Vorsicht vor Hustensäften mit Codein

Wer nachts nicht schlafen kann, weil er ständig husten muss, greift schnell zu einem Hustenblocker. Codein zum Beispiel sorgt dafür, dass der Hustenreiz nachts unterdrückt wird. Schnell stellt sich die Frage, ob das nicht kontraproduktiv für die Heilung ist. Denn immerhin hilft das Abhusten, dass man die unliebsamen Bakterien auswirft. Daher sollte Codein grundsätzlich nur bei trockenem Reizhusten, auch unproduktiver Husten genannt, eingenommen werden. Bei einem schleimigen Husten (produktiver Husten) versorgen Sie sich besser mit Hustenlösern.

Was ist Codein?

Bevor Sie Codein einnehmen, sollten Sie wissen, um was für ein Mittel es sich handelt. Es gehört zu den sogenannten Opiaten und weist morphinartige Eigenschaften auf, weswegen es in Kombination mit Paracetamol auch als Schmerzmittel verwendet wird. Die Gefahren von Codein wurden früher unterschätzt. Nach dem Tod eines Kindes nach einer möglichen Überdosis von Codein wurde das Mittel neu geprüft. Das Resultat: Gesundheitsbehörden warnen vor der Einnahme von Codein vor allem für Kinder.

Was ist bei der Einnahme von Codein zu beachten?

Vor allem, wenn Sie Ihrem Kind Codein als Hustenblocker verabreichen, sollten Sie sich an die im Beipackzettel stehenden Dosierungen halten. Zu schnell kann es bei dem Opiat zu einer Überdosis kommen, die gesundheitliche Schäden nach sich ziehen kann. Die Gefahr: Das Mittel wirkt atemdämpfend. Als Folge kann eine Ateminsuffizienz eintreten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte rät deswegen, die Codein-Dosis bei Kindern so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten. Eine Überdosis von Codein bei Ihrem Kind erkennen Sie an auffälligen Symptomen. Dazu gehört eine ständige Müdigkeit und Schläfrigkeit, Zustand der Verwirrung und eine schwere oder laute Atmung.

Alternativen zu Codein: Bewährte Hausmittel

Besser ist es, ganz auf Codein zu verzichten. Stattdessen gibt es nämlich viele Hausmittel gegen Husten, die sich schon seit Jahrhunderten bewährt haben und dem Reizhusten den Kampf ansagen. Auch wenn diese Hausmittel nicht die Ursache des Hustens bekämpfen, haben sie dennoch eine wohltuende Wirkung für Hals und Bronchien. Das wohl bekannteste Hausmittel ist warme Milch mit Honig. Die warme Milch beruhigt die gereizten Schleimhäute und der Honig legt sich wie ein Schutzfilm über die Bronchien. Für Babys ist dieses Hausmittel jedoch nicht geeignet. Lactoseintolerante Menschen können einen Löffel Honig auf der Zunge zergehen lassen.

Anstatt auf das Mittel Codein zurückzugreifen, sollten Sie den Husten zunächst mit Inhalieren bekämpfen. Auch ein Zwiebelsaft aus kleingehackten Zwiebeln in einem Sirup- oder Honigsud wirken dem Reizhusten entgegen. Solche Hausmittel sind in jedem Fall erst anzuwenden, bevor das Codein an die Reihe kommt. Grundsätzlich sollten Sie die Codein-Einnahme mit Ihrem Arzt besprechen.

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