Der Fotograf im Foto: Selbstbildnisse dank Spiegelbildern und Schatten

Der Fotograf ist klassisch der Beobachter einer Szene; er tritt nicht in Erscheinung - jedenfalls nicht sichtbar. Seine Rolle beschränkt sich auf die Motivauswahl. Doch mit einem Kunstgriff kommt der Fotograf trotzdem ins Foto. Wird sein eigenes Motiv, ohne seine Position hinter der Kamera aufgeben zu müssen - über Spiegelungen und Schatten. So entstehen ungewöhnliche Selbstbildnisse.

Der Schatten des Fotografen als Motiv

Schatten und Spiegelungen sind vertraute Abbildungen, wie ein Mensch sich selbst wahrnehmen kann. Weniger vertraut sind Fotos, in denen der Fotograf, beziehungsweise sein Schatten, im Bild auftauchen. Auf diese Weise komponiert sich der Fotograf in seine eigene Fotografie hinein. Der Fotograf wird so zugleich auch zum Model, ohne sich selbst wirklich zu zeigen. Und schafft so ganz ungewöhnliche Selbstbildnisse.

Wichtig ist, dass das Schattenspiel nicht zufällig geschieht, sondern sogfältig inszeniert wird. Der Schatten muss in das Gesamtkonzept des Fotos passen. Übrigens: Hier kann das richtige Ausleuchten des Motivs so aussehen, dass der Fotograf sich selbst über eine Lichtquelle anstrahlen lässt, um den gewünschten Schatten zu erzielen.

Spiegelung bringt Fotograf ins Foto

Sich selbst über einen Spiegel in das Motiv hinein zu zaubern ist keine Erfindung der Fotografie – bereits die Maler vergangener Epochen haben sich so in ihre Gemälde hineingemalt. Auch hier gilt: Was so zufällig erscheint, ist Ergebnis konkreter Planung und Konzeption.

Spiegelungen können übrigens nicht nur über den klassischen Spiegel geschehen. Der Fotograf kann sich auch über viele andere spiegelnde Oberflächen in sein Foto einbringen. Solche Selbstbildnisse entstehen zum Beispiel über:

  • spiegelnde Fensterscheiben
  • Wasseroberflächen (Seen, Flüsse, Pfützen)
  • die Pupille eines anderen Menschen oder eines Tieres
  • spiegelnde Böden

Ausstellung zum Thema – Fotografen – Selbstbildnisse, Spiegelungen, Schatten

Im Rahmen der photokina 2010 wurde eine Ausstellung zum Thema „Fotografen – Selbstbildnisse, Spiegelungen, Schatten“ gezeigt. Hier waren faszinierende Fotos zu sehen, die in chronologischer Anordnung die Vielfalt der Möglichkeiten zeigten, sich als Fotograf selbst in Szene zu setzen. Dabei wurde deutlich, wie durch das Spiel mit Technik, Licht und Schatten charakteristische Selbstportraits entstehen können.

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