Selbstwertgefühl schafft Selbstbewusstsein

Den Wert eines Menschen bemessen zu wollen ist eigentlich immer ein aussichtsloses Unterfangen, denn zu viele persönliche Wahrnehmungen spielen eine Rolle, zu viele Unwägbarkeiten beeinflussen eine Messung.

Auch ist – wenn überhaupt – nur die Arbeitskraft messbar, der Wert eines Menschen an sich schon aus ethischen und moralischen Gründen unmöglich zu ermitteln. Jedoch kennen wir alle den Selbstwert und wir wissen, fällt er für uns selber zu gering aus, beeinflusst dies unser Leben in für uns ungünstiger Weise.

Selbstwertgefühl entsteht durch Selbst-Schätzung

Viele Menschen haben jedoch in ihrer Jugend bereits gelernt, den eigenen Wert gering zu schätzen. Meist durch das soziale Umfeld bedingt (Eltern, Großeltern, Schule), entwickeln wir gegenüber uns selbst eine kritische Stimme, eine innere Haltung der Kritik.

Dieser innere Kritiker kann kritischer sein, als die Eltern oder die Lehrer es je waren. Er schätzt die eigene Person nur bei einer hohen Leistung und neigt zu Anschuldigungen und inneren Vorwürfen, die gerne auch verallgemeinert werden. „Ich bin schlecht“, „so doof kann doch nur ich sein“, „typisch – total blöde“, „ich kann das nicht“, „ich tauge nichts“. Auf diese Weise kann kaum ein Selbstwertgefühl entstehen.

Selbstwertgefühl und Selbst-Bewusstsein

Wenn Sie solche Selbstabwertungen von einer inneren Stimme kennen, sollten Sie in Zukunft immer aufmerksam werden, wenn sich diese Gedanken wieder einschleichen. Denn Sie sind dem nicht ungehindert ausgeliefert. Erst einmal sollten Sie sich klar machen, dass der Wert eines Menschen sich nicht an seiner Leistung bemisst. Jeder Mensch, egal wie leistungsfähig er ist und welche Eigenschaften er mitbringt, ist an sich schon wertvoll. Wichtig ist anschließend, ein Bewusstsein für sich selber zu entwickeln.

Selbstwertgefühl bei Selbstabwertung?

Selbstwertgefühl kann schwerlich entstehen, wenn wir uns selbst abwerten. Es kann sinnvoll sein, sich eine solche Selbstabwertung generell zu verbieten. Damit macht man sich selber klar, dass die Selbstabwertung nicht legitim ist. Solange Sie die Selbstabwertung noch als einen Teil Ihres Selbst hinnehmen, ist Ihnen der Absprung noch nicht recht gelungen.

Machen Sie mit sich selbst einen „Deal“, dass Sie sich nach jeder Selbstabwertung eine kleine Strafe auferlegen. Ein paar Euro in ein Sparschwein oder ähnliches machen Ihnen deutlich, dass die Selbstabwertung keine harmlose Sache ist und echtes Selbstwertgefühl verhindert.

Mehr Selbstwertgefühl durch das Erkennen von Bedürfnissen

Zusätzlich kann es sinnvoll sein, abends ein kleines Tagebuch zu führen. Ein paar Minuten lang Notizen darüber zu machen, was man tagsüber alles getan hat, was gut gelaufen ist, aber auch, wie man sich fühlte hilft dabei, eigene Bedürfnisse zu erkennen und eigenes Können besser zu wertschätzen. Nehmen Sie sich dann aber auch regelmäßig die Zeit, Ihre Bedürfnisse wenigstens teilweise wirklich zu erfüllen. Denn auch so entsteht Selbstwertgefühl.

Selbstwertgefühl ist etwas, was nur langsam wachsen kann und was Sie sich unabhängig von Ihrer Leistung im Berufsleben gönnen sollten. Sorgen Sie für sich selbst – denn es tut kein anderer!

Viel Erfolg beim Üben!

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