Der Sauerampfer (lat. Rumex acetosa) liebt feuchte Wiesen und Gebüsche. Die lanzettartigen Blätter der Pflanze schmecken säuerlich. Im folgenden Artikel erfahren Sie Wissenswertes über den Sauerampfer und lesen ein basisches Rezept für die erfrischende Sauerampfersuppe.
Geschichtliches um den Sauerampfer
Bereits in der Antike verwendeten die Ägypter, Griechen und Römer Sauerampfer als Ausgleich für die zu reichliche Aufnahme von fetten Speisen bei ihren Festmahlen. Im Mittelalter war der Sauerampfer vor allem auf den britischen Inseln weit verbreitet. Man schrieb ihm eine fiebersenkende Wirkung zu. Außerdem war Sauerampfer den Seefahrern des Mittelalters bereits als Mittel gegen Skorbut bekannt.
Sauerampfer: Soviel Gesundheit steckt drin
Der Sauerampfer enthält sehr viel Vitamin C. Weitere Inhaltsstoffe sind Oxalsäure, Kaliumbioxalat, Eisen, Flavonglykoside, Gerbstoff, Gerbsäure und Hyperosid. Sauerampfer wirkt deshalb adstringierend, blutbildend, blutreinigend, harntreibend sowie Fieber senkend. Sauerampfer wird außerdem in der Naturheilkunde bei Leberschwäche, Magenbeschwerden, Verdauungsschwäche, Verstopfung oder Durchfall eingesetzt.
Sauerampfer in der Küche
In der Küche ist Sauerampfer vielfältig einsetzbar. Man kann ihn ähnlich wie Spinat zubereiten, bzw. ihn mit diesem mischen, damit ein etwas würzigeres Geschmackerlebnis entsteht. Junge Blätter können an Salate geschnitten oder auch an Saucen und Omelettes gegeben werden. Auch als Tee kann man getrockneten Sauerampfer zubereiten und zur Stärkung der Verdauung trinken.
In cremiger Sauerampfersuppe kommt er besonders zur Geltung. Bekannt und beliebt ist die Sauerampfersuppe in Belgien und Frankreich. Sie wird heiß aber auch eisgekühlt serviert. Im Folgenden präsentiere ich Ihnen ein basisches Rezept für Sauerampfersuppe mit Wachteleiern und Lachstreifen.
Basisches Rezept für Sauerampfersuppe
Für 4 Personen benötigen Sie folgende Zutaten
- 300 g Sauerampfer
- 4 Wachteleier
- 40 g Räucherlachs
- 2 Schalotten
- 1 Orange, unbehandelt
- 20 g Mehl
- 40 g Butter
- 100 ml Weißwein, trocken
- 700 ml Gemüsebrühe ohne Geschmacksverstärker
- 1 Esslöffel Crème fraîche
- 200 ml Sahne
- 1 Ei
- etwas frisch geriebene Muskatnuss
- 2 Esslöffel gutes Olivenöl, extra vergine
- Prise Zucker
- Meersalz
- weißer Pfeffer aus der Mühle
Die Zubereitung dieser köstlichen Suppe ist etwas aufwendig, die Mühe lohnt sich aber!
Zubereitung der Sauerampfersuppe
Den Sauerampfer waschen und die groben Strünke abnehmen. Einige Sauerampferblätter für die Garnitur beiseite legen und den Rest in Streifen schneiden. Die Schalotten abziehen und in feine Würfel schneiden. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Die Wachteleier vier Minuten hart kochen und anschließend abschrecken. Die Eier von der Schale befreien und halbieren.
Die Orangenschale abreiben. Butter und Öl in einem Topf erhitzen. Die Schalotten mit dem Sauerampfer und dem Orangenabrieb kurz anschwitzen, mit etwas Mehl bestäuben und dabei ständig rühren. Anschließend die Hitze reduzieren, mit Weißwein ablöschen und mit Gemüsebrühe aufgießen. Die Suppe ca. 10 Minuten köcheln lassen. Mit Meersalz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
Das Ei trennen und 100 ml Sahne mit dem Eigelb verrühren. Die Suppe pürieren, danach die Ei-Sahne-Masse vorsichtig in die Sauerampfersuppe einrühren. Anschließend die Crème fraîche unterrühren. Die Suppe darf ab jetzt nicht mehr kochen. Das Ganze erneut mit Meersalz, Pfeffer, Muskatnuss und Prise Zucker abschmecken.
Die übrige Sahne leicht anschlagen. Den Lachs in grobe Streifen schneiden. Jeweils zwei halbe Wachteleier und einige Lachsstreifen in den Suppenschalen verteilen und mit der Sauerampfersuppe auffüllen. Mit einigen Sauerampferblättchen und einem Tupfen der Sahne garniert servieren. Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!
Hinweis zum Sauerampfer-Verzehr
Bitte verwenden Sie nicht zu viel Sauerampfer, denn die darin reichlich vorhandene Oxalsäure wirkt in großen Dosen giftig!
Basische Ernährung: Sauerampfer hilft gegen Übersäuerung
Sauerampfer eignet sich hervorragend für eine basische Kur im Frühling. Lesen Sie dazu auch meinen Artikel „Sind Sie sauer? – Ernährungstipps gegen Übersäuerung“ oder kommen einfach zu meinem nächsten Kochkurs „Essen und Leben in Balance – Gesund und vital kochen mit basischen Rezepten“ in Bayreuth!
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