Nassrasur ohne einschneidende Erlebnisse: So verhindern Sie Rasurbrand

Nicht nur in Berufen mit Kundenkontakt ist ein gepflegtes Äußeres für Männer ein Muss. Während ein Drei-Tage-Bart in der Freizeit seinen Charme hat, wird in den meisten Berufen Wert auf eine glatte Rasur gelegt. Gerade bei empfindlicher Haut kann tägliches Rasieren jedoch zu Spannungsgefühlen und Rasurbrand führen. Lesen Sie hier, mit welchen Methoden sich die Nassrasur angenehmer gestalten lässt.

Viele Männer leiden nach der Nassrasur unter Hautreizungen und-rötungen sowie kleinen Pickeln. Diese Symptome werden unter dem Begriff „Rasurbrand“ zusammengefasst. Medizinisch relevant werden diese Beschwerden erst, wenn sie nach einer Woche noch nicht abgeklungen sind. Dann ist ein Besuch beim Hautarzt empfehlenswert, um den pseudofolliculitis barbae (medizinische Bezeichnung für Rasurbrand) zu behandeln.

Wer unter extrem sensibler Haut leidet oder große Probleme mit Rasurbrand hat, sollte ebenfalls einen Hautarzt aufsuchen, der entsprechende Cremes verschreiben kann. Für viele andere kann jedoch eine gute Vorbereitung sowie eine gute Nachsorge bei der Rasur helfen, die brennenden oder juckenden Pickelchen zu vermeiden.

Vor der Nassrasur: Gesichtshaut und Barthaare vorbereiten

Um sowohl die Haut als auch die Rasierklingen zu schonen, empfiehlt es sich, die Haut entsprechend auf die Rasur vorzubereiten. Eine Möglichkeit ist es, die morgendliche Rasur erst nach der Dusche durchzuführen. Durch das warme Wasser sind die Poren geöffnet und die Barthaare weicher, als sie in trockenem Zustand wären. Weiterhin entspannt die Wärme die Muskeln des Haarkanals und die Haare treten etwas weiter hervor, was für eine länger anhaltende Rasur sorgt.

Wer lieber abends duscht, kann auch schlicht ein Handtuch mit möglichst warmem Wasser tränken, es auswringen und damit für ungefähr zwei Minuten die untere Gesichtspartie und den Hals bedecken.

Alternativ kann man auch Rasierschaum, -gel oder -seife verwenden, um die Barthaare weicher zu machen und die Gesichtshaut vorzubereiten. Welches dieser Produkte man verwendet, ist der persönlichen Vorliebe und Erfahrung überlassen. Wichtig ist es allerdings, das jeweilige Produkt mit einem Rasierpinsel aufzutragen. Per Hand Rasierschaum aus der Tube aufzutragen, ist keine gute Idee.

Zudem sind die Rasierschäume aus der Tube oder Spraydose auch nicht für den Auftrag per Rasierpinsel entwickelt. Aber gerade das Benutzen des Rasierpinsels ist wichtig. Denn dieser erzeugt nicht nur einen sanften Peelingeffekt, der für ein frischeres Hautbild und eine gründlichere Rasur sorgt, sondern stellt auch die Barthaare auf, wodurch weniger Haare bei der Rasur übersehen werden und eine bessere Schnitttiefe erreicht wird.

Wer mit besonders empfindlicher Haut, starken Spannungsgefühlen und Rasierbrand zu kämpfen hat, kann als besondere Pflege ein Rasieröl nehmen. Dieses kann je nach Belieben als Ersatz für Rasierseife, -gel oder-schaum oder mit diesen Produkten zusammen verwendet werden.

Bei der Nassrasur: Reihenfolge und Wuchsrichtung beachten

Die meisten Männer haben im Laufe der Jahre bei der Nassrasur eine persönliche Prozedur entwickelt, der sie folgen. Manchmal lohnt es sich aber, diese Angewohnheiten zu hinterfragen. So macht es Sinn, mit den Wangen und der Oberlippe anzufangen und danach mit Kinn und Hals fortzufahren. Die Barthaare sind an Kinn und Hals meist dicker, weshalb sich eine längere Einwirkzeit für Rasierschaum und Co. anbietet. Wichtiger als die Reihenfolge ist jedoch die Rasurrichtung.

Viele Männer rasieren gegen die Wuchsrichtung, was für eine besonders glatte Rasur sorgt. Wessen Haut damit keine Probleme hat, ist mit dieser Technik tatsächlich gut bedient. Wen jedoch empfindliche Haut plagt, der sollte erwägen, mit der Haarwuchsrichtung zu rasieren. Dadurch wird verhindert, dass die Klinge an einzelnen Haaren zieht oder sie sogar ausreißt, zudem können so kleine Schnitte verhindert werden.

Je nach Belieben können einzelne, schwierige Stellen in einem zweiten Durchgang dann noch einmal gegen die Wuchsrichtung rasiert werden. Da die Haare dann bereits gekürzt sind, werden nur noch die obersten Spitzen gekappt, was die Haut meist besser verträgt. Normalerweise sind moderne Nassrasierer jedoch problemlos in der Lage, auch mit der Wuchsrichtung glatt zu rasieren.

