Materielle Mitarbeitermotivation: Ist das der richtige Weg?

Die Mitarbeiter eines Unternehmens regelmäßig zu motivieren, ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Vorgesetzten. Materielle Anreize können dabei hilfreich sein. Auch wenn viele Chefs diese Tatsache oft bestreiten, ist es doch nicht von der Hand zu weisen, dass zufriedene Mitarbeiter für ein Unternehmen wesentlich wertvoller sind als jene, die die “innere Kündigung” bereits ausgesprochen haben.

Die materielle Mitarbeitermotivation ist einer der möglichen Wege, für Zufriedenheit unter den Angestellten eines Unternehmens zu sorgen. Hier sind einige Möglichkeiten, die Mitarbeiter durch materielle Anreize zu motivieren:

Die Gewinnbeteiligung – eine weitverbreitete Form der Mitarbeitermotivation

Einer der gängigsten Ansätze, wenn es um materielle Mitarbeitermotivation geht, ist die Zahlung einer Gewinnbeteiligung. Das Problem bei dieser Form der variablen Vergütung ist, dass man von der Performance der Arbeitskollegen abhängig ist. Nur wenn die kollektive Leistung stimmt, wird man am Ende des Jahres etwas von der versprochenen Beteiligung am Unternehmensgewinn sehen.

Eine Gewinnbeteiligung macht nur dann Sinn, wenn Sie nicht so gering ausfällt, dass sie im Verhältnis zum Gehalt kaum ins Gewicht fällt. Erhöht sich die Entlohnung jedoch signifikant, so kann dies gerade für Mitarbeiter im Vertrieb ein großer Anreiz sein, sich zukünftig noch mehr anzustrengen, damit die Erwartungen übertroffen werden. Ein angenehmer Nebeneffekt bei der materiellen

Mitarbeitermotivation ist, dass die Mitarbeiterfluktuation spürbar gesenkt wird. Die Angestellten sind außerdem eher dazu bereit, ihre Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und je nach Auftragslage auch einmal länger zu arbeiten.

Viele Arbeitnehmer empfinden die Nutzung eines Dienstwagens als Privileg

Bei dem Begriff "materielle Mitarbeitermotivation" kommt vielen sofort ein luxuriöses Dienstfahrzeug in den Sinn. Ein eigener Dienstwagen ist für viele Arbeitnehmer ein Anreiz, sich bei der Arbeit noch stärker zu engagieren. Gerade in der Banken- oder Versicherungsbranche haben viele Unternehmen Verträge mit Herstellern von Fahrzeugen der Premiumklasse, so dass der Fuhrpark aus mehr oder weniger neuen Fahrzeugen besteht.

Wird einem Mitarbeiter die kostenlose Nutzung eines solchen Wagens in Aussicht gestellt, kann dies durchaus einen Anstieg der Leistung bewirken.

Das "Cafeteria-System" – ein Modell für die Zukunft?

Materielle Mitarbeitermotivation kann auch anders aussehen – beim sogenannten "Cafeteria-System" kann der Mitarbeiter aus einem bunten Strauß an Belohnungen auswählen. Dazu sammelt er im Laufe eines Jahres Punkte, die er gegen geldwerte Leistungen oder gegebenenfalls auch gegen Sachleistungen einlösen kann. Die Angebote sind je nach Unternehmen verschieden.

Gängige Formen der Entlohnung beim "Cafeteria"-Modell sind z.B. ein zusätzlicher Urlaub, Gewährung eines Arbeitgeberdarlehens, Zusatzgehälter oder kostenlose Kinderbetreuung. Einer der Vorteile beim "Cafeteria"-System ist, dass sich der Arbeitnehmer selbst die passenden Angebote herauspicken kann. Zudem ist er nicht davon abhängig, dass Quartalsvorgaben erfüllt werden müssen, um zusätzliches Geld ausgezahlt zu bekommen.

Die Betriebsrente als materielle Mitarbeitermotivation

Die Betriebsrente zählt zu den beliebtesten betrieblichen Sozialleistungen. Arbeitnehmer lieben Sicherheit, und die Betriebsrente ist für viele ein wichtiger Baustein für ihre Altersabsicherung. Angesichts sinkender staatlicher Renten ist die betriebliche Rente für viele Arbeitnehmer ein Ansporn, sich bei der Arbeit ins Zeug zu legen.

Obwohl derzeit nur etwa 30% aller deutschen Arbeitnehmer Anspruch auf die "Rente vom Chef" haben, geht der Trend bei der materiellen Mitarbeitermotivation eindeutig in diese in Richtung. Hinter dem Begriff "betriebliche Altersvorsorge", der für viele Arbeitnehmer wenig aufregend klingt, steckt ein attraktives Entlohnungsmodell, das einen großen Beitrag zur Absicherung im Alter leisten kann.