Superfood Hanfsamen – eine Bereicherung für jeden Speiseplan!

Hanf oder Cannabis steht aufgrund der aktuellen Debatte um die Legalisierung von Marihuana zum Freizeitgebrauch im Fokus der Öffentlichkeit. Dabei geht es darum, das jahrzehntelange Verbot von Hanf abzuschaffen. Der berauschende Einfluss der Natur- und Heilpflanze nimmt bei dieser Diskussion einen breiten Raum ein. Weniger bekannt ist dagegen, dass Cannabis schon seit mehreren tausend Jahren den Menschen gute Dienste erweist.

Die Fasern des Gewächses eignen sich zur Herstellung feiner Stoffe. Außerdem liefern sie den Grundstoff zur Papierherstellung und werden als Dämmstoffe verwendet. In den Blüten sind Substanzen enthalten, die zur Entspannung führen und schmerzlindernd wirken sollen, weshalb medizinisches Cannabis seit 2017 offiziell zu Medikamenten verarbeitet werden darf. Und dann sind da noch die Hanfsamen, die wahre Nährstoffbomben sind und in keinem Ernährungsplan fehlen sollten.

Was sind Hanfsamen?

Hochwertige Cannabissamen werden vornehmlich als Saatgut verwendet. Allerdings machen sie sich gerade in der Ernährungsbranche als Superfood einen Namen. Sie strotzen nur so vor gesunden Inhaltsstoffen und sind nicht nur bei Veganern beliebt. 

Dabei gehören Hanfsamen, botanisch betrachtet, zur Gattung der Nüsse. Sie schmecken süßlich bis bitter und zeichnen sich durch einen hohen Proteingehalt aus. Obendrein sind Hanfsamen ein Quell gesunder Fettsäuren, Spurenelemente und Vitamine. 

Natürliche Quelle hochwertiger Proteine

Der Organismus ist auf eine stetige Zufuhr von Eiweißen und Proteinen angewiesen. Diese Nährstoffe sind unabkömmliche Bestandteile der menschlichen Körperzellen. Proteine setzen sich aus einer Vielzahl von Aminosäuren zusammen, die für den Aufbau und Erhalt der Zellen verantwortlich sind. Der Wissenschaft sind etwa 20 verschiedene Aminosäuren bekannt. Nur etwa die Hälfte kann der Körper selbst produzieren.

Der Rest muss über die tägliche Ernährung aufgenommen werden. Hierbei handelt es sich um die sogenannten essenziellen Aminosäuren, die vornehmlich in tierischen Produkten vorkommen. Hanfsamen enthalten als natürliche pflanzliche Produkte alle diese notwendigen Inhaltsstoffe. Dieser Umstand ist vor allem für Veganer und Vegetarier von Bedeutung. Aufgrund der fleischlosen Ernährung kann es nämlich zu Mangelerscheinungen kommen. Wer Hanfsamen in seinen Speiseplan integriert, könnte von diesen Konsequenzen verschont bleiben.

Reichhaltig an guten Fettsäuren

In der modernen Ernährungslehre haben Fette einen außerordentlich schlechten Ruf. Dabei muss differenziert werden. Gesättigte Fettsäuren, im Übermaß genossen, führen üblicherweise zu Übergewicht und Adipositas. Die Folge sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ein steigender Cholesterinspiegel und Arteriosklerose.

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren dagegen sind ein wichtiger Bestandteil der Zellmembranen. Diese bleiben durch den regelmäßigen Verzehr geschmeidig und durchlässig, wodurch ein gesunder Stoffwechsel gefördert wird. 

Ähnlich wie bei den Proteinen ist der Organismus fähig, einen Teil der ungesättigten Fettsäuren selbst zu produzieren. Dazu gehören nicht die wichtigen Omega-3- (Alpha-Linolensäure) und Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure), die nur über die Nahrung aufgenommen werden können. Omega-Fettsäuren regulieren die Blutgefäße und sorgen dafür, dass Entzündungsprozesse gehemmt werden.

Dabei ist es wichtig, das richtige Verhältnis zu beachten. Als besonders geeignet gilt ein Verhältnis von 1:5, also auf einen Teil Omega-3 kommen 5 Teile Omega-6-Fettsäuren. Diese Zusammensetzung ist ausschließlich in Hanfsamen oder Hanfsamenöl zu finden.

Zahlreiche Spurenelemente und Mineralstoffe

Sowohl die in Hanfsamen enthaltenen Spurenelemente als auch Mineralstoffe sind für eine gesunde und ausgewogene Ernährung unverzichtbar. Beide Nährstoffarten lassen sich nur über die Nahrung aufnehmen.

