Viele Arbeitnehmer üben ihre Tätigkeit heute im Sitzen aus. Der PC-Spezialist, Verwaltungsassistent, Goldschmied oder LKW-Fahrer: Sie alle leiden häufig unter Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen. Solche Verspannungen im Nacken entstehen als Folge von falscher oder zu wenig Bewegung – ebenso wie Rückenschmerzen – durch verschleißbedingte Prozesse in der Wirbelsäule und in den Bandscheiben. In der Regel ist die Muskulatur bei Menschen mit solchen oder ähnlichen Beschwerden schlicht unterentwickelt.
Weitere Ursachen für Verspannungen im Nacken
Auslöser für Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen können aber auch Kälte und Zugluft sein. Häufig verschwinden die Schmerzen aber dann bereits nach ein bis zwei Tagen wieder von selbst, ohne dass eine weitere medizinische Behandlung notwendig wäre.
Als weitere Ursache für Nackenschmerzen kommen Sportverletzungen, altersbedingte Verschleißerscheinungen oder sogenannte statische Beschwerden, wie zum Beispiel ein Hohlrundrücken oder ein Knick-Senk-Fuß, in Betracht.
Sogar seelische Probleme können zu Muskelverspannungen und Nackenschmerzen führen. Größere Belastungen im Job, Kündigungsangst oder ein hoher Erwartungsdruck vom Chef kann durchaus zu Verspannungen im Nacken führen. Dies betrifft auch familiäre oder sonstige psychosoziale Probleme. Leider ist die Ursachenforschung in solchen Fällen viel schwieriger, als wenn die Verspannung im Nacken oder die Nackenschmerzen auf Verschleiß, Verletzungen oder einer falscher Körperstatik beruhen.
In einigen Fällen können Nackenschmerzen ein Alarmzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein. Insbesondere bei häufigen Problemen mit Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen sollt man sich von einem Arzt untersuchen lassen. Unter Umständen ist auch der Einsatz von Röntgen-Untersuchungen, Computer- oder Kernspintomografie, Nervenwasser- sowie Blut-Untersuchungen erforderlich.
Was passiert bei Verspannungen im Nacken?
Bei allen Verspannungen ziehen sich bestimmte Muskeln zusammen und verhärten hierdurch. Bei den oben beschriebenen Tätigkeiten sind es ganze bestimmte Muskeln im Nacken oder am oberen Rücken neben der Wirbelsäule, die zu Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen führen. Was dabei im einzelnen Muskel konkret abläuft, ist allerdings bis heute noch nicht vollständig bekannt.
Klar ist, dass Verspannungen im Nacken aus einer Anspannung heraus entstehen, die auf einen gewissen Bewegungsdrang beruhen. Ist ein solcher Bewegungsdrang vorhanden, kann man diesem zum Beispiel berufsbedingt aber nicht nachkommen, bleibt die Anspannung erhalten, der Muskel wird nicht mehr vollständig durchblutet und kann nicht mehr richtig entspannen. Es kommt zu Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen.
Nackenschmerzen sind Zivilisationsbeschwerden
Der Mensch ist nicht für das stundenlange Sitzen auf dem Stuhl geschaffen. Da er aber heute aus beruflichen Gründen häufig dazu gezwungen ist oder aus Bequemlichkeit gerne sitzt, kann man Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen durchaus als Zivilisationsbeschwerden ansehen. Wer sich hingegen gerne bewegt, wird in der Regel deutlich weniger Beschwerden haben, als der bequeme Kollege am Schreibtisch nebenan.
Bereits kleine Dinge können den Betroffenen helfen, Verspannungen im Nacken oder Nackenschmerzen vorzubeugen: Nicht den Aufzug nehmen, sondern die Treppe, zum Telefonieren schon mal ausstehen und bei einem Schnurlostelefon auch mal ein paar Schritte gehen, den Drucker nicht neben dem Schreitisch, sondern am anderen Ende des Raums aufstellen etc.
Was hilft gegen Verspannungen im Nacken?
Gegen Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen hilft besonders Folgendes: Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung. Wer von Nackenschmerzen gequält wird, macht die richtigen Bewegungen häufig ganz unbewusst und bewegt automatisch den Kopf nach links und rechts oder massiert die betreffende Stelle im Nacken, um die Muskeln hierdurch etwas zu lockern. Wenn dies nicht hilft, muss man aber andere Geschütze auffahren. Wärme, Massagen oder eine Physiotherapie lindern häufig die Beschwerden. Auch Folgendes bietet sich an:
- Wenn es kälter wird, sollte man den empfindlichen Schulter-Nacken-Bereich mit einem Tuch oder Schal warmhalten.
- Zugluft vermeiden oder den Nacken zumindest durch ein Tuch vor starker Zugluft schützen.
- Wärme lindert Verspannungen im Nacken und fördert die Entspannung der Muskulatur bei Nackenschmerzen. Bei entsprechenden Beschwerden hat sich eine Behandlung mit einem Dinkelkissen bewährt, welches man in wenigen Minuten in der Mikrowelle aufwärmen kann und dann in den Nacken legt.
- Gegen jegliche Verspannungen hilft in der Regel ein Besuch in der Sauna.
- Eine Rotlichtlampe sorgt durch Wärme ebenfalls für Hilfe bei Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen.
- Wer viel am Computer und im Sitzen arbeitet, der ist häufig von Verspannungen im Nackenbereich betroffen. Ein ergonomisch geformter Stuhl und ein möglichst großer Bildschirm können schon einmal dabei helfen, dass man eine bequeme Sitzposition einnehmen kann.
- Sparen sollte man auch nicht an einer guten Matratze oder anatomisch geformten Kopfkissen.
Verspannungen im Nacken vorbeugen
Um sich vor Verspannungen im Nacken und Nachenschmerzen zu schützen, empfehlen sich regelmäßige gymnastische Übungen speziell für Schulter und Nacken. Neue Untersuchungen belegen, dass regelmäßiges Training Probleme mit Nachenschmerzen deutlich reduzieren kann. Täglich fünf bis 20 Minuten Spazieren gehen, Radfahren oder Schwimmen können Verspannungen im Nacken bereits vorbeugen.
Der tägliche Ausdauersport verbessert darüber hinaus das Körpergefühl, stärkt das Selbstbewusstsein und hebt die Laune. Besonders geeignet, um Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen vorzubeugen, sind zum Beispiel Wassergymnastik, Yoga, Kraulen oder Rückenschwimmen, ausdauerndes Laufen, Wandern und Radfahren mit einer hohen Lenkposition.
Einsatz von Medikamenten gegen Verspannungen im Nacken
Auf Dauer – und womöglich noch ohne ärztliche Aufsicht – eingesetzt, sind muskelentspannende Präparate sicher die schlechteste aller Möglichkeiten, um gegen Verspannungen im Nacken und Nackenschmerzen vorzugehen. Allenfalls im Anfangsstadium und bei akuten Beschwerden ist ein maßvoller Einsatz von Medikamenten bei Nachenschmerzen angebracht.
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