Können Lebensmittel schön machen?

Strahlend, jung und faltenfrei durch richtiges Essen? Das verspricht "Beauty Food", ein neuer Lebensmitteltrend. Was ist dran an solchen Verheißungen? Die Palette der erhältlichen Produkte ist breit gefächert und reicht von der Anti-Falten-Marmelade bis zum vorbräunenden Trinkwasser. All diese Produkte versprechen Ihnen den Traum von jugendlicher Schönheit in jedem Lebensalter und das ohne Anstrengung.

Zwischen Lebensmittel und Kosmetik
Eine ebenmäßige Haut, kraftvolles, glänzendes Haar und feste Fingernägel gelten seit jeher als allgemeingültige Merkmale für gutes Aussehen. Ausstrahlung, Vitalität und Jugendlichkeit sind weitere Attribute – doch erst alles zusammen macht uns für andere schön. Unabdingbar ist dafür auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung, denn viele Vitamine und Spurenelemente in unserer Nahrung sind wahre "Schönmacher".

"Beauty Food" verspricht Ihnen neben dem eigentlichen Nährwert einen weiteren zusätzlichen Nutzen, nämlich genau das: "schön" zu machen. Die neuen Produkte befinden sich somit im Grenzbereich zwischen Nahrungsmitteln und Kosmetika. Auch als "Nutricosmetics" bezeichnet oder als "phood" (Kunstwort aus "Pharma" und "Food").

Tipp:
Bitte beachten Sie dabei, dass eine verbindliche Begriffsdefinition bislang nicht existiert. Es ist also kein geschützter Begriff. Seien Sie solchen Versprechen gegenüber kritisch und investieren Sie lieber in eine abwechslungsreiche und gesunde Kost.

Schönheit aus dem Nahrungsmittel-Kühlregal
Damit sind Nahrungsmittel gemeint, die einen besonders hohen Gehalt an "Schönmachern" aufweisen. Zu nennen sind hier die sogenannten "Schönheitsvitamine" A, B, C und E, die Spurenelemente Eisen, Zink und Kupfer sowie Carotinoide, die gelbe, orange oder rote "Farbe der Natur". Alle zusammen sorgen für einen intakten Stoffwechsel und sind unentbehrlich für einen gesunden, fitten und schönen Körper.

Außerdem sind diese Stoffe dafür verantwortlich, dass der Aufbau des Bindegewebes in Form von Kollagen, Elastin und Keratin reibungslos funktioniert. So bleibt die Haut geschmeidig und elastisch, die Nägel sind fest und widerstandsfähig und die Haare kräftig. #

Besonders Joghurts tun sich hervor, beispielsweise, indem sie die Abwehrkräfte stärken oder den Cholesterinspiegel senken. In Frankreich und einigen weiteren Ländern sind bereits sogenannte "hautstraffende" Milchprodukte im Supermarkt erhältlich. Auch Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien oder andere Mikronährstoffen sollen die Haut vorbräunen und pickelfrei werden lassen.

Der lange Weg zum guten Aussehen
Natürlich haben viele Nährstoffe eine positive Wirkung auf Haut, Haare und andere schönheitsbestimmende Merkmale. Aber nur ein kleiner Teil der Nährstoffe kommt nach einem langen Weg vom Verdauungstrakt über die Blutbahn in der Haut auch wirklich an. Deshalb sollten sie täglich in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden.

Entsteht eine Mangel, so gehören trockene und sensible Haut, Haar ohne Spannkraft und brüchige Fingernägel zu den Folgen. Wichtig zu wissen: Bei körperlicher und seelischer Belastung, bei Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und Stillenden sowie bei älteren Menschen besteht ein erhöhter Vitaminbedarf. Ein Mangel an Spurenelementen, zum Beispiel Eisen, mindert die Leistungsfähigkeit und führt zur Erschöpfung.

Tipp:
Ein Effekt kann, wenn überhaupt, nur eintreten bei kontinuierlicher Anwendung und über einen längeren Zeitraum. Übrigens: Werbung für Lebensmittel und Kosmetika darf nicht irreführend sein. Werbeaussagen zur Gesundheit müssen wissenschaftlich belegt werden. Noch ist nicht klar, ob schönheitsbezogene Werbeversprechen genauso streng bewertet werden wie gesundheitsbezogene Aussagen.

Fazit:
Letztlich kommt es auf die einzelnen Produkte an, die darin jeweils enthaltenen Wirkstoffe und die Dosierung. Und auf die Frage, wie viel Geld die Verbraucher dafür ausgeben wollen. Die Alternative besteht in einer abwechslungsreichen, gesunden Kost, die sich aus reichlich Obst und Gemüse, Fisch, magerem Fleisch, Vollkorn- und Milchprodukten zusammensetzt.