Blu-ray-Filme in höchster Qualität fehlerfrei am PC wiedergeben

In PCs und Notebooks finden Sie seit langen Jahren standardmäßig ab Werk ein optisches Laufwerk. Nach der CD und der DVD ist es am Markt seit 2006 die Blu-ray-Disc, die den leistungsfähigsten optischer Datenträger darstellt. Blu-ray-Discs lösen derzeit als Filmmedium Nummer 1 die DVD ab. Das jedoch bringt auf PCs und Notebooks ein erhebliches Pannenpotenzial mit sich.

Optische Laufwerke beim PC seit 1985

Optische Laufwerke haben inzwischen beim PC-Einsatz eine langjährige Tradition, die mit den ersten CD-ROM-Laufwerken ca. im Jahr 1985 begann. Allen optischen Laufwerken ist gemein, dass sie die Daten optisch durch einen Laserstrahl vom eingelegten Medium abtasten. Auch MO-Laufwerke ("magneto-optisch") und HD-DVD-Laufwerke gehören zu dieser Gerätegruppe, spielen am Markt aber beide keine Rolle mehr.

Als neueste und leistungsfähigste optische Laufwerke haben sich die Blu-ray-Laufwerke etabliert. Da diese Laufwerke rückwärts-kompatibel sind, können sie ebenfalls mit CDs und DVDs umgehen, bieten aber zudem auch das Abspielen oder Abspielen/Brennen von Blu-rays. Die Hauptanwendung von Blu-ray-Laufwerken ist bei PCs das Abspielen von Filmen in höchster Qualitätsstufe von Bild und Ton. Doch dabei lauern eine ganze Reihe von Fehlern und Pannen, wie die nachfolgenden Praxisfälle zeigen.

1. Bestmögliche Wiedergabe nur bei kompletter HDCP-Unterstützung

Blu-ray-Laufwerke protzen mit ihrer Grafikfähigkeit bei Auflösungen der Filme von bis zu horizontalen 1.920 Pixeln, DVD-Filme (768 Pixel) sehen da recht alt aus. Allerdings werden die Filme nur in der Hochauflösung (Full HD, 1.080i/1.080p) dargestellt, wenn das Kopierschutzsignal HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) mitübertragen und von den beteiligten Komponenten unterstützt wird.

Das bedeutet: Vom Blu-ray-Laufwerk über die Grafikkarte, die verwendete Abspielsoftware bis hin zum Display müssen alle beteiligten Komponenten den HDCP-Kopierschutz unterstützten, sonst sehen Sie schwarz. Welche Restriktionen genau aus der fehlenden HDCP-Unterstützung resultieren, legt der Rechteinhaber bei der Blu-ray-Produktion fest. Es ist also im konkreten Fall immer eine Eigenschaft des Blu-ray-Mediums, ob und was Sie sehen, oder eben nicht sehen.

2. Blu-ray-Nachrüstung mit ungewissem Ergebnis

Interne Blu-ray-Laufwerke für den PC im Standard-Bauformat 5,25 Zoll werden aktuell über die Serial-ATA-Schnittstelle angeschlossen. Nur in den Anfangszeiten gab es auch Blu-ray-Laufwerke mit Parallel-ATA-Anschluss, was Sie an dem zu verwendenden Flachbandkabel für den Anschluss erkennen.

Eine Rechnernachrüstung mit einem P-ATA-Blu-ray-Laufwerk sollten Sie besser vergessen. Diese Rechner, meist noch aus der "Endphase" der Ausstattung mit Windows XP ab Werk, bieten für die Blu-ray-Filmwiedergabe eine zu geringe Rechenleistung und Grafikauflösung. Nur in seltenen Fällen sind die Geräte schon stringent mit dem Kopierschutz HDCP kompatibel, sodass wenigstens überhaupt eine Blu-ray-Wiedergabe möglich wird, wenn auch nicht in der höchsten Qualitätsstufe.

3. Grafikschnittstellen für Blu-ray-Wiedergabe am PC

Flachbildschirme werden derzeit in den meisten Fällen mit den Schnittstellen VGA, DVI und HDMI betrieben. Während die digitalen Schnittstellen DVI und HDMI das Kopierschutzsignal HDCP übertragen, ist das mit dem analogen VGA-Signal gänzlich ausgeschlossen. Anders gesagt: Per VGA gibt es keine hochauflösende Blu-ray-Wiedergabe, meist bleibt der Bildschirm einfach schwarz.

Gleiches ist auch bei alten Rechnern mit DVI-Grafikausgang möglich, auch wenn DVI durchaus mit HDCP kompatibel sein kann. Nur die HDMI-Schnittstelle (Home Digital Multimedia-Interface) ist definitiv immer HDCP-kompatibel und bietet Ihnen zudem den Vorteil, Bild und Ton gleichzeitig zum Display zu übertragen.

Eine Sonderrolle spielt die Grafikschnittstelle DisplayPort, die immer noch an eher wenigen PCs und Displays zu finden ist. Auch sie ist HDCP-kompatibel, fehlt sie bei einem Gerät, muss ein Adapter oder ein Adapterkabel die Verbindung zu HDMI herstellen.

4. Blu-ray-Abspielsoftware

Ein heikler Punkt der Blu-ray-Filmwiedergabe am PC ist die eingesetzte Abspielsoftware. Es empfiehlt sich unbedingt, beim Kauf eines PC oder der Nachrüstung eines Blu-ray-Laufwerks Wert darauf zu legen, dass eine Abspielsoftware in Vollversion inklusive Lizenznummer im Lieferumfang enthalten ist.

Andernfalls ist ein teurer Nachkauf für den professionellen Filmgenuss unumgänglich. Einen Ausweg aus der Grauzone der Legalität bieten Abspielprogramme wie der VSO Media Player und der bekannte VLC media player, der ab Version 2.0 auch die Blu-ray-Wiedergabe unterstützt.

Doch in beiden Fällen bezieht sich die Abspielfähigkeit auf Blu-ray Discs ohne Kopierschutz, und diese gibt es bei Film-Blu-rays praktisch gar nicht. Soll eine Film-Blu-ray mit Kopierschutz abgespielt werden, benötigen Sie zusätzlich die entsprechenden Codecs, die das Kopierschutzverfahren entschlüsseln.

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