Kameras in Android-Smartphones sind eine Erfolgsgeschichte
Jedes Android-Smartphone ist heute mit einer oder sogar zwei Kameras ausgestattet. Waren die Bilder der Smartphones in der Anfangszeit mit einer geringen Auflösung von unter 5 MP (Megapixel) pixelig, allenthalben schlecht belichtet und lohnten eine Nachbearbeitung kaum, so verdrängen heute für den mobilen Schnappschuss die Smartphone-Kameras immer mehr die klassische Kompaktkamera.
Ein Grund hierfür ist sicher, dass es sehr praktisch ist, mit dem Smartphone auch gleich eine Kamera anbei zu haben, ohne dass man eine zusätzliche Kamera mitführen muss. Zudem wird die rückwärtige Kamera eines Android-Smartphones ja nicht nur für Fotos, sondern beispielsweise auch zum Scannen von QR-Codes und Visitenkarten eingesetzt.
In Zukunft wird die Kamera eine immer größere Rolle bei Apps spielen und die Augmented Reality-Anwendungen (dt. etwa "Erweiterte Realität") ins Smartphone bringen.
Mit den folgenden Tipps und Tricks machen Sie einfach bessere Bilder mit Ihrem Android-Smartphone.
Kamera-App auf Android-Homescreen
Über die optimale Einrichtung des Android-Homescreen ist schon sehr viel geschrieben worden, die meisten Android-Anwender haben da sicher ihren eigenen Geschmack. Foto-Fans sollten jedoch das Symbol für die Kamera-App in jedem Fall gut erreichbar auf dem Homescreen platzieren, mit dem Android startet. Dann ist die Kamera-Funktion blitzschnell zur Hand, wenn ein Motiv es wert ist, per Schnappschuss verewigt zu werden. Das gilt gegebenenfalls auch für weitere Kamera-Apps.
Androide ran ans Motiv
Schon viele Smartphone-Digitalfotografen haben sich gewundert, warum das Gerät draußen bessere Bilder als drinnen macht. Der Grund: Die Kameramodule der Smartphones sind Weitwinkelobjektive, damit sie in möglichst vielen Situationen brauchbare Bilder machen. Nutzen Sie trotzdem die alte Fotografen-Weisheit: So nah ran ans Motiv wie möglich.
Der goldene Schnitt per Smartphone-Kamera
Eine weitere Fotografen-Weisheit ist der Einsatz des "goldenen Schnitts" (lateinisch: sectio aurea). Keine Angst, der blutet nicht, denn es handelt sich dabei um die Bezeichnung für eine schon seit der Antike als ideal empfundene Proportionen in Kunst und Architektur, die häufig auch bei der Bildkomposition in der Fotografie verwendet wird.
Zentraler Punkt beim Goldenen Schnitt ist, dass Sie Ihr Hauptmotiv keinesfalls genau in der Mitte platzieren, sondern bei einem gedachten Raster von 3 × 3 Feldern auf einem der Schnittpunkte positionieren. Viele Smartphone-Kamera-Apps unterstützen Sie dabei, indem Sie in den Optionen der Kamera-App ein solches Raster über das Motiv einblenden können.
Bewegungsapparat statt digitaler Kamera-Zoom
Praktisch alle Smartphone-Kameramodule bieten die Möglichkeit, Ihr Motiv durch einen digitalen Zoom näher heranzuziehen. Das ist jedoch eine ganz schlechte Lösung, die Sie nicht einsetzen sollten. Der Grund: Praktisch alle Smartphones setzen Kameramodule mit einer festen Brennweite ein. Der angebotene digitale Zoom erstellt effektiv nur eine Ausschnittvergrößerung, die dann per Software durch das Errechnen von Pixeln mit Farb-Zwischenwerten "aufgepustet" wird (Interpolation).
Ergebnis ist zwar ein vergrößertes Motiv, aber auch eine sichtbar schlechtere Qualität inklusive Bildrauschen. Setzen Sie daher als Zoom nur Ihren ganz persönlichen Bewegungsapparat bestehend aus Beinen und Füßen ein und schneiden Sie Ihr Foto bei der Nachbearbeitung manuell auf das gewünschte Motiv zurecht.
