Ernährung in der Stillzeit
Stillende Mütter merken sehr schnell, dass die eigene Ernährung sich auf das Wohlbefinden Ihres Kindes auswirkt. Bestimmte Lebensmittel wie Bohnen führen beim Baby zu schmerzhaften Blähungen. Auch das Genussmittel Alkohol erreicht über die Muttermilch das Baby. Außerdem verringert sich durch den Alkoholkonsum bei der Mutter die Produktion des Hormons Oxytocin. Dieses Hormon fördert den Milchfluss. Früher hieß es oft, ein Gläschen Sekt regt die Milchproduktion bei der Mutter an. Tatsächlich bewirkt Alkohol das Gegenteil.
Die schwedische Studie: Stillen und Alkohol
Die National Food Administration in Uppsala sichtete verschiedene Studienmaterialen mit überraschenden Ergebnissen. Laut den schwedischen Experten gelangen nur zwei Prozent des von der Mutter getrunkenen Alkohols in die Muttermilch. Zumindest bei einem moderaten Genuss. Nach Ansicht der Forscher sind ein bis zwei Gläschen Wein in der Woche deshalb vertretbar.
Für ein gesundes Baby auf Alkohol verzichten
Die Leber eines Babys baut den Alkohol nicht wie ein Erwachsener ab. Ihr Säugling braucht viel länger, um das Rauschgift zu überwinden. Dafür beschleunigt sich der Herzschlag und der ganze Stress verhindert einen gesunden Schlaf. Laut Medizinern verringert alkoholhaltige Muttermilch den Saugreflex des Babys und es trinkt weniger als sonst.
Wie wirkt sich Alkohol bei der Mutter aus?
Der Alkohol braucht mindestens 60 bis 90 Minuten, um in die Blutbahn zu gelangen. Erst nach zwei Stunden beginnt die Leber, den Alkohol abzubauen. Das dauert bei Frauen aufgrund ihres Körperfettanteils und des Östrogens länger als bei den Männern. Im Schnitt baut die Leber in einer Stunde 0,1 Promille ab. Erst rund vier Stunden nach dem Genuss eines Glases Bier ist der Alkohol im Blut abgebaut. Theoretisch ist es der Mutter möglich, vor einer langen Stillpause etwas zu trinken. Sie kann aber nie genau wissen, wann der Alkohol vollständig abgebaut ist.
Tipps für die Stillzeit
- Schützen Sie Ihr Kind und verzichten Sie auf Alkohol in der Stillzeit.
- Wenn Sie ein Glas Bier, Wein oder Sekt trinken, dann möglichst direkt beim oder nach dem Stillen. So hat die Leber viel Zeit, das Gift abzubauen.
- Wenn Sie auf eine Feier gehen, bitten Sie Ihren Partner, Freunde oder Verwandte, ebenfalls nicht zu trinken. So fällt Ihnen der Verzicht leichter.
- Die erste Zeit mit dem Säugling ist anstrengend. Da erscheint es verlockend, sich mit einem Gläschen Wein zu entspannen. Aus diesem Gefühl entsteht schnell eine gefährliche Abhängigkeit. Suchen Sie sich lieber gesunde Alternativen der Entspannung.
- Verwöhnen Sie sich jeden Tag mit einer kleinen persönlichen Auszeit: Ein Bad, eine Schönheitsmaske, ein Nickerchen auf dem Sofa, einfach in den Himmel schauen und träumen-¦
- Trinken Sie in der Stillzeit viel Wasser oder Kräutertee. Sie fühlen sich gesättigt und verspüren kein Verlangen nach Alkohol.
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