Sinn und Zweck von Begrüßungsritualen

Waren Sie auch schon mal verunsichert und haben sich gefragt, wie Sie eine Kennenlernzeremonie am besten gestalten sollen oder was wohl die beste Art und Weise ist, seinen neuen Kollegen am ersten Arbeitstag zu begrüßen? Die Zeiten mögen sich geändert haben und man geht mittlerweile sehr viel lockerer miteinander um, doch manche Werte sind gleich geblieben und bedürfen einer gewissen Form, eines Knigge, doch nicht jeder besitzt ausreichend Feingefühl und benötigt eine Anleitung, um nicht ein Fettnäpfen zu treten.

Grundsätzliches – Früher und heute im Vergleich

Die Begrüßung im Büro ist ein eher formaler Anlass und folgt nach wie vor einer gewissen Tradition. Über viele veraltete Rituale lächeln wir heute vielleicht. Sie hatten jedoch alle einen Sinn und waren zum jeweiligen Zeitpunkt durchaus angemessen und teilweise sogar notwendig. Einige Beispiele:

Hand reichen oder nicht?

Laut Knigge reicht man sich wesentlich weniger die Hand als das früher der Fall war. Anscheinend gibt es hier auch regionale Unterschiede zum Beispiel Ost- und Westdeutschland. Nach wie vor gilt jedoch, dass man sich beim ersten Kontakt grundsätzlich die Hand reichen sollte.

Handschuhe anbehalten?

Haben Sie auch gelernt, dass man die Handschuhe auszieht bevor man sich die Hand reicht? Viele ältere Menschen werden das noch wissen, und auch, dass man den Hut zieht, wenn man sich begegnet. Der tiefere Sinn liegt weit in der Vergangenheit und datiert bis ins Mittelalter zurück. Wenn ein Ritter sich näherte, so nahm dieser den Helm ab und zog die Handschuhe aus, um zu signalisieren, dass er in Frieden kam und keinerlei feindliche Absichten hegte.

Sicherlich können Sie heute die Handschuhe anbehalten, doch das wird mit Sicherheit einen negativen Eindruck hinterlassen, da ein Händedruck mit Handschuh doch eher unpersönlich ist. Allerdings sind Damen, die zu Ihrer Abendgarderobe Seiden- oder Satinhandschuhe tragen, nach wie vor von dieser Regel ausgeschlossen.

Frau oder Fräulein?

Vor einigen Jahrzehnten noch wurde jede junge Frau, die keinen Ehering trug mit "Fräulein" angesprochen und nur verheirateten Frauen gebührte die Anrede "Frau", da sie durch die Ehe einen höheren Status in der Gesellschaft hatte. Das ist mittlerweile veraltet und Sie würden dabei gehörig ins Fettnäpfchen treten. "Fräulein" gilt sogar als Diskriminierung.

Grundsätzlich gilt heute, dass jede Frau auch mit "Frau" angesprochen wird, ungeachtet ihres Beziehungsstatus. Es mag jedoch Damen geben, die darauf wert legen, Ihren Beziehungsstatus durch die Anrede "Fräulein" zu demonstrieren. Diesem Wunsch sei statt gegeben!

Den Namen in der Begrüßung nennen

Früher galt es als Zeichen der Höflichkeit, den Namen seines Gegenübers so oft wie möglich zu erwähnen. Auch das ist mittlerweile veraltet, zumindest in der übertriebenen Form. Dreimal genügt, und zwar in der Begrüßungseinleitung, in der Gesprächsmitte und bei der Verabschiedung.

Darf die Dame sitzen bleiben?

Die Gründe hierfür waren praktischer Art und garderobenbedingt. In Zeiten, wo auch Frauen die Hosen anhaben, ist dies nicht mehr üblich. Sowohl Männlein als auch Weiblein erheben sich zur Begrüßung als Zeichen des Respekts.