Rücken: Hilft eine Massage wirklich bei Rückenschmerzen?

Viele Menschen lassen sich bei Rückenschmerzen einmal richtig durchkneten und gehen mit einem entspannten Gefühl nach Hause. Doch nicht immer ist eine Massage das richtige Mittel gegen Rückenschmerzen und langfristig hilft sie gar nicht.

Verspannungen zählen zu den Hauptgründen, warum Rückenschmerzen entstehen. Mit einer Massage lassen sich Verspannungen lösen. Also sollte eine Rückenmassage so etwas wie ein Allheilmittel sein. Doch so ganz stimmt das leider nicht.

Was verursacht Rückenschmerzen?

Das Hauptproblem bei Rückenschmerzen ist eine geschwächte Rumpfmuskulatur, die Auslöser für die Verspannungen ist. Die Rumpfmuskulatur (Bauch, Rücken) ist unter anderem dafür zuständig, die Wirbelsäule zu stützen. Doch zu wenig Bewegung, langes Sitzen und eine schlechte Körperhaltung schwächen die Rumpfmuskeln und sorgen für Fehlhaltungen. Eine geschwächte Rumpfmuskulatur kann nun die Wirbelsäule nicht mehr ideal stützen und es kommt zu Fehlhaltungen und letztendlich zu den schmerzhaften Verspannungen, die sogar chronisch werden können.

Warum helfen Massagen nicht?

Mit einer Massage bekämpft man nur die Symptome, nicht aber die Ursache. Zwar kann man die Verspannungen lockern, die Wahrscheinlichkeit ist aber groß, dass die Verspannungen wiederkommen. Schließlich bleibt die Rumpfmuskulatur auch nach der Massage geschwächt und sie kann die Wirbelsäule immer noch nicht ideal stützen.

Vergleichen Sie Ihre Wirbelsäule mit einem Schiffsmast, der von Seilen festgehalten wird. Ist ein Seil locker, kippt der Mast auf diese Seite und auf der gegenüberliegenden Seite entsteht zusätzlich Spannung. Richten Sie den Mast auf, löst sich die Spannung wieder. Doch weil eines der Seile immer noch schwach ist, kippt der Mast erneut auf diese Seite. Die einzige Lösung besteht darin, das lockere Seil wieder zu spannen oder in unserem Fall die Rumpfmuskulatur zu stärken.

Warum können Massagen trotzdem helfen?

Das heißt nun nicht, dass man auf die Massage verzichten soll. Dazu hat das Kneten zu viele positive Auswirkungen. Zum einen kann man Verspannungen in der Rumpfmuskulatur lösen und Schmerzen bekämpfen. Gleichzeitig werden Verklebungen des Gewebes gelöst. Mit einem schmerzfreien Rücken kann man dann die geschwächte Rumpfmuskulatur trainieren und so die Wirbelsäule wieder stützen.

Zudem wird die Durchblutung verbessert, der Stoffwechsel angeregt und die Rückenmuskulatur etwas aktiviert. Allerdings nicht genug, um auch langfristig schmerzfrei zu bleiben. Zudem werden Glückshormone freigesetzt, die für eine positive Stimmung beim Massierten sorgen.

Richtig massieren

Eine Massage soll entspannen und aktivieren, aber niemals schmerzen. Daher sollte immer nur so hart massiert werden, solange Sie keine Schmerzen verspüren. Ob Sie nun kneten, klopfen, reiben, streichen oder vibrieren, ist Ihnen überlassen und hängt davon ab, was der Massierte lieber mag. Etwas Abwechslung ist nie verkehrt. Wichtig ist nur, dass Sie auf Ihr Körpergefühl hören.

Nicht massieren

Auf eine Massage sollten Sie besser verzichten, wenn Sie erkältet sind. Bei Fieber und Entzündungen sollte man besser nicht massieren. Auch bei Infektionen, Osteoporose, akuten Knochenverletzungen oder Thrombosen schadet eine Massage mehr, als dass sie hilft. Bei Zweifeln immer besser den Arzt um Rat fragen.

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