Durch Warnungen und Drohungen Gespräche ungewollt beenden

Warnungen oder Drohungen, die als Gesprächskiller wirken, werden nicht immer deutlich geäußert. Doch meist steht auch hinter einer indirekten Drohung die Absicht, das Gesprächsgegenüber in gewisser Weise unter Druck zu setzen. Entsprechend wird mit Rückzug reagiert. Doch Sie können diese Fallstricke der Kommunikation umgehen.

Hinter direkten oder indirekten Drohungen steht immer das Desinteresse am Anliegen des Gesprächsgegenübers. Wer mit Drohungen oder Warnungen reagiert, will meist gar nicht zuhören. Er oder sie will das angesprochene Anliegen der Person, die zuerst gesprochen hat, gar nicht verstehen.

Das Interesse der angesprochenen Person besteht einzig in dem Bedürfnis, dass deren Interessen wahrgenommen werden sollen oder sich alle nach deren Vorstellungen richten sollen -“ zumindest wirkt dies so! Wenn Sie nicht so wirken möchten, sollten Sie andere Strategien verwenden.

Ein entsprechendes Gespräch könnte zum Beispiel so verlaufen:

Person A sagt: „Wenn du nicht mit mir ins Kino gehst, dann gehe ich eben alleine.“
Die Antwort von B lautet: „Für den Fall, dass du das tust, wirst du schon sehen, was ich mir einfallen lasse!

oder:

Person A: „Heute Abend habe ich leider keine Zeit zu kommen.“
Person B: „Na, dann brauchst du morgen auch nicht erst zu erscheinen!“

oder:

Person A: „Ich habe heute keine Lust ins Klavier zu üben.“
Person B: „Dann ist für heute Abend das Fernsehen gestrichen!“

In diesen Beispielen wird auf die Haltung der Person A, die etwas nicht tun möchte, immer mit einer Androhung von negativen Folgen reagiert. Die hinter der Aussage verborgenen Gefühle und Gedanken, die persönlichen Gefühle der Person A, werden völlig übergangen. Es scheint kein Interesse an einer einvernehmlichen Übereinkunft zu bestehen. Häufig führt solche Kommunikation zu Frust und Anspannung bei Person A.

Verhindern Sie negative Gefühle

Wenn Sie solche negativen Gefühle verhindern lernen, so kann ein Gesprächsklima in gegenseitiger Anerkennung entstehen und potentielle Unzufriedenheit vermieden werden.

Jede Drohung oder Warnung erzeugt beim Gesprächsgegenüber Angst vor der Verwirklichung der Drohung oder Warnung. Eventuell erzeugt dies wiederum Wut, da Person A sich erpresst fühlt. Vermeiden Sie Angst und Wut, indem Sie als Person B auf die Bedürfnisse von A eingehen und zum Beispiel fragen:

Person A sagt: „Wenn du nicht mit mir ins Kino gehst, dann gehe ich eben alleine.“
Die Antwort von B lautet: „Ist dir der Film sehr wichtig?“

oder:

Person A: „Heute Abend habe ich leider keine Zeit zu kommen.“
Person B: „Hast du noch etwas Wichtiges zu tun?“

oder:

Person A: „Ich habe heute keine Lust Klavier zu üben.“
Person B: „Wieso fühlst du dich heute so lustlos?“

Sofern Sie auf die Hintergründe der Situation eingehen, kann sich ein Gespräch hierüber entwickeln.

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