Cholesterin wird in zwei Gruppen unterteilt: das „schlechte“ LDL-Cholesterin und das „gute“ HDL-Cholesterin. Je höher der Anteil des guten Cholesterin, desto besser sind die Blutfettwerte. Eine langjährige falsche Ernährung, wenig Bewegung und die Vererbung von schlechten Genen können dazu führen, dass im Blut das gute vom schlechten Cholesterin verdrängt wird.
Bei der Suche nach einer Möglichkeit, schlechte Cholesterinwerte zu verbessern, haben amerikanische Forscher der Northwestern University eine neue Möglichkeit gefunden. Sie haben es geschafft, künstliches HDL-Cholesterin herzustellen. Im Gegensatz zum schlechten LDL-Cholesterin sollte man möglichst vermehrt HDL-Cholesterin im Blut haben.
In Laborversuchen haben die US-Forscher beobachten können, wie das künstlich geschaffene HDL-Cholesterin freies Cholesterin gebunden hat. Die Wissenschaftler vermuten, dass so möglicherweise schädliche Wirkungen in den Blutgefäßen verhindert werden können. Im Labor wird das synthetische HDL-Cholesterin um winzige Goldpartikel aufgebaut. Es ähnelt dem natürlichen HDL-Cholesterin sowohl in der Größe als auch in der Oberflächenbeschaffenheit. Darum wird es zumindest in den Versuchen vom Körper problemlos akzeptiert.
Der Cholesterinschwamm
Der Studienleiter Chad Mirkin berichtet, dass das synthetische Cholesterin wie ein „Cholesterinschwamm“ funktioniert, das das freie Cholesterin im Blut aufsaugt. Das künstlich hergestellte HDL-Cholesterin soll nun als Basis für eine Cholesterinarznei funktionieren, um das schlechte LDL-Cholesterin im Blut zu senken und gleichzeitig das gute zu erhöhen. Bisher ist es mit Medikamenten nur möglich, das schlechte LDL zu senken.
Cholesterin-Senker noch nicht getestet
Bevor das neue Medikament zur LDL-Senkung auf den Markt kommt, wird wohl leider noch einige Zeit vergehen. Denn zunächst müssen die Mediziner die Verträglichkeit und die Effizienz des Cholesterin-Senkers nachweisen. Bisher wurde das synthetische HDL-Cholesterin noch nicht am Menschen getestet.
Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Baustein ist, der für den Aufbau der Zellwände mitverantwortlich ist. Allerdings muss das Verhältnis von gutem und schlechtem Cholesterin stimmen. Ist das Gleichgewicht gestört, können die schlechten Werte zu Schäden an Gefäßen und Organen führen.
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