Rücken richtig massieren: Was bringt eine Rückenmassage?
Eine Rückenmassage ist nicht nur zur Entspannung da. Sie hat viele weitere Vorteile. Erfahren Sie hier, welche positiven Wirkungen eine Rückenmassage hat und in welchen Fällen man besser die Finger davon lassen sollte.
Nur jeder dritte Erwachsene ohne Beschwerden
In unserer modernen Zeit, in der mehr als zwei Drittel aller Erwachsenen mit Rückenproblemen zu kämpfen hat, ist eine Rückenmassage eine einfache aber sehr wirkungsvolle Möglichkeit, gegen die akuten Rückenprobleme vorzugehen. Denn eine verspannte Rückenmuskulatur ist einer der Hauptgründe, wenn es im Rücken zwickt.
Eine Massage kann entspannen, anregen, Verspannungen lockern oder Schmerzen lindern. Je nachdem mit welcher Technik man massiert. Daher ist auch nicht jede Technik für jeden gleich gut geeignet. Es ist eben die Frage, was man mit der Massage erreichen will. Bevor Sie also zu Massageöl und Handtuch greifen, sollten Sie sich fragen, was Sie mit der Massage bewirken möchten. Die Bandbreite der Anwendungen ist groß.
Was bewirkt eine Rückenmassage
Egal ob Sie klopfen, kneten, hacken oder walken, einige Wirkungen haben alle Massagetechniken gemeinsam. So wird die Durchblutung im entsprechenden Bereich angeregt. Zudem wirkt eine Massage entspannend und ist eine Wohltat für unsere häufig verspannten Rückenmuskeln. Es sinkt der Blutdruck und der Puls verlangsamt sich. Die Muskeln werden gelockert, Verspannungen und Verklebungen im Gewebe gelöst.
Durch eine Massage wird der Stoffwechsel in den Zellen angeregt. Das hilft bei der Regeneration, entspannt Haut und Bindegewebe und beeinflusst das vegetative Nervensystem. Auch die Psyche profitiert von einer Massage. So können Sie mit einer Massage die Konzentration von Stresshormonen reduzieren. Weiter können Sie durch eine Massage viele Schmerzen lindern und auch die Organe über so genannte Reflexbögen positiv beeinflussen.
Wann sollte man nicht massieren
Eine Massage hat viele positive Wirkungen. Allerdings gibt es Situationen, in denen Sie auf eine Rückenmassage besser verzichten sollten. Bei aktuellen Entzündungen beispielsweise ist eine Massage kontraproduktiv. Auch bei fiebrigen Erkältungen und Gefäßerkrankungen sollten Sie besser nicht massieren. Da der Körper bereits stark beansprucht ist, würde eine Massage den Heilungsverlauf verlangsamen.
Verzichten Sie auch bei akuten Hauterkrankungen auf eine Massage. Ein Kontakt kann sonst zu einer Ansteckung und Verbreitung führen. Auch bei akuten Verletzungen hilft eine Massage nicht, da der Druck die Verletzung wieder neu aufbrechen lässt. Bei der Entspannungsmassage kann man in fünf Techniken unterscheiden. Ich will hier kurz erklären, wie die Techniken funktionieren und wann sie zum Einsatz kommen, um den Rücken gezielt zu entspannen.
Rücken richtig massieren: Vorbereitung
Eine Rückenmassage entspannt verkrampfte Rückenmuskeln und regt die Durchblutung der Muskeln an. Zudem fühlt es sich einfach gut an. Doch bevor Sie mit dem Kneten beginnen, sollten Sie gut vorbereitet sein. Erfahren Sie hier, was Sie vor einer Massage unbedingt beachten müssen.
Verspannungen und Schmerzen lindern
Es gibt viele Gründe, sich abends mit dem Partner gegenseitig den Rücken zu massieren. Eine klassische Massage, auch schwedische Massage genannt, löst Verspannungen, Muskelverhärtungen, entspannt und kann sogar gegen Rückenschmerzen helfen.
Daher ist eine Rückenmassage die ideale Methode, um einem geplagten Rücken die wohltuende Entspannung zu geben. Um eine Rückenmassage genießen zu können, bedarf es einer kleinen Vorbereitung.
1. Entspannung
Eine Massage braucht Zeit, damit Sie sich entspannen können. Daher sollten Sie nie zwischen zwei Terminen oder unter Zeitdruck den Rücken massieren. Der positive Effekt bleibt sonst aus. Zudem ist unter Stress unsere Muskulatur sehr verspannt. Dimmen Sie das Licht im Massageraum, da so für zusätzliche Entspannung gesorgt wird.