Den Smartphone-Blitz richtig verwenden
Die Android-Smartphones sind sehr unterschiedlich mit Foto-LED-Lampe oder -Blitz ausgestattet. Erfahrungsgemäß führt das Verwenden des Blitzes bei Motiven in geschlossenen Räumen häufig zu einem total überbelichteten Bild. Überlassen Sie im Zweifelsfall der Android-Kamera die Entscheidung, und stellen Sie die Blitzlicht-Automatik ein, in dem Sie das Blitz-Symbol mit dem kleinen A aktivieren.
Ein weiterer Sonderfall sind Outdoor-Fotos, wenn die Sonne dummerweise nicht bereit ist, von der richtigen Seite zu scheinen und Ihr Motiv vernünftig auszuleuchten. Dabei gibt es nicht nur das störende Gegenlicht, auch die senkrechte Mittagssonne kann störenden Schatten auslösen. Versuchen Sie in den Fällen, den Blitz nach Möglichkeit mit der die Option Ein (Blitz-Symbol ohne zusätzliches Zeichen) im Dauerbetrieb einzusetzen.
Smartphone-Kamera stabilisieren
Ein Schnappschuss "aus der Hüfte" ist sicher in vielen Fällen originell, eine gute Qualität hat er hingegen nur in Ausnahmefällen. Denn eine Kamera, die mechanisch auf einem Stativ fixiert ist, erzeugt nun mal die schärferen Bilder, frei von Wacklern und verwischten Motiven.
Klar ist aber auch, dass Smartphone-Kameras ja gerade den Aufwand für ein spontanes Bild reduzieren sollen, wer will da schon ein Dreibein-Stativ herumschleppen. Als Behelf ist es ein gangbarer Mittelweg, bei jedem Bild nach einer Möglichkeit zu suchen, das Smartphone wenigstens an einer Seite mechanisch zu fixieren.
Anstatt Ihren "Foto-Androiden" frei mit zwei Händen zu schaukeln, ist es besser, ihn nach Möglichkeit mit einer Seite per Hand auf einer Mauer, auf einem Stromkasten oder an einem Laternenpfahl zu fixieren. Wenn das alles nicht möglich ist, dann wenigstens ruhig ausatmen, Luft anhalten und dann erst knipsen.
Nutzen Sie den besten Szenen-Modus
Auch wenn "einfach Draufhalten" cool ist, sollten Sie sich im Interesse der bestmöglichen Bildqualität trotzdem mit den besten Einstellungen zu den Bildmotiven vertraut machen, die Ihr Android-Smartphone schon mitliefert.
Denn im Menü SCN (Sceen, Szenen-Modus) der Kamera-App stehen Ihnen beispielsweise Profile wie Portrait, Landschaft, Nacht oder Sport zur Verfügung. Damit werden intern die einstellbaren Kameraparameter auf Ihr Motiv angepasst und Sie erhalten einfach und schnell die bestmöglichen Voraussetzungen für gelungene Smartphone-Schnappschüsse.
Das volle Smartphone-Potenzial mit Android-Apps ausnutzen
Der engagierte Android-Fotograf belässt es sicher nicht bei den Möglichkeiten der mitgelieferten Android-App. Die gute Nachricht: Diverse weitergehende Gestaltungsmöglichkeiten an Steuerung und Effekten bieten Ihnen die vielen Foto-Apps, die bei Google Play geboten werden.
Die schlechte Nachricht: Die wirklich besten Foto-Apps sind kostenpflichtig, aber ein paar Euro sind Ihnen doch die besten Smartphone-Bilder sicher wert. Eine der Foto-Apps für Android mit hervorragenden Beurteilungen durch die Benutzer ist Camera-Zoom fx, viele weitere, auch kostenlose Apps bietet Ihnen Google Play, ein wenig Suchen lohnt sich!
Augen auf beim Smartphone-Kauf: Qualität des Kameramoduls nicht vergessen!
Wenn für Sie die Nutzung des Kameramoduls eines Smartphones eine wichtige Anwendung ist, sollten Sie schon bei der nächsten Smartphone-Neuanschaffung die Qualität des Kameramoduls entsprechend in Ihre Kaufentscheidung einfließen lassen.
Denn letztlich können der beste Fotograf und eine optimale Nachbearbeitung nicht viel an einem Bild retten, wenn ein schlechtes Kameramodul keine gute Grundlage für ordentliche Bilder bietet. Dabei spielen je nach Foto-Engagement auch spezielle Smartphone-Fähigkeiten wie das Erzeugen von 3D- oder HDR-Bildern (High Dynamic Range) eine Rolle, die sich nicht per App nachrüsten lassen.
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