Reise-Zoom-Objektive: Bildstabilisierte Reise-Zoom-Objektive – Technik und Bildausschnitt (Teil 2)

Bildstabilisierte Reise-Zoom-Objektive
Nachdem Nikon den Weg bereitet hat werden zum Glück inzwischen von allen Herstellen bildstabilisierte Lösungen angeboten. Canon, Nikon, Panasonic, Sigma und Tamron bieten bildstabilisierte Objektive an, die vor allem im Telebereich vorteilhaft sind und ein ruhiges Sucherbild sicher stellen. Olympus, Pentax und Sony setzen auf die preiswertere und mindestens ebenso gute Lösung in ihren neuesten Kamera-Gehäusen.

Die Technik der bildstabilisierten Reise-Zoom-Objektive
Die modernen Systeme berechnen die Verwacklung und setzen dagegen bewegliche Linsenelemente in den Objektiven oder einen beweglichen Aufnahme-Sensor in der Kamera ein. Bildstabilisierte Objektive helfen generell die Verwacklung, die durch den Fotografen und durch lange Tele-Brennweiten entsteht, zu vermeiden.

Die Fotografie aus einem Fahrzeug, einem Bus, einer Bahn, einem Boot oder gar einem Flugzeug wird im Idealfall stabilisiert.

Die Wirkung der Bildstabilisierung ist im Nah- und Makro-Bereich bisher nur sehr minimal, hier ist immer noch ein Stativ von Vorteil. Bei Benutzen von Stativen muss in den meisten Fällen der Bildstabilisator ausgeschaltet werden, da sich sonst die Unschärfe im Bild noch verstärken kann.

Die modernen Systeme helfen jedoch gar nicht bei bewegten Motiven, denn die Bewegung eines Motives kann damit nicht eingefroren werden, dass gelingt nur mit sehr kurzen Belichtungszeiten. Diese wiederum werden im Wesentlichen durch die Lichtstärke des Objektives bestimmt (je kleiner die Zahl – desto Lichtstärker, f:1,0 ist die bisher größte Lichtstärke, f: 2,8 ist doppelt so lichtstark wie f: 4 und vier Mal so lichtstark wie f: 5,6. Oder anders herum f: 6,3 ist 1 1/3 Stufen lichtschwächer als f: 4,0.

Erfahrene Fotografen bevorzugen daher meistens eine konstante Lichtstärke von f:4,0. Die wäre in einem Reise-Zoom-Objektiv aber nicht mehr mit kompakter Bauweise und geringem Gewicht vereinbar.

Nikon bietet mit dem AF-S 18-200 mm VR neben dem neuen Sigma 18-250 mm HSM OS als einziger ein kompaktes, bildstabilisiertes Reise-Zoom-Objektiv mit schnellem und leisem Ultraschall-Autofokus an.

Der Bildausschnitt der bildstabilisierten Reise-Zoom-Objektive
Es werden jetzt und in Zukunft hauptsächlich DSLR-Kameras mit kleinerem Bildsensor angeboten. Die bekannte Größe eines Kleinbild-Sensors mit rund 24×36 mm, für die alle früheren Spiegelreflex-Brennweiten der Objektive berechnet wurden, findet sich nur in sehr wenigen, hochpreisigen Kameras. Man spricht dann fälschlicherweise von Vollformat (obwohl es erheblich größere Sensor-Formate gibt), das langsam die Nachfolge des früheren Mittelformat antritt.

Für die meisten Fotografen hat ein kleinerer Sensor nur Vorteile. Inzwischen gibt es hochempfindliche Sensoren und speziell dafür berechnete Objektiven mit kürzeren Brennweiten. So entsprechen die 18-250 mm des populären Tamron Zoom-Objektives dem Bildausschnitt eines 27-410 mm Kleinbildobjektivs an Nikon- und Fuji- DSLR-Kameras. An Canon DSLR-Kameras entspricht es durch die noch etwas kleineren Sensoren einer 29-430 mm Kleinbildbrennweite.

Nikon-Fotografen sind damit also im Weitwinkelbereich etwas im Vorteil, Canon-Benutzer gewinnen etwas im Telebereich, was aber oft weniger wichtig ist.

Die Bezeichnung der bildstabilisierten Reise-Zoom-Objektive
Ein bildstabilisiertes Reise-Zoom-Objektiv ist nicht immer leicht zu erkennen. Die Hersteller verwenden in ihren teils langen Bezeichnungen verschiedene Kürzel:

  • Canon: IS für Image Stabilizer
  • Nikon: VR für Vibrations Reduktion
  • Panasonic: OIS für Optical Image Stabilizer
  • Sigma: OS für Optischer Stabilisator
  • Tamron: VC für Vibration Controll
  • Olympus: IS für Image Stabilisation
  • Pentax: SR für Shake Reduction
  • Sony: SSS für Super SteadyShot oder SSI: für SteadyShot Inside 

Lesen Sie im nächsten Teil mehr zu bildstabilisierten Reise-Zoom-Objektiven diverser Hersteller.