Blutwerte: Sie zeigen Nierenleiden, Diabetes und Cholesterinwerte an

Nierenerkrankungen zeigen sich deutlich in den Blutwerten

Täglich werden die Nieren eines Erwachsenen von etwa 1.500 bis 1.700 Litern Blut durchspült. Gesunde Nieren leisten somit Schwerstarbeit, denn die Nieren filtern und konzentrieren die Ausscheidungsprodukte aus dieser großen Blutmenge soweit, dass sie mit einer Harnmenge von nur etwa 1,5 Litern pro Tag ausgeschieden werden können. Allerdings ist die Voraussetzung für diesen Prozess, dass wir genügend trinken.

Die Nieren entfernen harnpflichtige Substanzen aus dem Blut

Zu diesen harnpflichtigen Substanzen gehören Creatinin, Chlorid, Natrium, Calcium, Kalium, Phosphat, Harnstoff und die Harnsäure. Diese harnpflichtigen Stoffe sollten gewisse Konzentrationen im Blutserum nicht überschreiten.

Die Creatinin-Clearance hat eine besondere Aussagekraft über die Nierenleistung

Eine einfache Untersuchung des Creatinin-Gehaltes im Blutserum ist nicht sehr aussagekräftig, denn erst bei einer halbierten Nierenleistung steigt der Creatininspiegel deutlich an. Aus diesem Grund wird oftmals zur Diagnose einer verminderten Nierenleistung eine Creatinin-Clearance bestimmt. Sie gibt die Blutmenge in Milliliter an, die beim Durchfließen der Nieren in einer Minute vom Creatinin gereinigt wird.

Blutwerte zeigen eine Diabetes Erkrankung zuverlässig an

Der Brennstoff für unsere Zellen ist die Glucose (Traubenzucker). Der Nachweis von Glucose im Harn dient nur zur groben Orientierung. Genaue Aussagen über den Glucosegehalt im Blut bekommt man über die entsprechenden Blutwerte.

Folgende Blutwerte zeigen beim Blutzuckerspiegel den Normbereich, den Grenzbereich und Diabetes mellitus an:

Nüchtern-
blutzucker *

Normbereich

Grenzbereich

Diabetes mellitus

Venöses oder
kapilläres Plasma

60 – 109 mg/dl
3,3 – 6,0 mmol/l

>110 aber <126 mg/dl
> 6 aber < 7 mmol/l

> 126 mg/dl
> 7 mmol/l

Kapilläres Vollblut
(Hämolysat)

60 – 99 mg/dl
3,3 – 5,5 mmol/l

>100 aber <110 mg/dl
>5,5 aber <6,1 mmol/l
> 110 mg/dl
> 6,1 mmol/l

(* Referenzbereiche nach Empfehlungen der Deutschen Diabetes Gesellschaft
(Nüchtern ist definiert durch eine Fastenperiode von wenigstens 8 Stunden.)

Wenn die Blutzuckerwerte überhöht sind, führt dies zu einer irreversiblen Verknüpfung einzelner Zuckerteilchen mit dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Dieser Vorgang bleibt für lange Zeit erhalten und wird auch Blutzuckergedächtnis genannt.

Blutwerte zeigen den Cholesterinspiegel an

Cholesterin ist im Normbereich nicht schädlich für unsere Gesundheit, im Gegenteil, es ist für uns lebenswichtig. Cholesterin, das mittlerweile auch als Cholesterol bezeichnet wird, gehört zu den Lipiden. Lipide sind Fette, die uns vor allem als Energielieferanten dienen. Sie sind zudem Bausteine für die Zellmembran. Cholesterin ist der Grundbaustein für das Vitamin D3, verschiedene Hormone und für die Gallenflüssigkeit.

Cholesterin ist der Sammelbegriff für verschiedene Fette

Am bekanntesten sind das HDL-Cholesterin und das LDL-Cholesterin. Diese beiden Werte finden bei der Auswertung der Blutwerte auch besondere Beachtung. HDL-Colesterin und LDL-Cholesterin beeinflussen wesentlich die Entstehung der Artherosklerose, dies ist die gefürchtete Arterienverkalkung.

Durch die Artherosklerose können die Gefäße so verengt sein, dass der Blutfluss zu lebensnotwendigen Organen stark behindert oder sogar ganz unterbrochen wird. Die Folge davon können Herzinfarkt oder Schlaganfall sein.

HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin wirken gegensätzlich

LDL-Cholesterin begünstigt die Artherosklerose. Aus diesem Grund wird LDL-Cholesterin auch oftmals das böse Cholesterin genannt. HDL-Cholesterin wirkt diesem Prozess entgegen und wird deshalb auch oft als gutes Cholesterin bezeichnet.

Wenn Sie Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht oder Bluthochdruck haben oder wenn Sie Raucher sind, begünstigt dies die Entstehung der Artherosklerose.