Hanfsamen enthalten vor allem Magnesium, Eisen und Kalzium. Während Magnesium für den Aufbau der Muskeln und deren Funktionen sowie die Eiweißsynthese und die Sensibilität der Nerven unerlässlich ist, braucht der Organismus Kalzium zum Aufbau von Zähnen und Knochen. Eisen wird für eine geregelte Enzymbildung benötigt.

Hanfsamen versorgen den Organismus mit vielen Vitaminen

Die meisten Vitamine müssen dem Organismus über die Ernährung zur Verfügung gestellt werden. Sie liefern zwar keine Energie, sind jedoch für eine Vielzahl von körpereigenen biochemischen Prozessen notwendig. 

So sind sie an der Nahrungsverwertung beteiligt, fördern den Fettabbau, die Aufspaltung von Proteinen in Aminosäuren sowie die Verarbeitung von Kohlenhydraten. Obendrein unterstützen Vitamine die Bildung von Enzymen, Hormonen und Blutkörperchen. Eine weitere wichtige Funktion ist der Schutz des Organismus vor Schadstoffen.

In Hanfsamen sind vornehmlich die Vitamine B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin) und Vitamin E (Tocopherol) enthalten. Vitamin B1 zeichnet sich für den Abbau von Kohlenhydraten verantwortlich. Vitamin B2 hat Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel und fördert ein gesundes Hautbild sowie funktionierende Schleimhäute. Vitamin E ist ein Antioxidans und schützt die Struktur der Zellen, die ansonsten von freien Radikalen angegriffen und zerstört werden würden. 

Welche positiven Effekte sind mit Hanfsamen verbunden?

Noch existieren wenige wissenschaftlich detaillierte Untersuchungen zum Thema. Aufgrund der beschriebenen Zusammensetzung der Inhaltsstoffe können mehrere positive Effekte auf den menschlichen Organismus genannt werden, die unzählige Erfahrungsberichte eindrücklich untermauern. 

Gesunde Verdauung

Die in Hanfsamen enthaltenen Ballaststoffe sorgen für eine funktionierende Verdauung. Sie quellen erst im Magen auf und verschaffen ein schnell eintretendes Sättigungsgefühl. Daher werden Hanfsamen gerne bei Problemen bei der Verdauung zu sich genommen. Obendrein nehmen sie besonders viele Schadstoffe auf, wodurch diese schneller ausgeschieden werden können. 

Gesundes Hautbild

In der Kosmetik finden Hanfsamen vornehmlich in Form von Öl Verwendung. Das Öl, äußerlich aufgetragen, bildet einen Schutzmantel, der die Haut vor Austrocknung schützt und gegen schädliche Umwelteinflüsse wappnet. Die Haut bleibt länger jugendlich, sodass die Faltenbildung hinausgezögert werden kann. Aufgrund der vermuteten entzündungshemmenden Wirkstoffe sprechen Anwender auch von der erfolgreichen Behandlung von Akne, Neurodermitis, Rosacea und Sonnenbrand. 

Hilfe für das Herz-Kreislauf-System

Die gesunden Fettsäuren tragen dazu bei, den Cholesterinspiegel zu senken. Überdies können Plaque-Ablagerungen verhindert und schädliche Fette aus den Arterien abtransportiert werden. Im Resultat wird der Blutdruck gemindert und Gefäßkrankheiten vorbeugend entgegengewirkt.

Hanfsamen im Ernährungsplan berücksichtigen

In der Küche gibt es für Hanfsamen und vorzugsweise Hanfsamenöl zahlreiche Möglichkeiten, um den Speiseplan um schmackhafte und gesunde Gerichte zu erweitern. So eignen sich die Samen dafür, das Müsli am Morgen noch gesünder und wohlschmeckender herzurichten. 

Auch Salaten verschaffen Hanfsamen oder daraus gewonnenes Öl ein gewisses Etwas. Zudem können sie Brotteig beigemischt werden und lassen sich in Joghurt und Smoothies verarbeiten. Abzuraten ist die Verwendung bei gebratenen Speisen, da die Samen und auch das Öl keine Temperaturen vertragen, die 180° Celsius überschreiten.

Machen Hanfsamen high?

Der Verzehr von Hanfsamen bringt keinen Rausch mit sich. Dazu bedarf es des Wirkstoffs THC (Tetrahydrocannabinol), der sich erst später in der Wachstums- und Blütephase ausbildet und nur in den Blüten und den Blättern der Pflanze enthalten ist.

Hanfsamen können problemlos im Internet bestellt werden. Zu beachten gilt, dass sie dann für den direkten Verzehr verwendet werden müssen. Leider ist es bisher noch nicht möglich, Hanfsamen mit dem Ziel der Aussaat zu kaufen, um sich mit eigenen Pflanzen zu versorgen.

Hanfsamen THC-haltiger Sorten fallen derzeit noch unter das Betäubungsmittelgesetz. Dieser Umstand dürfte mit der anstehenden Legalisierung bald der Geschichte angehören.

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