Grundregeln der Kommunikation: Nicht-Kommunikation und allseitige Verantwortung

Die Kommunikation ist die zentrale Tätigkeit im sozialen Miteinander. Dabei ist nicht nur zu beachten, was gesprochen und wie etwas gesagt wird, sondern auch wann und wie geschwiegen wird. Dies liegt daran, dass Kommunikation nicht nur stattfindet, wenn Menschen miteinander im Gespräch sind, sondern auch dann, wenn Menschen schweigen beziehungsweise nicht bewusst kommunizieren.

Grundregeln der Kommunikation: Nicht-Kommunikation wahrnehmen

Die erste Grundregel der Kommunikation beschäftigt sich mit der Unmöglichkeit der Nicht-Kommunikation und besagt, dass Kommunikation immer stattfindet. Es ist unmöglich, nicht zu kommunizieren!

Stellen Sie sich die Situation im Fahrstuhl vor, wenn jemand Neues in den Fahrstuhl zusteigt. Auch wenn niemand etwas sagt, so wird die eintretende Person wahrgenommen und jeder in dem kleinen Raum reagiert auf seine Weise auf diese Person: einige machen Platz, andere verziehen das Gesicht, weil sie die Person vielleicht nicht mögen, wieder andere blicken bewusst zu Boden, damit der Neue sie nicht wahrnimmt und anspricht. Einem geschulten Beobachter bietet sich eine Fülle von Kommunikation, auch wenn nichts gesprochen wird!

Grundregeln der Kommunikation: Nicht-Kommunikation erkennen und nutzen

Beobachten Sie Ihre Mitmenschen und nehmen Sie wahr, was Sie während der Beobachtung denken. Die Wahrnehmung der Körpersprache unserer Mitmenschen führt häufig zu Reaktionen noch bevor uns das, worauf wir reagieren, bewusst ist.

Wer seine Kommunikation verbessern möchte, muss deshalb erst lernen, bewusst zu beobachten. Im zweiten Schritt sollte er oder sie bewusst die eigene Körpersprache wahrnehmen. Hinterfragen Sie das, was Ihr Körper kommuniziert und ändern Sie gegebenenfalls Ihre Körpersprache.

Grundregeln der Kommunikation: Kommunikation ist immer von allen Beteiligten abhängig

Eine zweite Grundregel der Kommunikation besagt, dass das Gelingen oder Misslingen der Kommunikation nie nur von einer Person abhängig ist. Das Zusammenspiel aller Beteiligten ist verantwortlich für ein Gelingen beziehungsweise Misslingen. Es kann also keine einseitigen Schuldzuweisungen oder Belobigungen geben. Alle Beteiligten agieren und reagieren.

Grundregeln der Kommunikation: verantwortlich kommunizieren

Dies bedeutet jedoch nicht, dass man Kommunikation nicht steuern kann. Wer die Hintergründe der Kommunikation kennt, kann zu einem besseren Gelingen beitragen beziehungsweise auch bewusst ein Gespräch steuern.

Wer häufig das Misslingen von Kommunikation bedauert, kann seinen eigenen Kommunikationsstil und den seiner Gesprächsgegenüber hinterfragen und so zu einem Gelingen beitragen. Fragen Sie sich, wie Sie senden und auf welchem Ohr Sie hören.

Nur selten wird die reine Sachaussage ausgesprochen und noch seltener wird diese gehört. Vielmehr wird alles, was gesagt wird, in eine Vielzahl von Beziehungen gesetzt, deren man sich nicht immer bewusst ist. Dies wird im Artikel zur selektiven Wahrnehmung verdeutlicht.