Schweinegrippe-Impfung – Sinnvoll oder gefährlich?

Ist die Schweinegrippe-Impfung unbedingt notwendig? Was sind die Risiken und Nebenwirkungen für die Patienten? Wer sollte sich impfen lassen? Was gibt es für Impfstoffe und wie heißen sie? Experten streiten sich über den Sinn und Unsinn der Schweinegrippe-Impfung. Dadurch wird die Bevölkerung immer mehr verunsichert.

Endlich ist er auf dem Markt, der lang erwartete Impfstoff gegen die Schweinegrippe. Aber wie so oft im Leben ist man gar nicht mehr so glücklich über die Wünsche, die dann endlich in Erfüllung gehen. So ist es auch bei der Schweinegrippe-Impfung. Experten im In- und Ausland streiten sich über den Sinn und Unsinn der Impfung gegen die Schweinegrippe.

Die einen raten unbedingt zur Schweinegrippe-Impfung, die anderen Experten raten dringend davon ab, weil der Impfstoff in kürzester Zeit auf den Markt gebracht werden musste und nicht richtig erforscht werden konnte.

Schweinegrippe-Impfung: Durch die Impf-Diskussion wird die Bevölkerung verunsichert

„Soll ich mich nun impfen lassen oder nicht?“, fragen sich viele. Kein Experte kann mit 100%iger Sicherheit diese Frage beantworten. Je nach Einzelfall muss der Arzt das Risiko für den Patienten abwägen.

Es gibt sicher Patienten, denen ein Arzt dringend zur Schweinegrippe-Impfung raten wird, zum Beispiel, wenn es sich um geschwächte Personen handelt, bei denen im Falle einer Ansteckung mit Schweinegrippe ein schwerer Verlauf der Krankheit zu befürchten ist. Der Nutzen muss sorgsam gegen das Risiko abgewogen werden.

Tatsache ist, dass es bisher nur sehr wenige allergische Reaktionen auf den Impfstoff gegeben hat, leichte Rötungen um die Einstichstelle sind harmlos und verschwinden bald wieder. Der Impfstoff gegen die Schweinegrippe wurde allerdings bei Kindern unter drei Jahren gar nicht getestet, deshalb ist bei Kleinkindern nicht auszuschließen, dass das Immunsystem mit einer Überreaktion auf die Schweinegrippe-Impfung reagiert.

Schweinegrippe-Impfung: Auf dem Markt befindet sich nicht nur ein Impfstoff gegen die Schweinegrippe, sondern drei zugelassene Impfstoffe

Die Namen der Impfstoffe gegen die Schweinegrippe sind Celvapan, Focetria und Pandemrix. Die Impfstoffe Focetria und Pandemrix mussten mit sogenannten Wirkstoffverstärkern hergestellt werden, weil sie nicht wie der Impfstoff Celvapan aus der kompletten Virenhülle produziert wurden, sondern nur aus deren Bruchstücken. Damit der Impfstoff aus den Bruchstücken genauso gut wirken kann wie der Schweinegrippe-Impfstoff aus der kompletten Virenhülle, mussten Wirkstoffverstärker beigefügt werden.

Schweinegrippe-Impfung: Der Hauptstreitpunkt sind die Wirkstoffverstärker

Über die in den beiden Impfstoffen Pandemrix und Focetria enthalten Wirkstoffverstärker streiten sich die Experten am meisten. Sie sind sich darüber uneinig, welche Nebenwirkungen und eventuellen Spätschäden diese Zusatzstoffe haben könnten.

Schweinegrippe-Impfung: Dass alle drei Impfstoffe gegen die Schweinegrippe wirksam sind, darüber besteht in Expertenkreisen kaum ein Zweifel

Über die Verträglichkeit und Nebenwirkungen der drei Impfstoffe gegen die Schweinegrippe diskutieren die Experten aber unentwegt. Einige behaupten, dass die Impfstoffe sicher sind und keine gravierenden Nebenwirkungen haben, andere vertreten die Meinung, dass die drei Impfstoffe gegen die Schweinegrippe in der kurzen Zeit ihrer Entwicklung nicht genügend getestet werden konnten.

Fazit: Jeder Patient muss mit Hilfe seines Arztes die Entscheidung für oder gegen eine Schweinegrippe-Impfung selbst treffen

Vor der Schweinegrippe-Impfung sollten sich die Patienten vom Arzt umfassend beraten lassen. Wenn möglich sollte der Impfstoff ohne Wirkstoffverstärker bevorzugt werden, um das Risiko so klein wie möglich zu halten. Einzelne Bundesländer haben diesen Impfstoff bereits nachgeordert, allerdings steht er erst ab Mitte bis Ende November für die Schweinegrippe-Impfung zur Verfügung.

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