Checkliste – Erste Hilfe im Notfall und Verkehrsunfall

Wir hoffen alle, dass wir nicht in die schwierige Situation geraten, an einen Verkehrsunfall oder einen anderen Unfall zu kommen und erste Hilfe leisten müssen. Viele haben die große Angst, etwas Falsches zu tun, doch erste Hilfe zu leisten ist unsere Pflicht!

Checkliste "Erste Hilfe"
Um Ihnen im Notfall – dies kann ein Verkehrsunfall, aber auch ein Unfall zum Beispiel im Haushalt sein – die lebensrettenden Sofortmaßnahmen zu erleichtern, finden Sie nachfolgend eine Checkliste, wie Sie sich bei der "Ersten Hilfe" verhalten sollten. Sie können sich diese Checkliste ausdrucken und zu Hause oder im Auto griffbereit aufbewahren.

Die erste wichtige Handlung bei einem Unfall oder Notfall muss der unverzügliche Anruf bei den Rettungsdiensten sein. Sie erreichen die Rettungsdienste unter folgenden Rufnummern:

Die Polizei: Telefon-Nummer: 110

Die Feuerwehr/Rettungsdienst/Notarzt: Telefon-Nummer: 112

Das Deutsche Rote Kreuz: Telefon-Nummer: 19222

Geben Sie beim Telefongespräch folgende Punkte (die fünf großen W´s) genau an:

  1. WO geschah es? Machen Sie genaue Angaben über den Unfallort
  2. WAS geschah? Beschreiben Sie kurz den Unfallhergang
  3. WIE VIELE Verletzte gibt es? Machen Sie Angaben über die Anzahl der Verletzten
  4. WELCHE Art von Verletzungen? Schildern Sie möglichst genau die Verletzungen
  5. WARTEN Sie auf Rückfragen

Die häufigsten Notfälle und die Notfallmaßnahmen werden nachfolgend geschildert: 

Erste Hilfe bei SCHOCK
Es gibt folgende Anzeichen, an denen Sie einen Schock erkennen können:

  • Schneller und schwächer werdender Puls, der kaum mehr tastbar ist
  • Kalte Haut, Frieren und fahle Blässe
  • Der Patient hat Schweiß auf der Stirn
  • Der Patient ist sehr unruhig

Es ist möglich, dass diese Anzeichen nicht immer gleichzeitig oder auch nicht alle auftreten. Ein Schock kann tödlich sein, deshalb ist sofort eine Schockbekämpfung durchzuführen:

  • Der Patient muss flach auf dem Rücken liegen, die Arme, wenn möglich, seitwärts am Körper.
  • Die Beine des Patienten müssen erhöht gelagert werden (höher als der Kopf), unter Umständen geeignete Gegenstände unterlegen und die Beine gut abpolstern.
  • Ein Wärmeverlust muss vermieden werden (Decke überlegen).
  • Reden Sie mit dem Patienten, beruhigen Sie ihn!
  • Kontrollieren Sie die Atmung und den Puls.

Erste Hilfe bei Herz- und Kreislaufnotfällen
Bei Notfällen, die mit dem Herz- und Kreislaufsystem zusammen hängen, wie zum Beispiel ein Sonnenstich, ist es notwendig, den Oberkörper des Patienten hoch zu lagern:

  • Der Patient sollte sich in Rückenlage befinden.
  • Der Oberkörper wird mit Hilfe von Kissen oder anderen Gegenständen unter dem Rücken abgestützt.
  • Auch der Kopf muss gestützt werden.

 

Erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit
ACHTUNG!   Falls der Verdacht besteht, dass der Patient eine Wirbelsäulenverletzung hat, darf er nicht bewegt werden.

Wenn Sie auf einen Notfall treffen, bei dem ein Patient bewusstlos oder bewusstseinsgetrübt ist, sollten Sie ihn in eine stabile Seitenlage bringen:

  • Dabei sollten Sie von der Seite her an den Patienten herantreten und sein Becken anheben.
  • Schieben Sie nun den gleichseitigen Arm des Patienten gestreckt unter sein Becken.
  • Als nächstes sollten Sie das gleichseitige Bein des Patienten im Knie- und Hüftgelenk abwinkeln, die Ferse sollte sich dabei so nah wie möglich am Gesäß des Patienten stehen.
  • Nun den Patienten von der anderen Seite her an Schulter und Hüfte fassen und mit leichtem Druck zu sich herüberziehen.
  • Anschließend den Kopf überstrecken und die vorne liegende Hand mit der Handfläche nach unten zur Fixierung unter das Kinn schieben.
  • Nun den Mund des Patienten öffnen.
  • Den anderen Arm nun leicht unter dem Patienten in Richtung Rücken hinaus ziehen und im Ellenbogengelenk abwinkeln. 

