Als ob unser Rücken und die Bandscheiben nicht bereits genug Last tragen müssen, drücken bei immer mehr Menschen auch ein paar Kilos zu viel auf die ohnehin strapazierte Wirbelsäule. Aber wie schädlich ist Übergewicht wirklich für unseren Rücken und die Bandscheiben?
Unser Rücken muss den ganzen Tag eine unvorstellbare Last tragen. Durch langes Sitzen, Fehlhaltungen oder Verspannungen erhöhen sich die Strapazen für Wirbelsäule und Rückenmuskeln noch einmal zusätzlich. Doch damit nicht genug schleppen immer mehr Menschen auch zu viel Gewicht mit sich herum. Es dürfte keine Überraschung sein, dass dadurch unser Rücken noch einmal zusätzlich geschädigt wird.
Kaputte Wirbelsäule
Übergewicht schadet dem Körper auf viele unterschiedliche Arten. So sind in erster Linie die Gelenke betroffen. Sprunggelenke, Knie und Hüfte müssen die zusätzlichen Kilos schließlich bei jedem Schritt mit sich tragen. Aber auch die Wirbelsäule leidet unter dem Übergewicht.
Vor allem die Lendenwirbelsäule ist aufgrund der Körperstatik vom Übergewicht besonders betroffen, da hier besonders große Kräfte wirken. Über einen längeren Zeitraum kommt es hier verstärkt zu Abnutzungserscheinungen und Verschleißerscheinungen wie Arthrose. Auch die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule sind davon betroffen.
Aufgaben der Bandscheibe
Die 23 Bandscheiben liegen wie Stoßdämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln. Ihre Aufgabe ist es, Stöße abzufedern und hohe Belastungen aufzufangen, damit die Wirbel nicht direkt aufeinander reiben. Durch verschiedene Ursachen kann der Faserring, der um die Bandscheibe liegt, reißen. Zu den Ursachen zählen auch ständige Reize durch ein zu hohes Gewicht. Im Extremfall drückt die herausgesprungene Bandscheibe auf einen Nerv. Das kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühl und sogar zu Lähmungserscheinungen und Inkontinenz führen.
Doppelter Schaden durch Übergewicht
Bei einem gesunden Menschen stützt die Rumpfmuskulatur die Wirbelsäule. Und genau hier liegt ein Hauptproblem unserer Gesellschaft. Denn wir sitzen immer mehr und bewegen uns weniger. Dadurch wird auch sie stützende Muskulatur geschwächt. Kommt nun noch Übergewicht hinzu, kann die ohnehin geschwächte Rumpfmuskulatur die Wirbelsäule noch weniger stützen. Fehlhaltungen, Verspannungen, Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfälle sind die Folge.
Die Lösung:
Wer sich viel bewegt und Sport treibt löst dieses Problem gleich doppelt. Zum einen nimmt man ab, zum anderen trainiert man die Rumpfmuskulatur. Die kann die Wirbelsäule besser stützen und diese dadurch entlasten. Viele Krankenkassen bieten bereits spezielle Rückenkurse an. Diese in Verbindung mit rund einer Stunde Bewegung am Tag sind der erste Schritt für einen gesunden Rücken.
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