Die eigene Berufsrolle wahrnehmen
Besonders wenn Sie die Schulleitung neu übernommen haben, merken Sie, dass Sie einen Rollenwechsel vollziehen. Sie entwickeln sich vom Lehrer, der vorrangig von seiner Klasse und sich selbst ausgeht, zur Führungskraft, die stets das komplexe Gesamtgefüge der Schule und deren Ziele im Blick hat. Stehen Sie zu dieser Rolle.
Entscheiden Sie!
Beziehen Sie Ihren Konrektor und je nach Anlass Kollegen in Ihre Entscheidungsfindung ein. Doch die endgültige Entscheidung treffen Sie. Zögern Sie Entscheidungen hinaus oder versuchen Sie, sich darum herumzudrücken, wird dies als Führungsschwäche ausgelegt. Eine starke Persönlichkeit aus dem Kollegium schwingt sich bald zur informellen Führungskraft auf und gibt den Ton an.
Halten Sie eine klare Linie ein!
Wie in jedem Sozialverband werden auch von Ihren Lehrern Grenzen ausgetestet. Überlegen Sie sich reiflich, was Sie zulassen und halten Sie diese Grundsätze ein, z. B. ob Unterricht wegen einer Konferenz ausfällt oder ob man zu spät kommen darf.
Lassen Sie sich nicht erpressen
Von einem unzufriedenen Kollegen bekommen Sie vielleicht zu hören: „Bei diesem Stundenplan werde ich im Lauf des Schuljahres sicher häufiger krank sein!“ Führen Sie in solch einem Fall ein Gespräch, bei dem Sie Verständnis für den Unmut des Kollegen zeigen und die Hintergründe für den Stundenplan erläutern. Falls Sie noch nachbessern können, gehen Sie drauf ein. Doch lassen Sie sich durch Drohungen nicht zu faulen Kompromissen bewegen oder zu Versprechungen, die Sie nicht einhalten können.
Auch Unangenehmes muss sein
Mit dem Führen von Personal sind auch unangenehme Tätigkeiten verbunden. So müssen Sie die Einhaltung von Vorschriften und von gemeinsam erstellten Regeln kontrollieren und bei Bedarf einfordern. Geschieht dies nicht, tut jeder was er will.
Sorgen Sie für Ausgewogenheit
Zur Führung gehört auch, im Sinn des Human-Ressources-Ansatzes die Bedürfnisse der Lehrer angemessen zu berücksichtigen. Zollen Sie der anstrengenden und verantwortungsvollen Arbeit Ihrer Lehrer bei vielen Gelegenheiten Respekt und Anerkennung. Gehen Sie so weit es möglich ist auch auf persönliche Bedürfnisse ein.
Fazit: Führung zeigt sich in vielen Alltagssituationen. Nur wenn Sie Ihre Rolle als Führungskraft annehmen, werden Sie auch von Ihren Lehrern als solche wahrgenommen und respektiert.
Lesen Sie zu dem Thema auch meine Artikel:
- Modernes Schulmanagement
- Schulmanagement: wichtige Führungsprinzipien
- Schulmanagement: auf dem Weg zur eigenständigen Schule
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