Muttermilch ist die optimale Ernährung
In den ersten Monaten verträgt das Verdauungssystem des Babys nur flüssige Nahrung. Muttermilch ist ideal, weil sie auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt ist. Sie enthält ausreichend Flüssigkeit gegen den Durst und alle wichtigen Nährstoffe für die gesunde Entwicklung des Babys. Im Vergleich: Reine Kuhmilch enthält im Gegensatz zur Muttermilch einen wesentlich höheren Eiweißanteil und weniger Fett. Deshalb ist nur Muttermilch oder speziale Säuglingsnahrung für Babys geeignet.
Gesteigerter Energiebedarf in der Stillzeit
Wenn prominente Frauen nach der Geburt fast sofort wieder ihr altes Gewicht präsentieren, geben sie als Grund oft das Stillen an. Tatsächlich haben stillende Mütter einen leicht erhöhten Kalorienumsatz. Experten rechnen mit einem zusätzlichen Bedarf von 300 bis 500 Kalorien in den ersten vier Monaten. Wer diesen Bedarf mit gesunder Nahrung deckt, kann in der Tat langsam abnehmen, ungefähr ein halbes Kilo im Monat. Wegen des gesteigerten Energiebedarfs ist eine Diät in der Stillzeit nicht zu empfehlen.
Gesunde Ernährung für stillende Mütter
Wenn Sie Ihr Baby stillen, ernähren Sie sich am besten mit einer ausgewogenen Mischkost. Davon profitiert nicht nur Ihr Säugling, sondern Sie unterstützen Ihre eigene Gesundheit. Verzichten Sie auf Fertigprodukte und kochen Sie aus frischen Zutaten wie Gemüse und Getreideprodukten leckere Speisen. Wenn Sie mögen, geben Sie Vollkornprodukten den Vorzug. Obst und Milchprodukte ergänzen Ihren Speiseplan für eine gesunde Ernährung in der Stillzeit. Fragen Sie im Zweifelsfall immer zuerst Ihren Arzt, bevor Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen.
Trinken nicht vergessen
Noch vor gar nicht so langer Zeit hieß es, eine stillende Mutter müsse extrem viel trinken. Inzwischen raten Hebammen ab, die Flüssigkeitszufuhr zu übertreiben, weil dadurch die Milchmenge abnimmt. Eine stillende Mutter braucht zwar mehr Flüssigkeit, aber es reicht, nach Durstgefühl zu trinken. Optimal ist Leitungs- oder Mineralwasser. Wer Wasser pur nicht mag, mischt ein wenig Saft darunter. Geeignet sind auch Früchtetees.
Beeinflusst die Ernährung die Muttermilch?
Grundsätzlich ist die optimale Zusammensetzung der Muttermilch unabhängig von der Ernährung der Mutter. Inwieweit jedoch die Muttermilch wichtige Nährstoffe enthält, richtet sich nach der Ernährung der Mutter. Deshalb ist eine abwechslungsreiche Mischkost wichtig. Achten Sie zusätzlich darauf, mehrfach ungesättigte Fette zu sich zu nehmen, zum Beispiel durch fettreichen Fisch wie Lachs, Hering oder Makrele. Verwenden Sie außerdem gehaltvolle Pflanzenöle sowie Speisesalz mit Jod.
Das Baby isst mit
Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass eine bestimmte Ernährung der Mutter beim Baby einen wunden Po oder Blähungen hervorruft. Sicher ist, dass nicht alle Säuglinge empfindlich reagieren. Streichen Sie blähendes Gemüse, scharfe Gewürze und säurehaltiges Obst nicht gleich vom Speiseplan. Essen Sie zunächst alles in Maßen, was Sie mögen und was Sie selber gut vertragen. Erst wenn Sie feststellen, dass Ihr Kind reagiert, verzichten Sie lieber auf die Speisen, die als Auslöser infrage kommen.
Auf diese Genussmittel in der Stillzeit verzichten
Vermeiden Sie auch während der Stillzeit den Genuss von Alkohol und Zigaretten, weil die Giftstoffe über das Blut in die Muttermilch gelangen können. Kaffee ist als Durstlöscher nicht geeignet, genießen Sie ihn in Maßen bis zu drei Tassen am Tag. Wirkt Ihr Kind nach dem Kaffeegenuss extrem aufgedreht, wechseln Sie probehalber zu einer koffeinfreien Sorte. Lesen Sie, warum Sie beim Stillen lieber keinen Alkohol trinken sollten.
Locker bleiben
Gerade perfektionistische Frauen schaffen es, sich mit ihrem eigenen Anspruchsdenken mit dem Thema Ernährung in der Stillzeit unter Druck zu setzen. Mein Rat: Genießen Sie die Stillzeit. Wenn Sie sich wohlfühlen, geht es auch Ihrem Baby gut. Zwingen Sie sich nicht dazu, gesunde Speisen zu essen, obwohl Sie diese verabscheuen. Und gönnen Sie sich ruhig Schokolade, wenn Sie darauf Appetit verspüren. Auch wenn sich jetzt alles um das Baby dreht, denken Sie an sich. Bleiben Sie locker und planen Sie Ruhepausen ein, um Kraft zu tanken.
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