Mitarbeiterzeitschrift erfolgreich gestalten

Die Mitarbeiterzeitschrift ist nach wie vor eins der wichtigsten Instrumente interner Kommunikation. Nach dem schwarzen Brett und Belegschaftsversammlungen wird sie von den meisten Unternehmen eingesetzt. Allerdings gelten sie oft nur als Sprachrohr der Unternehmensleitung.

Das Ziel Ihrer Mitarbeiterzeitschrift ist zu informieren, das Vertrauen zwischen Management und Mitarbeitern zu stärken, das Betriebsklima zu verbessern. Die folgenden drei Merksätze helfen Ihnen, die Qualität und damit die Akzeptanz dieses PR-Instrumentes zu verbessern.

1. Stellen Sie klar, wer die Zeitung macht und für wen!
In der Regel schreiben Sie eine Mitarbeiterzeitung im Auftrag der Geschäftsleitung. Das sollte nicht verschleiert, sondern deutlich klargestellt werden. So kann z. B. der Geschäftsführer das monatliche Editorial persönlich unterschreiben. Gibt es in Ihrer Mitarbeiterzeitung Rubriken, deren Inhalt z. B. vom Betriebsrat, Betriebssportvereinen o.ä. gestaltet werden? Dann heben Sie diese ebenfalls deutlich heraus. Prinzipiell plädiere ich für die Möglichkeit, Mitarbeiter zu Wort kommen zu lassen. Eine Rubrik für Leserbriefe wird in einem offen geführten Unternehmen rasch Zuspruch finden. Allerdings muss Kritik „von unten“ auch wirklich gewollt und frei von Repressionen sein.

Letztlich gilt: Eine unabhängige Mitarbeiterzeitschrift ist nicht denkbar. Sogar medienrechtlich gibt es Einschränkungen. So gilt das Recht der freien Meinungsäußerung zwar in den journalistischen Medien. Innerbetrieblich können Sie sich nicht auf Artikel 5 des Grundgesetzes berufen, wenn Sie z. B. die eigene Geschäftsleitung öffentlich angreifen.

2. Formulieren Sie die Kommunikationsziele für jede Ausgabe neu!
Jede Ausgabe einer Mitarbeiterzeitschrift berührt kurz- und langfristige Unternehmensziele. Sie soll ja gerade zu deren Akzeptanz beitragen. Halten Sie sich diese Ziele vor Augen und überprüfen Sie, ob sie die Themen allgemein verständlich aufbereitet haben.

Wichtig ist die Relevanz der beschriebenen Themen. Nicht wenige Betriebszeitungen verbreiten gähnende Langeweile, weil sie zum Selbstzweck geworden sind. Da sie nicht im Wettbewerb um Auflagen und Werbeerlöse stehen, kann der Druck zu journalistischer Qualität nur von Ihnen selbst kommen. Das ist ein schwieriger und andauernder Prozess.

Das Erscheinungsintervall und der Seitenumfang richten sich nicht zuletzt nach Ihren Ressourcen in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.

3. Das Betriebsklima muss in der Mitarbeiterzeitschrift abgebildet sein!
Es ist nicht möglich, gegen die Stimmung im Unternehmen anzuschreiben. Im Krisenfall, etwa bei Entlassungen sind Sie und die Redaktion der Betriebszeitung der Lächerlichkeit preisgegeben, wenn dieser Umstand keine Erwähnung findet. