Himbeeren aus dem Garten gelangen oft gar nicht bis in die Küche, sondern landen gleich im Mund. Von den auch wild vorkommenden Beeren gibt es verschiedene Züchtungen. Man unterscheidet zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren.
Himbeeren sind Waldpflanzen mit rankenden Ruten
Wer die kleinen, süßen Früchte im Garten ernten möchte, sollte ihnen einen lockeren, humosen und etwas sauren Boden gönnen. Auf Kalk reagieren die Pflanzen empfindlich. Auch eine windgeschützte, sonnige Lage ist von Vorteil. Da die Beerensträucher Flachwurzler sind, vertragen sie kein hacken. Mulchen Sie also unter den Ruten, um das Wachstum von Unkräutern zu unterbinden.
Geeignet sind Stroh, Laub oder auch Fichtennadeln. Je nach Sorte ist ein Gerüst zum Anbinden der Ruten notwendig oder nicht. Inzwischen sind neben den sommertragenden Sorten auch herbsttragende im Handel. Die ersten bilden ihre Früchte am dem im Vorjahr getriebenen Ruten. Bei den Herbst-Himbeeren entwickeln sich diese bereits an den frisch gewachsenen, diesjährigen Trieben.
Die der Sommer-Himbeeren, deren Früchte je nach Lage bereits ab Juni reifen, werden so lang, dass sie an einem Gerüst aufgebunden werden sollten. Die einjährigen Ruten der Herbstsorten bleiben kürzer. Für sie reicht es, sie an einem 80 Zentimeter hohen Maschendrahtgitter wachsen zu lassen. Besonders wichtig ist es, dass die einzelnen Triebe nicht zu dicht stehen.
Es muss Luft dazwischen zirkulieren. Ebenso leiden die Pflanzen schnell unter Staunässe. Der Boden sollte im Sommer zwar nicht austrocknen, darf aber nicht ständig feucht sein.
Früchte ohne Maden ernten
Es ist der Himbeerkäfer (Bytorus tomentosus), der seine Eier in die Blüten legt. Die daraus schlüpfenden Larven fressen an den Blüten und den reifenden Beeren. Auch Brombeeren und andere Rosengewächse, wie zum Beispiel Weißdorn werden befallen. Solche Maden, wie sie im Volksmund heißen, verleiden dem Gärtner die Freude an seinen Himbeeren. Da können die herbsttragenden Sorten gegenüber den sommertragenden positiv punkten.
Denn wenn diese zur Blüte gelangen, hat der Käfer seine Eiablage bereits beendet. Sie ernten also nicht nur bis in den Herbst hinein, sondern auch ohne Maden. Über das Pflanzen verschiedener Züchtungen, können Sie also vom Juni bis zum Herbst eine leckere Ernte erzielen. Bei der Wahl der Sorten steht inzwischen eine große Vielfalt zur Verfügung.
Mit oder ohne Stacheln, rot oder gelb, sommer- oder herbsttragend, weiches oder festes Fruchtfleisch: Himbeeren sind variantenreich. Als Gärtner können Sie sich auf eine Sorte beschränken, da Himbeeren selbstfruchtend sind. Der Ertrag wird allerdings deutlich gesteigert, wenn Sie wenigstens zwei Sorten pflanzen.
Der Himbeerrutenkrankheit vorbeugen
Nicht nur der Himbeerkäfer schadet den Früchten. Bei falscher Pflege und einem ungünstigen Standort stellt sich bald die Himbeerrutenkrankheit ein. Diese Pilzkrankheit führt zu blauvioletten Flecken und lässt die Ruten absterben. Sowie Sie solche Triebe entdecken, werden sie sofort herausgeschnitten.
Ebenso gefürchtet ist die Rote Wurzelfäule. Sie tritt bei Staunässe auf. Zuerst treiben die Ruten nur mangelhaft aus und später stirbt der ganze Stock. Ein lockerer Boden und ausreichend Luft zwischen den Ruten sowie eine Mulchschicht darunter beugen hier vor. Wenn Sie sich nach neuen Sorten umschauen, achten Sie auf widerstandsfähige Züchtungen. Auch der richtige Schnitt hält die Pflanzen gesund.
Bei Sommer-Himbeeren schneiden Sie die Ruten, die abgeerntet sind, bis zur Erde zurück. Die Herbsthimbeeren werden im November oder im Winter herunter geschnitten. Von ihnen ist dann nichts mehr zu sehen. Dafür treiben sie im Frühjahr wieder kräftig aus und tragen an diesen neuen Trieben. Durch den kompletten Rückschnitt der herbsttragenden Sorten, sind die Beerensträucher durch Krankheiten weniger gefährdet.
Bio-Gärtner gönnen ihren Himbeeren im Frühjahr eine Düngung mit Pflanzenjauchen. Brennnessel-, Schachtelhalm oder auch Holunderblätterjauche ist geeignet. Wer diese nicht hat, greift auf den im Handel erhältlichen speziellen Beerendünger zurück. Er hat einen hohen Anteil an Magnesium. Gelbliche, blasse Blätter zeigen einen Mangel an Magnesium an.
Neue Himbeeren pflanzen – so geht’s
Der Herbst ist die beste Pflanzzeit für Himbeeren. Sie können aber auch das zeitige Frühjahr noch wählen. Vor dem Pflanzen bauen Sie je nach Sorte ein mehr oder weniger hohes Gerüst. Es reichen oft zwei oder drei Pfähle, zwischen die Sie Drähte spannen. Daran werden die Ruten befestigt.
Achten Sie schon beim Anlegen des Bereiches darauf, dass Sie den Boden nicht zu stark betreten. Ein verdichteter Boden fördert die oben beschriebenen Krankheiten. Die Pflanzen selbst werden im Abstand von 40 bis 50 Zentimeter in Reihe gesetzt. Geben Sie in die Pflanzlöcher etwas Komposterde als Starthilfe. Knospen am Wurzelballen kommen etwa fünf Zentimeter unter die Erde.
Anschließend wird gründlich gewässert und gleich gemulcht. Später lassen Sie pro Himbeerstock etwa fünf bis sechs Ruten stehen. Wenn Sie mehr als eine Reihe Himbeeren pflanzen, lassen Sie reichlich Platz zwischen diesen. Ungefähr 1,2 bis 1,5 Meter werden empfohlen. Im ersten Jahr wird die Ernte noch bescheiden sein. Vermehrt werden Himbeeren durch Wurzelausläufer, die sich reichlich bilden.
Haben sich die Beeren in Ihrem Garten erst einmal etabliert, werden Sie auf die leckeren Früchte nicht mehr verzichten wollen. Deren Inhaltsstoffe machen sie zu wahren Gesundheits- und Power-Früchten. Sie sind so gesund, dass sie auch als Heilpflanzen betrachtet werden.
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