Seit März 2009 gibt es 3D-Fernseher in Deutschland
Seit März 2009 werden 3D-Fernseher in Deutschland angeboten, bis Ende 2010 sollen nach Schätzungen der GfK Retail and Technology rund 150.000 Stück verkauft sein – mit einem durchschnittlichen Preis von 2.000 Euro im Luxussegment. Das soll sich in 5 Jahren ändern und in jedem fünften Haushalt Deutschlands ein 3D-Fernsehgerät stehen. Ende 2015 wären das rund 8 Millionen 3D-Fernseher.
Das ist eines der Ergebnisse einer vom BITKOM geförderten Goldmedia-Studie mit dem Titel "3D Home-Entertainment in Deutschland". Nicht berücksichtigt wurde dabei, dass Toshiba bereits zwei 3D-Fernseher angekündigt hat, die ohne 3D-Brille auskommen sollen. Denn in der Goldmedia-Studie wurden die Teilnehmer nach dem 3D-Fernsehen mit Shutterbrille befragt.
3D-Fernseher: Mit oder ohne 3D-Brille?
3D-Brillen sind nicht gerade beliebt: Nur jeder Dritte (35 Prozent) kann sich laut Goldmedia-Studie vorstellen, damit 3D-Angebote auf dem Fernseher anzuschauen. Brillenträger mit Erfahrung aus dem 3D-Kino wissen warum. Menschen, die nach einem Besuch eines 3D-Films Kopfschmerzen und einen Schwindelanfall bekamen auch.
Wie viel Prozent sich 3D ohne Shutterbrille anschauen würden, erfahren wir nicht. Die Goldmedia-Studie äußert sich aber zu den Vorlieben der Shutterbrillen-Akzeptanten: Knapp zwei Drittel (62 Prozent) wollen 3D-Spielfilme im TV anschauen, 44 Prozent von Blu-ray oder als On-Demand-Download. Fast jeder Dritte (31 Prozent) interessiert sich für Sportübertragungen in 3D.
Filme in 3D
Derzeit sind Filme in 3D nur bei Sky 3D zu sehen. Hier wird vor allem Sport in 3D übertragen. 3D-Inhalte gibt es auch im IPTV-Angebot der Deutschen Telekom. Die Auswahl unter den derzeit laut BITKOM "rund 25 Blu-ray-Titel" mit 3D-Filmen ist auch nicht gerade groß. Weit verbreitet sind dreidimensionale Bilder bislang nur im Games-Sektor.
Wer wird 3D-Fernseher kaufen?
Ob das ausreichen wird, um mittelfristig die prognostizierten Millionen-Käufer für 3D-Fernseher zu finden? Die 21 Prozent Brillenträger an der Gesamtbevölkerung werden nur von einem 3D-Fernseher zu überzeugen sein, der ohne Shutterbrille ein qualitativ hochwertiges 3D-Bild liefert.
Sicher werden sich auch Kunden daran stören, wenn sie ein Gerät von einem bestimmten Hersteller kaufen müssen, nur um den Lieblingsfilm betrachten zu können. Panasonic hat sich beispielsweise die Rechte an Avatar 3D gesichert und will diese 3D-Blu-ray nur seinen Kunden anbieten.
Die Preise für 3D-Fernseher und 3D-Blu-ray-Player werden sicher deutlich unter das heutige Niveau von durchschnittlich 2.000 Euro sinken müssen, um pro Jahr über zehnmal mehr Geräte zu verkaufen.
Dazu ist das Durchschnittsalter der Fernsehgeräte in den Haushalten durch den Austausch von Röhrengeräten zu Flachbildfernsehern in den letzten Jahren noch recht jung. Erst seit 2006 übersteigt der Absatz der LCD-Fernseher den von Röhrenfernsehern und erreichte 2009 seinen bisherigen Höhepunkt. Hier könnte nur eine Abwrackprämie für Flachbildfernseher für einen schnellen Austausch der maximal 5 Jahre alten Geräte sorgen.
Content für 3D-Fernseher fehlt noch
Es fehlt auch noch der Content: Solange nicht mehr Fernsehsender regelmäßig in 3D übertragen und das Angebot an Blu-ray mit 3D so dürftig ist, lohnt sich der Aufpreis für einen 3D-Fernseher nicht.
Es stellt sich auch die Frage, wie die technische Entwicklung weitergeht. Denn auch technisch interessierte Early Adopter, die sich ein Gadget wie einen 3D-Fernseher sehr früh ins Wohnzimmer stellen, stört die Krücke der 3D-Brille mit dem Design einer schwarzen Hornbrille aus den Fünfzigern. Bleiben Sie daher am Ball und informieren Sie sich hier weiter, Sie werden hier im Bereich Gadgets über die weitere Entwicklung bei 3D-Fernsehern ständig aktuell informiert.