Karten und Access-Points. Dazu ist meist das Webinterface (Administrationsprogramm) des Geräts über einen Internet-Browser aufzurufen. Die Adresse hierzu entnehmen Sie der Dokumentation zum Gerät. Bei den verbreiteten Speedport-Routern der Telekom reicht es, in die Adresszeile des Browsers „http://speedport.ip“ einzutippen.

Einen Sonderfall bei der Kanalnutzung nehmen WLAN-Komponenten ein, die mit der „108 Mbit/s-Technologie“ arbeiten. Dabei werden zwei Kanäle eines 802.11g-WLANs mit 54 Mbit/s genutzt, umso die Bandbreite zu verdoppeln. Die Folge: Diese WLANs stören auffallend häufig andere Funknetze. In Bereichen mit hoher WLAN-Dichte sind diese WLANs daher sehr unbeliebt und haben beispielsweise beim Messeeinsatz schon für Zwistigkeiten gesorgt.

Tipp: Ihren eigenen WLAN-Hotspot richtigen Sie per Smartphone und Tethering ein.

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