Mercurius solubilis – Schwäche, Reizbarkeit und Impulsivität
Das homöopathische Mittelbild von Mercurius solubilis zeichnet sich durch eine grundlegende Schwäche aus. Diese betrifft vor allem die Fähigkeit, Außenreize zu tolerieren und zu verarbeiten. Auf der körperlichen Ebene zeigt sich diese Schwäche in einer geringen Toleranz für Temperatur-Unterschiede.
Genau wie das Quecksilber im Thermometer reagiert eine Mercurius-Persönlichkeit überaus empfindlich auf Wärme und Kälte. Die Unfähigkeit, Reize angemessen zu verarbeiten, führt zu einer großen Reizbarkeit und einer starken Impulsivität.
Das Mercurius-Kind ist sehr unruhig und waghalsig und es kennt keine Gefahreneinschätzung. Der erwachsene Mercurius-Typ ist verschlossen und misstrauisch. Sein explosives Gefühlsleben zeigt sich häufig nur noch in Form von starken Ängsten, die eine paranoide Form annehmen können.
Mercurius solubilis – eitrige Entzündungen, starker Speichelfluss und Nachtschweiß
Das homöopathische Mittel Mercurius solubilis wird häufig bei eitrigen Entzündungen im Mundbereich eingesetzt. Hier ist es wichtig, zwischen den homöopathischen Mitteln Silicea terra, Hepar sulfuris und Mercurius solubilis zu differenzieren.
Mercurius solubilis ist dann angezeigt, wenn die Entzündung eher rechtsseitig auftritt und der Eiter einen sehr üblen Geruch hat. Der Betroffene klagt häufig über einen metallischen Geschmack im Mund und leidet unter starkem Speichelfluss. Nachts kommt es zu heftigen Schweißausbrüchen, die aber keinerlei Erleichterung für den Mercurius-Patienten bringen.
Typische Anwendungsgebiete von Mercurius solubilis
Die Hauptanwendungsgebiete des homöopathischen Mittels Mercurius solubilis liegen auf dem Gebiet der eitrigen Entzündungen. Diese können den Hals-Nasen-Rachenraum, den Mund und die Ohren betreffen. Auch die eitrige Bindehautentzündung gehört zum Anwendungsbereich von Mercurius solubilis.
Mercurius solubilis für Beschwerden im Mundbereich
- Zahnfleischentzündungen mit Rückgang des Zahnfleischs
- schwammiges Zahnfleisch mit Zahnfleischbluten, übler Mundgeruch
- eitrige Zahnwurzelentzündungen
- Entzündungen und aufgeschwemmtes Zahnfleisch nach Zahnextraktion
- Zahnfleischentzündung nach Amalgamentfernung
- Apthen, die leicht bluten
Mercurius solubilis bei Beschwerden im Hals-Nasen-Rachenraum
- eitrige Mandelentzündung, vor allem rechts
- Mandelentzündung mit geschwollenen Lymphknoten, rechtsseitig
- Schwellung der Mandeln ohne entzündlichen Prozess
- Gefühl eines Fremdkörpers im Hals mit stechenden Schmerzen
- eitrige Angina mit starkem Speichelfluss und großem Durst
- eitrige Pharyngitis
- eitrige Laryngitis
Das homöopathische Mittel Mercurius solubilis bei Beschwerden der Haut
- feuchte, stark juckende Haut mit starker Entzündungsneigung
- Akne vulgaris mit Neigung zum narbigen Abheilen
- Ekzem
- Urtikaria
- Erysipel
- Erythem
- Milchschorf
- Windeldermatitis
Das homöopathische Mittel Mercurius solubilis – Muskeln, Gelenke, Extremitäten
Mercurius solubilis wird auch eingesetzt, wenn Patienten unter einer starken Gliederschwäche leiden. Meist macht sich die Schwäche durch ein starkes Zittern der Hände mit krampfhaftem Einziehen der Finger bemerkbar.
Die Knöchel und Unterschenkel können ödematös geschwollen sein und bei Berührung schmerzen. Mercurius solubilis wird auch bei Gicht oder Rheumatismus eingesetzt, wenn das gesamte Konstitutionsbild übereinstimmt.
Nahrungsmittelverlangen von Mercurius solubilis
Typischerweise verlangt eine Mercurius-Persönlichkeit nach Butter und Brot, obwohl auch eine starke Abneigung gegen Butter bestehen kann. Fleisch wird generell abgelehnt. Auch Bier und Kaffee werden nicht vertragen. Mercurius solubilis kann auch angezeigt sein, wenn Säuglinge die Muttermilch nicht vertragen. Insgesamt haben Mercurius-Menschen einen sehr starken Durst, der auch nachts auftreten kann.
Folgendes Nahrungsmittelverlangen weist auf Mercurius solubilis hin
Verlangen nach: Brot und Butter, Rohkost, kalten Getränken, flüssiger Nahrung, Milch, salzige Speisen, Süßigkeiten, Suppe und Zitronen
Abneigung gegen: Alkohol, Kaffee, Butter, feste Speisen, fette und schwere Speisen, Fleisch, Käse, Milch, Muttermilch, salzige Speisen, gekochte Speisen, Zucker
Unverträglichkeit von: Schwarzbrot, fette und schwere Speisen, Kaffee, Milch, Kartoffeln, Kaffee, Obst, warme Speisen und Zucker
Die Modalitäten von Mercurius solubilis
Mercurius solubilis gehört zu den homöopathischen Mitteln, die fast keine Verbesserung ihrer Symptome erfahren. Dem gegenüber gibt es eine umfassende Liste von Verschlimmerungsmodalitäten. So können sowohl Kälte als auch Wärme verschlimmern.
Alle Symptome verschlimmern sich in der Bettwärme und nachts. Wetterwechsel von warm zu kalt, feuchtes Wetter und Regen verschlimmern die Beschwerden von Mercurius. Außerdem verschlechtern sich die Beschwerden durch frische Luft, durch Luftzug, durch das Liegen auf der rechten Seite, durch Berührung und durch Druck.
Durch Schwitzen erfährt der Betroffene ebenso eine Verschlimmerung seiner Beschwerden. Außerdem sind seine Beschwerden generell im Herbst und im Winter schlimmer. Eine leichte Besserung der Beschwerden erlebt ein Mercurius-Mensch morgens und durch Bettruhe.
Fazit:
Mercurius solubilis ist ein syphillitisches Mittel, das sehr viel zerstörerische Prozesse in seinem Mittelbild hat. Es wird häufig in der homöopathischen Behandlung von eitrigen Entzündungsprozessen im Hals-Nasen-Rachenbereich oder im Mund eingesetzt.
Es kommt darüber hinaus aber auch als homöopathisches Konstitutionsmittel in Betracht, wenn ein Patient über eine starke Schwäche mit Reizbarkeit und einer erhöhten Impulsivität klagt. Verstärkter Speichelfluss, starker Durst und heftige Nachtschweiße weisen ebenfalls auf das homöopathische Mittel Mercurius solubilis hin.
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