Kurzwirksame Insuline sollen diese Lücke schließen, ohne an Wirksamkeit einzubüßen.
1. Schnelle Hilfe bei Diabetes mellitus
Das Kurzzeitinsulin ist die dritte Alternative im Bereich der Insuline, die möglichen Alternativen sind das Normalinsulin und Bolusinsulin. Wie der Name schon vorgibt, versprechen sie eine kurzfristige Wirkung bei Betroffenen mit Diabetes mellitus. Deutlich wird das im direkten Vergleich zum Normalinsulin. Dieses beginnt ungefähr 15 Minuten nach dem Spritzen zu wirken und hält ungefähr 4 bis 6 Stunden an, wobei das Wirkmaximum nach rund 3 Stunden erreicht wird.
Kurzwirksame Insuline hingegen beginnen unmittelbar nach dem Spritzen zu wirken und können ihr Wirkmaximum bereits nach rund einer Stunde erreichen, die maximale Wirkdauer beträgt hingegen 2 bis 4 Stunden.
Verabreicht werden die kurzwirksamen Insuline in verschiedenen Abständen vor dem Essen. Da keine verzögerte Wirkung auftritt, sollte direkt nach dem Spritzen mit dem Essen begonnen werden. Zwischenmahlzeiten fallen, aufgrund der geringeren Wirkungsdauer, ebenfalls weg. Bei den Begrifflichkeiten gilt es vor allem zwischen dem Normalinsulin und dem Analoginsulin zu differenzieren.
Letzteres ist das tatsächliche „Kurzzeitinsulin“, wobei auch das Normalinsulin als ein Wirkstoff mit „sehr kurz wirkender“ Wirkzeit gilt. Bei etwaigen Unklarheiten sollte mit dem behandelnden Arzt daher Rücksprache gehalten werden. Bei Diabetes mellitus werden beide Präparate verschrieben, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen und meist eher in ergänzender Form.
2. Spritzen bei Diabetes mellitus mit Kurzzeitinsulin
Präparate für kurzwirksame Insuline gibt es mittlerweile in zahlreicher Form am Markt – beispielsweise Aspart, Lispro, Glulisin oder NovoRapid. Genaue Angaben zur Anwendung sollten der Beilage entnommen beziehungsweise entsprechend des Rats vom Arzt oder Apotheker angeeignet werden. Üblicherweise werden kurzwirksame Insuline zur Deckung des Mahlzeitenbedarfs aber unmittelbar in den Bauch gespritzt.
Am Bauch wirkt es effizienter, kann sich schneller auflösen und erreicht zudem das Blut schneller. Alternativen existieren dennoch, beispielsweise am Oberschenkel oder am Po. Andere Bereiche, wie der Oberarm oder ausgewählte Muskeln, sollten nur in absoluten Ausnahmefällen gespritzt werden, da diese die Wirkung des Insulins beeinflussen oder verzögern können.
3. Unterschiede beim Eintritt der Wirkung bei Diabetes mellitus
Wie häufig bei Medikamenten, auch solchen, die zur Behandlung von Diabetes mellitus eingesetzt werden, können sich die Wirkzeiten unterscheiden – das trifft sowohl auf die Normalinsuline als auch auf kurzwirksame Insuline zu. Grund ist erneut die Aufteilung in Hexamere. Damit das Insulin, egal welcher Art, im Blut wirken kann, müssen die Hexamere zuerst in Dimere (Zweiergruppen) aufgeteilt werden.
Erst danach können sie in einzelne Moleküle ersetzt werden und schließlich ihre „Arbeit“ im Körper verrichten. Normalinsuline benötigen für diesen Vorgang ungefähr 15 Minuten, bei kurzwirksamen Insulinen setzt er hingegen direkt an.
Das liegt daran, dass diese Insuline so konstruiert sind, dass sich die Hexamere und Dimere schneller auflösen. Unterschiede in der unmittelbaren Wirkdauer und dem Wirkmaximum können aber weiterhin auftauchen. Grund sind dann unterschiedliche Voraussetzungen des Betroffenen, dessen Gewebestruktur, seine Durchblutung und wie aktiv er im Moment der Aufnahme ist.
Die Aufnahme der Insuline kann noch einmal zusätzlich beschleunigt werden, indem ein heißes Bad genommen wird. Auch eine entspannende, die Durchblutung fördernde Massage oder das Verrichten von körperlicher Arbeit intensivieren die Wirkung und lassen sie schneller eintreten. Üblicherweise ist das aber, aufgrund der sehr zuverlässigen Kurzzeitwirkung der dafür konstruierten Insuline, nicht notwendig.
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