So erkennen und pflegen Sie Ihren individuellen Hauttypen

Jede Haut ist anders und braucht Pflege, die auf ihre Bedürfnisse angepasst ist. Im Laufe des Lebens verändert sich die Haut zudem. Seinen Hauttypen zu kennen ist daher essentiell für eine angepasste Pflege, die die Haut lange strahlen lässt. Wie Sie Ihren Hauttypen erkennen und richtig pflegen, erfahren Sie hier.

Mit Hautcremes ist es beinahe wie mit Erkältungsmitteln: Es gibt so viele, dass man sich fragt, ob überhaupt eines davon hilft. Cremes für fettige, trockene, empfindliche, reife, unreine, gestresste und Mischhaut machen einem den Drogeriebesuch schwer. Wer jedoch seinen Hauttypen kennt, weiß wo er zugreifen muss, um seiner Haut die perfekte Pflege zu gönnen.

Haut im Wandel der Zeit: So ändert sich das Hautbild im Leben

Die Haut eines Menschen kann mit vierzehn völlig anders aussehen als mit vierzig. Im Kleinkindalter bilden sich die Talgdrüsen zunächst zurück, ehe sie in der Pubertät durch Hormone voll ausgebildet werden. Kleinkinder haben daher trockene Haut, Teenager neigen oft zu fettiger Haut. Ab fünfundzwanzig sinkt die Talgproduktion langsam wieder, ehe sie mit ungefähr vierzig beginnt, stetig weniger zu werden.

Unabhängig vom Alter wird das Hautbild aber auch durch hormonelle Einflüsse, die Ernährung, Umwelteinflüsse, Krankheiten und Erbanlagen beeinflusst. So kann die Pille für eine reine Haut sorgen, ebenso aber für unerwartete Pickel, nachdem sie wieder abgesetzt wurde. Die wohl bekanntesten Zeichen des Alterns sind Falten, die je nach Hauttyp bereits ab Ende zwanzig auftreten können.

Ab einem bestimmten Alter – abhängig von der Person selbst, dem Hauttyp und anderen Faktoren – treten Falten häufiger auf. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Im Alter produziert die Haut weniger Talg, die Schutzschicht der Haut ist nicht mehr so stabil wie sie es in jungen Jahren war. Dadurch verliert die Haut viel Feuchtigkeit, was Trockenheitsfältchen begünstigt. Zudem wird weniger Kollagen hergestellt, wodurch die Haut nicht mehr so elastisch ist.

Trockene Haut: Oftmals gut getarnt

Trockene Haut zu erkennen ist erst einmal simpel. Ohne genügend Creme spannt und juckt sie schnell, tendiert zu Schuppenbildung und geht oft auch mit empfindlicher Haut einher. Auf den zweiten Blick jedoch ist es manchmal gar nicht einfach, trockene Haut als solche zu erkennen. Denn oftmals wird trockene Haut als unreine Haut wahrgenommen, wenn sie nicht richtig gepflegt wird. Pickel und Unreinheiten können auch bei trockener Haut entstehen, wenn die Haut aus Unwissenheit zu aggressiv gesäubert wird und nicht ausreichend Feuchtigkeitspflege erhält.

Dadurch wird die Hautbarriere gestört und Bakterien können leicht in die Haut eindringen. Es entstehen Pickel, die dann oft mit aggressiven Mitteln bekämpft werden und so einen Teufelskreis entstehen lassen. Trockene Haut braucht vor allem im Alter besonders viel Pflege. Die Hornschicht der Haut ist durchlässig, weshalb die Haut besonders viel Feuchtigkeit und auch Fett benötigt.

Cremes mit Urea, Lanolin, Collagen oder Hyaluronsäure sind perfekte Feuchtigkeitsbinder und somit sehr gut für trockene Haut geeignet. Verschiedene Öle wie Jojoba- oder Nachtkerzenöl spenden Feuchtigkeit und Fett. Mit einer Kombination aus Fett und Feuchtigkeit ist trockene Haut meistens gut versorgt.

Fettige Haut: Verstecktes Sensibelchen

Auch fettige Haut leidet unter dem Problem, dass sie oft falsch behandelt wird. Generell neigt fettige Haut dazu, eine zu starke Talgproduktion zu haben. Das äußert sich in störendem Hautglanz und schnell auch Unreinheiten. Wer diese Unreinheiten jedoch zu heftig bekämpft, kann schnell einen Teufelskreis aus zu starker Reinigung und gesteigerter Talgproduktion anstoßen.

Prinzipiell ist fettige Haut jedoch nicht empfänglich für Falten und auch recht robust was Umwelteinflüsse angeht, da die Schutzschicht intakt ist. Bei der Reinigung sollten daher Waschgels genutzt werden, die zwar gründlich, aber nicht zu aggressiv reinigen. Wichtig ist es, die Balance zwischen einer gründlichen Reinigung zu finden, die Unreinheiten verhindert, gleichzeitig aber die Haut nicht austrocknet.

Wichtig ist es auch, die Haut mit viel Feuchtigkeit zu versorgen. Dadurch wird die Haut in ihrem Versuch, genügend Talg zu produzieren unterstützt, sodass sie im Idealfall nach einiger Zeit die Talgproduktion etwas herunterfährt. Fetthaltige Cremes sollten jedoch nicht verwendet werden. BHA-haltige Produkte sind gut als Pflege geeignet, da solche Cremes tief in die Haut und auch in verstopfte Poren eindringen können. Das bekannteste BHA (beta hydroxy acid) ist Salizylsäure, die in vielen Produkten gegen Hautunreinheiten enthalten ist.

Mischhaut: Etwas von allem, bitte

Mischhaut ist gut zu erkennen, wenn man weiß, wonach man sucht. Sonst sorgt sie mit einer fettenden T-Zone (Kinn, Nase, Stirn) und trockenen Wangen schnell für Verwirrung. Dementsprechend knifflig ist die Pflege. Eine sanfte, aber gründliche Reinigung steht auch hier im Mittelpunkt. Sinnvoll sind sogenannte Syndets, die gründlich reinigen, dabei aber die natürliche Schutzschicht nicht angreifen.

Mischhaut verträgt zudem viel Feuchtigkeit, denn sowohl die trockene Haut an den Wangen als auch die fettige Haut der T-Zone benötigt viel Feuchtigkeit. Ein gezielt aufgetragenes Serum unter einer leichten Tagescreme kann helfen, die trockene Wangenpartie mit Feuchtigkeit, Fett und Pflegestoffen zu versorgen. Ein Trost ist, dass sich die Hautpartien im Alter häufig etwas angleichen, wenn die T-Zone nicht mehr so stark fettet.

Collagen und Hylauronsäure sind auch für Mischhaut geeignet. Auch AHA-Peelings und Cremes eignen sich hervorragend für Mischhaut, da sowohl die trockenen Hautpartien als auch die fettigen von einem milden chemischen Peeling profitieren.

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