Was ist Cholesterin?

Der Name Cholesterin springt uns jedes Mal geradezu an, wenn man wieder einmal einen Artikel über Ernährung oder Übergewicht liest. Doch bestimmt weiß nicht jeder, was sich hinter dem Namen verbirgt. Denn das Cholesterin ist nicht nur ungefährlich, es ist auch für jeden überlebenswichtig.

Grundsätzlich ist Cholesterin nichts, wovor man sich fürchten müsste. Der fettähnliche Naturstoff ist ein lebensnotwendiger, polyzyklischer Alkohol. Häufig wird er auch den Lipiden zugeordnet. Doch diese Einordnung ist nicht unbedingt richtig und wird wissenschaftlich diskutiert. Ein Fett ist das Cholesterin jedoch nicht. Der Name Cholesterin stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „chole“ (Galle) und „stereos“ (fest) zusammen. Seinen Namen verdankt es der Tatsache, dass Cholesterin bereits im 18. Jahrhundert in Gallensteinen gefunden wurde.

Der Körper braucht Cholesterin

Es ist ein wichtiger Bestandteil in jeder Zellwand. Ohne den Naturstoff wären unsere Zellen instabil. Weiter ist er dafür verantwortlich, dass bestimmte Botenstoffe in die Zelle hinein oder heraus gelangen können. Außerdem ist Cholesterin eine Vorstufe von verschiedenen Hormonen wie beispielsweise Testosteron oder Cortisol. Auch bei der Produktion von Vitamin D ist Cholesterin unersetzlich.

Ernährung spielt nur eine kleine Rolle

Im menschlichen Körper befinden sich rund 140 Gramm Cholesterin. Weil es nicht wasserlöslich ist, sind 95 Prozent des körpereigenen Cholesterins in den Zellen. Ein großer Teil davon (rund 25 Prozent) befindet sich im Gehirn. Auch in der Nebenniere und in den Eierstöcken bzw. den Hoden ist viel Cholesterin konzentriert.

Viele Menschen glauben, dass die Ernährung bei der Aufnahme von Cholesterin eine wichtige Rolle spielt. Das stimmt so nicht ganz. Denn rund 90 Prozent davon bildet der Körper selber. Jeder Erwachsene stellt rund 1 bis 2 Gramm Cholesterin am Tag selber her. Im Gegensatz dazu nimmt man durch die Nahrung nur rund 0,1 bis 0,3 Gramm Cholesterin zu sich. Maximal kann die sogenannte Cholesterin-Rezeption auf 0,5 Gramm am Tag gesteigert werden. Das überschüssige Cholesterin wird über die Leber ausgeschieden.

LDL und HDL

Oft hört man von „gutem“ oder „bösem“ Cholesterin. Gemeint ist hierbei das sogenannte LDL und HDL. Das Cholesterin ist nicht wasserlöslich und muss daher im Blut transportiert werden. Um den Transport zu erleichtern, umgibt der Organismus das Cholesterin mit einer Hülle aus Eiweiß. Von diesen Hüllen gibt es zwei Formen:

  • Das HDL (high densitiy Lipoprotein) ist das „gute“ Cholesterin. Es transportiert das Cholesterin aus dem Körper hinaus und löst es zusätzlich von den Gefäßwenden, wo eventuell eine Verstopfung drohen könnte.
  • Das „böse“ LDL (low densitiy Lipoprotein) bringt das Cholesterin in die Organe. Dabei lagert sich auch Cholesterin auf den Innenseiten der Gefäße ab. Das kann zu den gefürchteten Verstopfungen führen, die einen Herzinfarkt verursachen können.

Der Cholesterinspiegel ist entscheidend

Die Frage bleibt, warum das Cholesterin so einen schlechten Ruf hat. Wenn man vom Cholesterin redet, meinen die meisten Menschen den Cholesterinspiegel. Bei Übergewichtigen ist dieser meistens erhöht. In einem gesunden Organismus regelt sich der Cholesterinspiegel von sich aus. Dabei sind verschiedene Mechanismen beteiligt, die steuern, wie viel Cholesterin aufgenommen und wie viel abgebaut wird. Grundsätzlich ist aber die körpereigene Produktion dafür verantwortlich, ob der Wert erhöht oder normal ist.

Es gibt einige Faktoren, die man nicht beeinflussen kann. So nimmt der Cholesterinspiegel im Alter zu. Außerdem ist er bei jungen Frauen meistens niedriger als bei jungen Männern. Wobei sich dieser Unterschied mit den Jahren angleicht. Im Alter liegt der Cholesterinspiegel von Frauen sogar höher als der von Männern. Auch die Vererbung spielt eine große Rolle. Hat der Vater einen erhöhten Wert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch die Nachkommen mit zu viel Cholesterin leben müssen. Weitere Faktoren sind Übergewicht, eine fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel.

Ein gesunder Mensch zwischen 35 und 65 hat in Deutschland einen Cholesterinwert von 236 mg/dl bei einer Standardabweichung von ±46,5 mg/dl. Somit haben rund zwei Drittel aller Deutschen einen Cholesterinspiegel zwischen 190 mg/dl und 280 mg/dl. Je ein Sechstel liegt darunter oder darüber.

Entscheidend ist, wie hoch der Anteil des LDL und des HDL am gesamten Cholesterinspiegel ist. Eine weit verbreitete Meinung besagt, dass ein hoher Wert des „guten“ Cholesterins auch gut für den Körper ist. Diese Ansicht wird aber derzeit näher erforscht.

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