Erste Hilfe bei Herz-Lungen-Wiederbelebung
Bitte beachten Sie folgendes: Für die Wiederbelebung von Säuglingen und Kleinkindern gelten besondere Maßnahmen!

  • Überprüfen Sie, ob der Patient bewusstlos oder ansprechbar ist.
  • Falls der Patient bewusstlos ist, überprüfen Sie bitte, ob er noch atmet.
  • Falls der Patient nicht mehr atmet, muss der Puls überprüft werden, fühlen Sie nacheinander an beiden Seiten des Halses, ob der Puls noch schlägt. Wenn kein Puls mehr fühlbar ist, beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung:
  • Machen Sie den Brustbereich frei.

Die Wiederbelebung erfolgt durch 30 x Herzdruckmassage und 2 x Atemspende:
Führen Sie die Herzdruckmassage wie folgt 30 mal durch:

  • Knien Sie neben dem Patienten in der Höhe des Brustkorbes nieder.
  • Legen Sie einen Handballen auf das untere Drittel des Brustbeines (dies ist die Mitte des Brustkorbs).
  • Legen Sie den anderen Handballen über die erstplazierte Hand.
  • Ihre Arme müssen nun gestreckt sein und mit Ihren Händen wird der Brustkorb des Patienten senkrecht von oben nach unten ca. 4- bis 5 cm eingedrückt. Dies geschieht mit der Gewichtsverlagerung ihres eigenen Oberkörpers.
  • Für die Herzdruckmassage, die 30 Mal hintereinander durchgeführt werden muss, sollten Sie etwa 18 bis 20 Sekunden benötigen.

Führen Sie nun die Atemspende 2 x wie folgt durch:

  • Machen Sie die Atemwege des Patienten frei. Neigen Sie den Kopf des Betroffenen nach hinten und heben Sie sein Kinn an.
  • Beugen Sie sich von einer Seite über den Kopf des Patienten.
  • Verschließen Sie mit Ihrer Hand, die an der Stirn des Patienten liegt, beide Nasenlöcher.
  • Öffnen Sie nun den Mund des Patienten.
  • Atmen Sie normal ein und legen Sie Ihre Lippen dicht auf den Mund des Patienten.
  • Blasen Sie nun Ihre Luft über den Zeitraum von etwa einer Sekunde in den Mund des Patienten. Sein Brustkorb muss sich sichtbar heben.
  • Wiederholen Sie die Atemspende, indem Sie Ihren Kopf zur Seite neigen, erneut einatmen und dem Patienten den Atem spenden.
  • Wenn die Atmung des Patienten wieder einsetzt, ihn in die stabile Seitenlage bringen.
  • Falls die Atmung nicht einsetzt, die Wiederbelebung erneut durchführen.

Erste Hilfe bei Verbrennungen
Wie schwer eine Verbrennung ist, erkennt man an ihrer flächenmäßigen Ausdehnung und ihrer Tiefe. Als erste Hilfe Maßnahme bei Verbrennungen ist folgendes durchzuführen:

  • Löschen Sie brennende Kleider sofort, am besten ersticken Sie die Flammen mit einer nassen Decke oder nassen Tüchern oder spritzen Sie die brennende Kleidung mit Wasser ab. Falls kein Wasser zur Verfügung steht, die Flammen mit trockenen Tüchern oder einer Decke (nicht aus Kunststoffmaterial) ersticken.
  • Den Feuerlöscher möglichst nur für Gegenstände einsetzen, denn es sind nicht alle Geräte für die Anwendung am Menschen bestimmt. Niemals den Feuerlöschschaum ins Gesicht sprühen!
  • Kleidung von betroffenen Körperteilen vorsichtig entfernen, niemals reißen. Falls Kleidung in die Haut eingebrannt ist, dort belassen, keinesfalls abziehen, sonst entstehen noch größere Gewebeschäden.
  • Bei Verbrühungen die Kleidung sofort entfernen.
  • Verbrennungen, die weniger als 10% der Hautfläche ausmachen, mit Wasser behandeln. Das Wasser sollte eine Temperatur von etwa 15-20 Grad Celsius haben. Die Anwendung sollte etwa 10 Minuten betragen. (Bei Säuglingen und Kleinkindern besteht schnell die Gefahr einer Unterkühlung!) Eine Kaltwasserbehandlung darf nicht bei Patienten durchgeführt werden, die bewusstlos sind oder starke Unterkühlungsanzeichen, wie zum Beispiel Zittern, aufweisen.
  • Die verbrannten Wundflächen mit sterilen Verbänden abdecken, aber niemals abkleben! Im Notfall kann ein frisches gebügeltes Tuch über die Brandwunde gelegt werden.
  • * Einen Patienten mit starken Verbrennungen mit einer Aluminiumdecke zudecken, damit er nicht friert.

Bitte beachten Sie bei der Ersten Hilfe:
Auf die frischen offenen Verbrennungen keine Salben, Gels, Öl oder Puder geben!