Dazu haben einige Modelle kleine Kämmchen oder eine Art Minischwamm, die die Haare vor der Klinge aufrichten soll. Weiterhin hilft es, die Haut mit der anderen Hand entgegen der Rasurrichtung vorsichtig straff zu ziehen. Die Rasur wird dadurch gründlicher und Schnittwunden können vermieden werden.

Eine andere Technologie, die eine schonende und sanfte Rasur bieten soll und viele Benutzer begeistert, ist ein Mikroimpulssystem das einige Nassrasierer besitzen. Es soll die Reibung zwischen Rasierer und Haut reduzieren und so Hautirritationen vermeiden. Dazu ist eine AAA-Batterie in den Rasierer integriert und sorgt für beim Rasieren kaum wahrnehmbare Vibrationen.

Ein hochwertiger Nassrasierer ist das A und O

Eine hohe Qualität lassen sich Hersteller von Nassrasierern meist gut bezahlen. Da die meisten Männer hohe Ansprüche an Nassrasierer haben, stecken in den gängigen Modellen tausende Stunden Forschung über den Winkel des rasierenden Arms, die bevorzugte Neigung des Rasierers und der perfekten Anzahl an Klingen.

Vor diesem Hintergrund lassen sich Preise um die 15 € für einen Rasierer ohne Ersatzklingen erklären, hochwertige Design-Nassrasierer kosten sogar bis zu rund 80 €.

Die Verlockung, billigere Rasierer mit nur zwei bis drei Klingen oder Einwegrasierer zu kaufen, ist verständlich. Einwegrasierer sollten jedoch tatsächlich nur auf Geschäftsreisen für eine Rasur zwischendurch genutzt werden.

No-Name-Produkte müssen nicht schlechter sein als Markenprodukte, sollten jedoch über mindestens drei Klingen verfügen. Als optimal werden fünf Klingen bezeichnet. Bei der Wahl des Rasierers spielen persönliche Vorlieben eine große Rolle, sodass es sich durchaus lohnt, verschiedene Modelle zu testen.

Generell sollte man jedoch keine Angst davor haben, Geld in einen guten Nassrasierer zu investieren. Die Klingen sollten regelmäßig (alle vier Wochen oder nach Herstellerangaben) gegen eine neue Ersatzklinge ausgetauscht werden. Sparsamkeit ist hier fehl am Platz, denn stumpfe Klingen erwischen längst nicht alle Barthaare und belasten die Haut mehr, indem sie die Haare nicht sauber abtrennen, sondern an ihnen ziehen.

Um die fehlende Schärfe auszugleichen, wird dann mit mehr Druck rasiert, was die oberste Hautschicht schädigt und schneller zu Schnitten führt. Eine qualitative, scharfe Klinge ist also ein Muss. Um das teure Gut möglichst lange einsatzfähig zu halten hilft es, den Rasierer nach der Rasur gründlich zu reinigen und abzutrocknen und an einem möglichst trockenen Platz aufzubewahren.

Nach der Nassrasur: Nachsorge für gepflegte Haut

Nach der Rasur sollten die Reste von Rasierschaum, -gel oder -seife mit kaltem Wasser abgewaschen werden. Das kalte Wasser kann zwar etwas ungewohnt sein, aber es hat den Vorteil, die Hautporen zu schließen. Um das Gesicht abzutrocknen, empfiehlt sich ein sauberes Handtuch, das nur für das Gesicht genutzt wird.

Andernfalls können Verunreinigungen vom Handtuch in kleine Verletzungen der Haut gelangen und für unansehnliche Pickel und Rötungen sorgen. Beim Abtrocknen nach Möglichkeit die rasierten Stellen nur abtupfen. Kräftiges Rubbeln würde die Haut unnötig reizen.

Wenn die Haut sauber und trocken ist, geht es an die Nachsorge. Alkoholhaltiges Aftershave belebt die Haut zwar und desinfiziert kleinere Schnitte, allerdings trocknet der Alkohol die Haut auch zusätzlich aus. Wer Probleme mit trockener Haut hat, sollte daher eher zu Aftershave-Balsam greifen. Solche Produkte beruhigen die Haut und versorgen sie mit Feuchtigkeit, was Spannungsgefühle deutlich reduziert.

Schnelle Hilfe bei kleinen Schnittwunden

Hautunreinheiten, Unaufmerksamkeit oder eine neue Klinge können für kleine Schnittwunden sorgen. Diese sind zwar in der Regel harmlos, aber stören spätestens dann, wenn ein Blutfleck den Kragen des Hemdes verunstaltet.

Gegen kleine Schnitte hilft am besten ein Alaunstift (auch Blutstillstift genannt). Der Alaun sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und die Wunde so schneller geschlossen werden kann. Zudem desinfiziert der Alaunstift und verhindert so Entzündungen.

Unmittelbar nach der Rasur sollte zudem vermieden werden, sich beispielsweise im Gesicht zu kratzen, da Bakterien von den Fingern auf die rasierten Stellen gelangen können. Zu guter Letzt sollte man der Haut nach jeder Rasur eine Regenerationsphase von mindestens 24 Stunden gönnen, bevor auch bei starkem Bartwuchs das nächste Mal die Klinge gezückt wird.

Weitere Ideen für die Pflege trockener Haut finden Sie hier: Natürliche Gesichtsmasken für sensible und trockene Haut

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