Wie sich das Risiko antibiotikabedingten Durchfalls herabsetzen lässt

Im letzten Jahr berichteten Wissenschaftler in der medizinischen Fachpublikation British Medical Journal, dass die Einnahme eines speziellen, probiotischen Milchgetränks während und nach einer Antibiotikabehandlung den durch diese Medikamentengruppe hervorgerufenen Durchfall reduzieren kann. Antibiotika sind nützlich bei der Bekämpfung von bakteriellen Infektionen, können aber auch das Gleichgewicht der "guten" Bakterien, die natürlicherweise im Darm vorkommen, stören und Durchfall verursachen.

Durchfall: Neues aus der Medizinforschung
Häufiger Stuhlgang, flüssiger Stuhl oder leichter Durchfall können die Folge sein. Bei einigen Menschen kann dann ein Bakterium namens Clostridium difficile die anderen überwuchern. Dadurch kann sich ein bakterieller Giftstoff ansammeln, der zu schwerem, wasserreichem und teilweise blutigem Durchfall führt, der eine sofortige medizinische Behandlung erfordert.

Studienteilnehmer erhielten zufallsbedingt entweder das probiotische Getränk mit den hilfreichen Bakterien oder einen bakterienfreien Milchshake: zweimal am Tag innerhalb von 40 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie und eine Woche danach.

Das probiotische Getränk (US-Markenname DanActive) enthielt Lactobacillus casei, Lactobacillus bulgaricus und Streptococcus thermophilus. In der Kontrollgruppe mit dem einfachen Milchshake entwickelte sich bei 34% ein Durchfall, während das nur bei 12% in der Probiotikagruppe der Fall war.

Niemand in der Probiotikagruppe entwickelte Durchfall, der auf Clostridium difficile zurückzuführen war, während das für 17% der Kontrollgruppe zutraf. Die Ärzte betonen, dass die Studie für den Nutzen probiotischer Getränke bei der Vorsorge von antibiotikaassoziiertem Durchfall sowie einer C. difficile-Colitis spräche, aber dass weitere Studien erforderlich seien.