Was tun, wenn Ihr Zitronenbäumchen die Blüte verweigert?

Unter all den mediterranen Zitrusfrüchten wie Orangen, Limetten oder Kumquat sind die Zitronenbäumchen die einzigen, die in unserem mitteleuropäischen Klima Früchte bilden. Achten Sie auf diese vier Punkte, dann wird Ihr Zitronenbaum blühen und fruchten wie am Mittelmeer: heller Standort, weniger gießen, zurückhaltend düngen, vorsichtig schneiden.

Die immergrünen Zitronenbäume bilden von Natur aus kleine buschige Bäumchen mit langen Trieben und feinen Dornen. Unsere Kübelpflanzen aus dem Handel sind alle veredelt. Die Veredelung sorgt dafür, dass die Bäumchen klein bleiben und im größeren Topf gedeihen.

Jüngere Pflanzen starten in einem 10 l Gefäß. Ältere Pflanzen brauchen etwa 20- bis 30 l- Gefäße. Treibt die Unterlage (der Teil mit den Wurzeln) aus, müssen die Zweige direkt am Stamm abgeschnitten werden. Sie blühen und fruchten nicht. Alle drei bis fünf Jahre möchten Zitronenbäumchen umgetopft werden. Am besten Mitte Februar bis Mitte März, rechtzeitig vor dem Neuaustrieb.

Zitronenbäumchen tragen oft Früchte und Blüten gleichzeitig

Zitronenbäume blühen hauptsächlich im Frühjahr. Da sie im Jahresverlauf gerne nachblühen, befinden sich oft Früchte und Blüten gleichzeitig am Baum. Diese Besonderheit macht sie so reizvoll für den Wintergarten oder die Terrasse. Setzen sie mehr Früchte an, als sie versorgen können, werfen sie als erstes die kleineren, noch grünen ab.

Apropos Standort

Im Sommer, ab April oder Mai stehen Zitrusfrüchte am liebsten im Freien an einem sonnigen und windgeschützten Platz. Optimal ist es, wenn der Standort überdacht ist, dann haben Sie die Wassermengen besser im Griff. Ein luftiger Wintergarten oder ein Glashaus tut es zur Not auch. Ende Oktober, Anfang November wandern die Kübelpflanzen ins Winterquartier. Sie mögen es frostfrei, jedoch kühl (4-11°C) mit genug Luft zum Nachbarn und Licht. Stehen sie zu dunkel, werfen sie die Blätter ab, stehen sie zu hell und warm auch.

Zitronenbäumchen zurückhaltend düngen und gießen

Von Mai bis August brauchen Zitronenbäumchen regelmäßige Düngergaben. Da sie eigene Ansprüche haben, lohnt sich ein Spezialdünger für Zitruspflanzen, der extra Eisen enthält. Überdüngte Pflanzen bilden viele Triebe und setzen kaum Blüten an.

Dies gilt auch beim Gießen: Manche Exemplare sind erst nach einer Durstperiode zum Blühen gekommen. Das heißt konkret: gießen Sie nach Bedarf. Die Erde sollte leicht feucht, doch nie völlig durchnässt sein. Auch im Winter benötigen Zitronenbäume seltene Wassergaben, sie sind schließlich immergrün.

Zitronen brauchen Kälte um zu reifen

Am Ende des Winters, im Kühlen, verfärben sich die Früchte von grün ins gelb. Sie bleiben noch einige Wochen am Baum. Denn Zitronen sind erst erntereif, wenn sie sich leicht vom Baum lösen lassen. Das Gute daran: Auch die reifen Früchte fallen nicht ab, sie können je nach Bedarf geerntet werden. Erst Wochen später stößt der Baum überreife Früchte ab.

Vorsichtig zurückschneiden

Vor dem Einräumen im Spätherbst entfernen Sie kümmerliche, kranke und nach innen wachsende Triebe. Stehen mehrere Zweige zu dicht beieinander, entfernen Sie einen davon. Ein starker Schnitt führt zu vielen Neutrieben, die Pflanze vergisst unter Umständen zu blühen.

Tipp: Binden Sie lange, nach oben wachsende Triebe bogenförmig seitwärts an einen Stützstab. An den flachgebundenen Zweigen bilden sich Blüten, insgesamt dämpfen waagerechte Triebe das Wachstum.

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