Die Milieutherapie: Ein heilungsförderndes Klima herstellen

Die Milieutherapie dient dazu, Einflüsse der Umgebung für die Heilung zu nutzen. Dabei soll ein heilungsförderndes Klima hergestellt werden, das an die Lebensgeschichte des Patienten angepasst ist. So können Sie den Ansatz in Ihren Arbeitsalltag integrieren.

Milieutherapie: Ein umfassender Ansatz
Neben Milieutherapie gibt es auch die ähnlichen Ansätze "Soziotherapie", "Milieugestaltung" und "Therapeutisches Milieu". Sie alle bezeichnen keine therapeutischen Einzelmaßnahmen, sondern eine der Heilung förderliche Umgebung für den Patienten. Dafür wird die materielle und soziale Umwelt an die Bedürfnisse des Patienten angepasst, um eine heilungsfördernde Umgebung herzustellen. Diese soll als Ausgleich für seine sensorischen, emotionalen, kognitiven und psychischen Einschränkungen dienen.

Milieutherapie: Materielle Gesichtspunkte
Die materiellen Gesichtspunkte der Milieutherapie beziehen sich die räumliche und sachliche Gestaltung der Umgebung. Es sollen

  • Sicherheit, Orientierung und Geborgenheit vermittelt und dadurch
  • das Wohlbefinden beeinflusst werden.

Das gelingt durch räumliche Anpassungen. Außerdem steigern gemeinsame Aktivitäten das Wohlbefinden, und alltagspraktische Fähigkeiten werden erhalten.

So setzen Sie die Milieutherapie im räumlichen Bereich um:

  • Machen Sie es wohnlich! Fußboden und Wandfarben in angenehmen, aufeinander abgestimmten Farbtönen.
  • Geschirr hebt sich farblich von der Tischdekoration ab.
  • Offene Regale mit Material zur Anregung.
  • Gemütliche Sitzgelegenheiten (für ein Nickerchen geeignet), hoch genug für problemloses Aufstehen.
  • Kalender und Uhren mit großem Zifferblatt (grundsätzlich analog).
  • Jahreszeitliche Gestaltung.
  • Radio und Fernseher laufen nicht ständig.
  • Für spontane Aktivitäten stehen Bücher, Zeitschriften etc. bereit.
  • Hinweisschilder mit Piktogrammen, die auch ohne den Text zu lesen verstanden werden.
  • Platz für Erinnerungsstücke und biografische Bilder.
  • Viel Tageslicht.
  • Beleuchtung: 500 Lux in Wohnräumen, dimmbar und blendungsfrei; Schattenbilder und Reflexionen sollten vermieden werden.
  • 300 Lux in Bädern und Fluren.
  • Geschützter Garten, mit breiten Rundwegen und Bänken.
  • Essbare Pflanzen, keine stacheligen oder giftigen Pflanzen.
  • Blumenwiese (statt Rasen).
  • Ausreichend Bewegungsspielraum (DIN 8024 Teil 2).