Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Eine Übersäuerung des Körpers ist ein zunehmendes Zivilisationsproblem. In jeder einzelnen Körperzelle laufen ständig Unmengen chemischer Reaktionen ab, bei denen Säuren entstehen. Diese Säuren werden dem Körper aber auch als Nahrung zugeführt z. B. durch Kaffee, Tee, Käse, Alkohol, Wurst und Fleisch.
Sie entstehen aber auch durch Stress und Bewegungsmangel. Wenn zu viele Säuren produziert werden, lagern sich diese vorübergehend im Bindegewebe ab und werden, bei ausreichendem Vorhandensein basischer Mineralsalze, dort wieder herausgelöst.
Nun sind diese Säuren nicht immer schlecht. Unser Magen braucht beispielsweise Salzsäure, um die Nahrung aufspalten zu können. Aber die meisten Bereiche des Körpers liegen im neutralen oder basischen Bereich. Die Basen sind der Gegenspieler der Säuren und sollten sich immer ausgleichen. Bei den meisten Menschen ist es leider nicht so.
Es gibt aber auch keine Lebensmittel, die das saure Milieu einfach ausgleichen können, da diese Lebensmittel durch die Salzsäure im Magen neutralisiert werden. Es ist aber möglich, durch basische Lebensmittel, die Produktion der Basen im Körper anzukurbeln.
Worin zeigt sich die Übersäuerung?
Wussten Sie, dass viele gesundheitliche Probleme ihre Ursache in einem gestörten Säure-Basen–Haushalt haben? Folgen können z.B. trockenes Haar oder Haarausfall, trockene Haut oder Ekzeme, Depressionen, Gicht und Arthrose sein. Die Übersäuerung kann aber auch zu brüchigen Adern führen, wodurch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle steigt.
Durch viele Nahrungsmittel (z.B. Süßigkeiten) wird auch eine Überproduktion der Magensäure angeregt, die auf Dauer die Magenschleimhaut angreift und zu Magengeschwüren führen kann. Der übersäuerte Speisebrei führt dann im Darm zu Verstopfung und Blähungen und begünstigt so die Entstehung von Giftstoffen. Dies führt zu Pilzinfektionen, die dann vom Darm in andere Organe wandern können.
Wie stelle ich fest, ob eine Übersäuerung vorliegt?
In jeder Apotheke gibt es Indikator-Teststreifen. Damit können Sie den Urintest, je nach Packungsbeilage, einfach durchführen. Eine Farbveränderung auf dem Teststreifen zeigt den pH-Wert (Säure-Basen–Spiegel) an. Eine einmalige Messung genügt aber nicht, da dieser Spiegel im Tagesverlauf natürlichen Schwankungen unterworfen ist. Nehmen Sie also über einen längeren Zeitraum täglich Messungen vor, damit Sie ein aussagekräftiges Ergebnis erhalten.
Wie können Sie mit Ihrer Ernährung Einfluss nehmen?
Da die Übersäuerung meist Ursache ungünstiger Ernährung ist, werden Sie diese Ernährungsgewohnheiten gern ändern. Um dem Körper genügend basenbildende Stoffe zu geben, muss Ihre Ernährung aus 75 Prozent basenbildenden und 25 Prozent säurebildenden Lebensmitteln bestehen, wobei es auch neutrale Lebensmittel gibt, die Sie bedenkenlos genießen dürfen.
Basenbildende Lebensmittel sind z.B.:
- die meisten Gemüsesorten
- Blattsalate, Obst, Kräuter, Zwiebeln, Kartoffeln, Pilze, Sprossen
- Molke, Buttermilch, rohe Milch
Säurebildende Lebensmittel sind z.B.:
- Fleisch, Wurst, Käse
- Weißmehlprodukte, polierter Reis,
- Zucker, Süßigkeiten
- Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol, Essig
Neutrale Lebensmittel sind z.B.:
- Rohschinken, Parmaschinken, Lachsschinken
- Butter, kaltgepresste Öle, Walnüsse, Mandeln, Leitungswasser
Essen Sie grundsätzlich nur dann, wenn Sie auch wirklich Hunger verspüren. Ansonsten ist der Magen nicht zur Nahrungsverarbeitung bereit und stellt nicht genügend Basen für den Säureabbau im Körper bereit. Essen Sie keine oder nur wenig denaturierte Lebensmittel. Essen Sie genüsslich und in Ruhe. Trinken Sie ausreichend.
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