Cholesterin: Stiernacken haben meist Probleme

Bei schlechten Blutfettwerten bekommt so mancher Arzt einen dicken Hals. Hat der Patient den dicken Hals, kann das auf schlechte Cholesterinwerte hindeuten. Zu viel Körperfett im Hals erzeugt den typischen Stiernacken. Das sieht nicht nur unschön aus, es belastet auch das Herz.

Übergewicht ist meistens am Bauch sichtbar. Es gibt aber auch durchaus Menschen, die eine schlanke Taille und einen speckigen Nacken haben. Ein Fettwulst im Genick kann ein Indikator für einen gefährlich hohen Cholesterinspiegel und ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten sein. Das haben Forscher der Framingham Heart Study herausgefunden.

Die Wissenschaftler untersuchten 3.300 Männer und Frauen mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren. Indikatoren waren die Konzentration des "guten" HDL-Cholesterin und des Zuckers im Blut.

Dicker Hals wegen zu wenig HDL-Cholesterin
Im Durchschnitt hatten die Männer einen Hals-Umfang von 40,5 Zentimetern, bei Frauen lag der Schnitt bei 34,2 Zentimetern. War der Umfang um 3 Zentimeter größer, war bei Männern die Konzentration des HDL-Cholesterins um 2,2 mg/dl niedriger, bei Frauen sogar um 2,7 mg/dl. Hat man weniger HDL-Cholesterin im Blut, ist das Risiko für Herzerkrankungen deutlich erhöht, da HDL-Cholesterin Cholesterinablagerungen an Gefäßwänden entfernt und so Gefäßverstopfungen verhindern kann.

Einen Zusammenhang zwischen dem Halsumfang und anderen Cholesterinwerten konnten die Wissenschaftler nicht feststellen.

HDL-Cholesterin sinkt, der Blutzuckerspiegel steigt
Sie fanden aber einen Zusammenhang zwischen dem Halsumfang und den Blutzuckerwerten. Denn wenn der Umfang um 3 Zentimeter zunahm, stieg der Blutzuckerspiegel bei Männern um 3,0 mg/dl, bei Frauen nahm er durchschnittlich um 2,1 mg/dl zu. Auch ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann unter anderem das Herz beeinträchtigen.

Es kommt also nicht unbedingt darauf an, wie dick man ist, sondern wo sich Fett ablagert. Bei einem dicken Nacken sollte man die Cholesterinwerte testen lassen. So kann man sicher gehen, dass der Arzt bei der nächsten Untersuchung keinen dicken Hals bekommt.