Der zentrale Vorteil der modernen Surveillance-Cams, die "Augen und Ohren" jedes Überwachungssystems sind, ist der Anschluss an ein Computernetzwerk und die weltweite Steuerungs- und Abfragemöglichkeit.
IP-Kameras unterscheiden sich von herkömmlichen Überwachungskameras
IP-Kameras (IP = Internet Protocol) gehören im Rahmen der Entwicklung der Kommunikations- und Netzwerktechnik mit zu den Komponenten, deren Fähigkeiten sich rasant weiterentwickeln. Kein Wunder also, dass der Einsatz von Sicherheitstechnik für die Überwachung von privatem Eigentum, Firmenbesitz und öffentlichen Räumen sich zu einem enormen Wachstumssektor entwickelt hat.
IP-Kameras sind technisch betrachtet die Nachfolger der analogen Überwachungskameras. Dazu sind IP-Kameras so konstruiert, dass sie mit wenig Aufwand an IP-basierte Datennetzwerke angeschlossen werden können. Aus dem Grund werden IP-Kameras oft auch einfach als "Netzwerkkamera" bezeichnet.
Das ist allerdings ziemlich ungenau, da es ja auch analoge Vernetzungen gibt. Die zugrunde liegende Netzwerktechnik für den Betrieb von IP-Kameras ist auf der Software-Ebene TCP/IP (Transmission Control Protocol / Internet Protocol). IP-Kameras sind daher betriebsfertig für das Einbinden in Internet-LAN (Local Area Network) und -WAN (Wide Area Network).
Der Betrieb dieser digitalen IP-Cams bietet Ihnen gegenüber den veralteten, analogen Kameras entscheidende Vorteile. Hierbei handelt es sich um funktionale und geldwerte Vorteile, die teils sogar den Ersatz einer alten Überwachungsanlage mit einem modernen IP-Videoüberwachungssystem wirtschaftlich machen.
IP-Kameras enthalten einen "Mini-PC"
Um Ihnen diese Fähigkeiten zu bieten, sind IP-Kameras intern völlig anders als ihre analogen Vorgänger ausgestattet. Neben der eigentlichen Kamera-Komponente enthalten IP-Cams einen integrierten Mini-PC, der im Wesentlichen aus Prozessor, Chipsatz, Flash- und DRAM-Speicher sowie einem Netzwerk-Chip besteht.
Der spezialisierte "Mini-PC" in der IP-Cam organisiert die Komprimierung Ihrer digitalen Bilddaten und das Versenden oder Bereitstellen der Daten über das Netzwerk. Dazu ist jede IP-Kamera mit einer eigenen, festen MAC Netzwerk-Geräteadresse (MAC = Media Access Control) versehen und erhält für den Betrieb je nach Gerät und Konfiguration eine IP-Adresse, mit der sie im Netzwerk direkt kontrolliert und gesteuert wird.
Diese Vorteile haben Sie von der Anschaffung einer IP-Kamera
Hervorzuheben sind die folgenden Punkte, die die Vorteile von IP-Kameras gegenüber klassischen, analogen Überwachungskameras verdeutlichen:
- IP-Kameras können mit geringem Aufwand an bestehende Internet-Netzwerke angebunden werden. Das spart den zusätzlichen Aufbau und die Wartung von Koaxialnetzen ein.
- Es ist ganz unabhängig von der Distanz keine oder nur wenig zusätzliche Verkabelung nötig, denn es können alle bestehenden Netzwerkstrukturen (Kupfer, Glasfaser, drahtlos) benutzt werden.
- Eine IP-Kamera kann über das Netzwerk komfortabel administriert und gesteuert werden.
- Für die Speicherung und Sicherung der aufgezeichneten Daten können bestehende Speicher-Komponenten wie Storage und USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) des genutzten Netzwerks mit verwendet werden.
- Alle Bilder und weitere Informationen der IP-Kamera können über das Internet beliebig versendet werden. Wo die Kamera sich befindet und wo der Empfang stattfindet, spielt praktisch keine Rolle mehr.
- Durch das digitale Datenformat sind IP-Kameras das Fundament für nützliche Zusatzfunktionen wie Bewegungs- und Gesichtserkennung, parallele akustische Überwachung und sehr flexible Signalisierungs- und Alarmierungsarten.
- Die Netzwerkkamera-Software einer IP-Cam ermöglicht es, das Gerät je nach Anforderung flexibel in Ihr Netzwerk einzubinden. Das kann als Web-Server, FTP-Server, FTP-Client oder E-Mail-Client geschehen.
- Ein weiterer Vorteil ist die Qualität der Aufzeichnung, die je nach IP-Cam bis hin zu HighDefinition-Qualität reicht. Damit erhalten Sie schärfere Bilder, einen größeren Bildausschnitt oder aussagekräftigere Filmaufzeichnungen.
- Mit mobilen Clients zu den neuen Smartphones und Tablet-PCs wird nun auch die Kontrolle der observierten Objekte unterwegs ganz einfach möglich. Die notwendige Software für die verbreiteten Mobilsysteme gibt es kostenlos im Lieferumfang der IP-Kameras oder als Gratis-Download.
- Mit dem neuen Standard ONVIF (Open Network Video Interface Forums, dt. = Offenes Forum für Netzwerk-Videoschnittstellen, der von einer zunehmenden Anzahl von IP-Kameras unterstützt wird, werden IP-Kameras und zugehörige Produkte zueinander kompatibel. Das ist ein wertvoller Schutz Ihrer Investition und erleichtert beispielsweise die Erweiterung bestehender Überwachungssysteme.
Tipp: Wie Sie mit Powerline eine Vernetzung ganz ohne Bohrmaschine hinbekommen, lesen Sie in diesem experto-Beitrag.