Motivieren durch Delegation

Ob man nun als Einzelkämpfer gestartet ist und plötzlich Mitarbeiter einstellen muss, oder ob man als Arbeitnehmer in eine leitende Position aufgestiegen ist: die Art zu arbeiten, hat sich maßgeblich geändert. Denn zuvor musste man sich ausschließlich um sich selbst kümmern, die eigenen Ziele erreichen, sich selbst kontrollieren und motivieren. Jetzt ist Delegation ein Schlüsselwort geworden.

Ob als Arbeitgeber oder Führungskraft: Sie können nicht alle Aufgaben selber machen. Die Hauptaufgabe lautet nun, die Strategien vorzugeben und das Schiff auf die Firmenziele zuzusteuern, die Mitarbeiter zu kontrollieren und vor allem zu motivieren und als Wichtigstes die Aufgaben zu delegieren.

Das bedeutet, dass Sie Ihren Mitarbeitern einen Vertrauensvorschuss geben müssen. Dieser manifestiert sich unter anderem darin, dass Sie Ihren Mitarbeitern alle nötigen Informationen geben und manchmal sogar ein wenig mehr. Weiterhin sollten Sie hierbei Ihre Mitarbeiter auch nicht nur als Befehlsempfänger und Werkzeuge Ihres Willens betrachten. Delegieren bedeutet nämlich auch, dass andere ihre Ideen einbringen dürfen, später vielleicht auch Entscheidungen übernehmen.

Allerdings bedeutet Delegieren nicht, dass Sie sich nicht mehr kümmern müssen, vielleicht haben Sie die Arbeit an einem Projekt abgegeben, aber nicht die Verantwortung für Ihre Mitarbeiter.

Sie sollten Fragen, Anregungen und Kritik Ihrer Mitarbeiter immer ernst nehmen und sich die dementsprechende Zeit für Gespräche nehmen. Ob sich dann Ihre Mitarbeiter von Ihnen geschätzt und ernstgenommen fühlen, beeinflusst maßgeblich die Qualität der abgelieferten Arbeit.

Delegieren = Mitarbeiter verantwortungsvoll arbeiten lassen

Einen Mitarbeiter ernst zu nehmen, bedeutet übrigens auch, dass man ihm die Verantwortung für seine Handlungen überlässt, ihn aber nicht damit alleine lässt. Jeder kann Fehler machen, dass wissen Sie sicher als Vorgesetzter auch. Allerdings sollten Sie dem Mitarbeiter, dem ein solcher unterlaufen ist, nicht sofort wieder das Ruder aus der Hand nehmen, sondern ihm die Chance geben, den Fehler selbst aus der Welt zu schaffen. Die zweite Chance signalisiert, dass Sie das Vertrauen in die Fähigkeit des Mitarbeiters nicht verloren haben.

Grundsätzlich spielt auch die Motivation beim Delegieren ohnehin eine besonders große Rolle. Wie schon erwähnt, sollten Sie Ihren Mitarbeitern nicht das Gefühl geben, dass Sie nur ein ausführendes Werkzeug sind. Ohne Mitspracherecht oder Vertrauen werden die Mitarbeiter die Aufgaben zwar ausführen, allerdings mit sehr wenig Motivation im Gepäck. D.h. auch wenn es Ihnen schwer fällt: beißen Sie die Zähne zusammen und geben Sie Ihren Mitarbeitern nicht nur Arbeit, sondern auch Vertrauen im Vorfeld.

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