2. Massageöl verwenden
Damit die Hände einfacher über den Rücken gleiten können und die Bewegungen geschmeidig sind, nutzen Sie ein Massageöl. Dieses sollte Zimmertemperatur haben. Ist das Öl zu kalt, krampfen sich die Muskeln schnell zusammen und versteifen sich. Das wirkt dem Massageeffekt entgegen. Wärmen Sie auch Ihre Hände vorher an, indem Sie diese kurz aneinander reiben. Legen Sie aus hygienischen Gründen ein Handtuch unter.
3. Die richtige Unterlage
Um die Rückenmassage genießen zu können, sollten Sie sich flach auf eine weiche Matte legen oder eine entspannte Sitzposition einnehmen. Dann klappt es besser mit der Entspannung. Für einen zusätzlichen Entspannungseffekt sorgt langsame, ruhige Hintergrundmusik.
Rücken richtig massieren: Die Tapotement-Technik
Den Partner liebevoll zu tätscheln fühlt sich nicht nur gut an, sondern gehört zu den bekanntesten Massage-Techniken für den Rücken. In der Fachsprache wird diese Form Tapotement genannt. Lesen Sie nach, wie diese Technik richtig funktioniert.
Klopfen und tätscheln
Tapotement bedeutet Klopfung. Die Technik ist nach dem französischen Wort tapoter – „gegen etw. klopfen, tätscheln“ benannt. Damit wird auch schon recht genau beschrieben, wie diese Massage-Technik funktioniert.
Das rhythmische Klopfen auf den verspannten Rückenmuskeln lockert diese und sorgt für ein starkes Entspannungs-Gefühl. Zudem wird die Durchblutung stark angeregt. Die klopfenden Bewegungen verändern den Muskeltonus, reduziert also die Spannung, die auf dem Muskel liegt. Daher ist diese Technik gerade für Menschen, die viel im Sitzen arbeiten und daher schnell zu Verspannungen der Rückenmuskulatur neigen, besonders empfehlenswert.
So funktioniert’s
Ob Sie mit der Handkante, den Fingerspitzen, den Fingerknöcheln, der Faust oder der flachen Hand klopfen, ist bei dieser Technik von geringer Bedeutung. Wichtig ist, dass Sie die verspannten Muskeln im Nacken und Rücken mit leichten, rhythmischen Schlägen massieren. Dabei sollten die Schläge sanft und locker sein und dem Partner keine Schmerzen zufügen.
Gehen Sie auch hier von den Schultern oben langsam nach unten vor und an den Seiten wieder zurück. Halten Sie die Hände dicht nebeneinander und machen Sie kleine Bewegungen. Klopfen Sie aber nicht direkt auf die Wirbelsäule. Versuchen Sie, einen schnellen Rhythmus zu wählen, das regt die Durchblutung zusätzlich an.
Rücken richtig massieren: Die Petrissage-Technik
Beim Massieren spricht man oft auch vom „durchkneten“. Diese Technik heißt in der Fachsprache Petrissage. Hier erfahren Sie, was diese Methode bewirkt und wie man sie richtig anwendet.
Kneten und Walken
Auch der Begriff Petrissage stammt aus dem Französischen. Petrissage bedeutet soviel wie Knetung oder Walkung. Genauer gesagt bedeutet pétrir „(durch)kneten“. Damit ist schon viel gesagt, wie diese Technik funktioniert, die vor allem dazu verwendet wird, verspannte Muskeln zu lockern.
Bei der Petrissage kann man zwischen Kneten und Walken unterscheiden. Beim Kneten wird die Wirkung auf die Muskulatur durch die Kraft des Masseurs erzeugt. Beim Walken passiert dies durch den Druck des Muskels auf die darunter liegenden Knochen. Beide Griffe bewirken eine Entspannung verkrampfter Muskeln, was vor allem bei verspannten Nackenmuskeln einen wohltuenden Effekt hat. Zudem wirken Sie auf das Unterhautbindegewebe und verbessern die Durchblutung.
So gehen Sie vor
Fassen Sie Haut und Muskeln entweder zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger oder mit der ganzen Hand. Achten Sie darauf, nicht hinein zu kneifen. Der Partner soll sich entspannen und keine Schmerzen haben. Die Massagetechnik selbst erinnert an das Kneten eines Teigs. Durch den Druck der Finger können sich Verspannungen lösen. Es bedarf etwas mehr Übung als die Efflaurage. Damit der Partner sich entspannen kann, können Sie die Technik im Vorfeld an einem Kissen üben.
Bei schnellen Bewegungen wird die Muskulatur angeregt, während eine langsame Massage eher entspannend wirkt. Massieren Sie zunächst rund fünf Minuten die großen Muskeln der Schultern. Dies können Sie entweder gleichzeitig oder mit beiden Händen auf einer Seite machen. Arbeiten Sie sich anschließend mehrmals von den Schultern zum Lendenbereich vor. Achten Sie darauf, weder zu kitzeln, noch zu zwicken. Das würde den Entspannungseffekt schnell zunichte machen.
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