Laut phänologischem Kalender beginnt der Frühherbst, wenn die Herbstzeitlosen blühen und Schwarzer Holunder und Haselnuss reifen. Geerntet werden nun unter anderen Birnen und Zwetschgen. Äpfel werden erst im Vollherbst geerntet (außer Sommeräpfel, wie der Klarapfel).
Pfingstrosen werden flach gepflanzt
Im Herbst ist die beste Zeit, Pfingstrosen (Päonien) zu pflanzen. Werden sie nicht zu tief gesetzt, die Augen, also Triebspitzen an den Rhizomen sollten nur drei bis fünf Zentimeter mit Erde bedeckt sein, blühen sie schon im zweiten Standjahr. Nach dem Teilen größerer Pflanzen habe ich sogar erlebt, dass sie schon im nächsten Jahr blühten.
Kräuter für den Winter
Im Winter geben frische Kräuter den Speisen eine extra Note. Jetzt lassen sich Kresse, Senf und Schnittlauch in Töpfen oder Schalen auf der Fensterbank wunderbar aussäen. Petersilie, Kerbel und Dill brauchen größere Töpfe.
Wer Rosmarin und Thymian und andere nicht unbedingt winterharte Kräuter im Garten ausgepflanzt hat oder keinen geeigneten Platz hat, die Kübel zu überwintern, kann jetzt Stecklinge vermehren und so neue Pflanzen für den Winter und den nächsten Sommer ziehen. So geht es:
Stecklinge, also etwa fünf bis zehn Zentimeter lange, unverholzte Triebe von älteren Pflanzen werden in feuchte Aussaaterde gesteckt. Ein warmer Platz auf dem Fensterbrett, vielleicht eine Plastikabdeckung, die das Austrocknen verhindert, und etwas Hilfe durch Bewurzelungsmittel aus dem Fachhandel und nach circa zwei Wochen ist der Rosmarintrieb bereit für einen neuen Topf.
Zweijährige Schmuckpflanzen bis Anfang September aussäen!
Zweijährige Sommerblumen wie Levkojen, Vergissmeinnicht oder Fingerhut können jetzt noch ausgesät werden. Spätestens Mitte Oktober sollten sie an den vorgesehenen Platz im Garten gesetzt werden. Sie blühen schon im nächsten Jahr.
Tomatenblüten entfernen
Haben die Tomaten das Ende des Pflanzstabes erreicht, werden sie in der Regel gekappt. Das ist allerdings nur eine optische Maßnahme. Für die Fruchtreife hat sie keine Auswirkung. Wichtiger ist es, ab jetzt die neuen Blüten zu entfernen, damit alle Pflanzkraft in die Reife der Früchte geht.
Gründüngung für leere Beete
Gründüngung verbessert die Bodenstruktur, da die organische Masse als Nahrung für die Bodenlebewesen dient. Jetzt lohnt es sich noch, zum Beispiel Senf auszusäen. Auch Leguminosen (zum Beispiel Kleearten und Lupinen) oder Bienenfreund (Phacelia) gehören zu den Gründüngungspflanzen. Ihr frisches Grün besitzt ein enges Kohlestoff-Stickstoff-Verhältnis und fördert damit den Humusaufbau im Boden.
Wasser- und Nährstoffversorgung werden für die nachfolgenden Kulturen begünstigt. Nach dem ersten Frost oder erst Ende Februar werden die Pflanzenteile flach in den Boden eingearbeitet. Rechtzeitig zur Pflanzzeit im kommenden Jahr sind die Beete bereit und angereichert mit wertvollem Bodenleben.
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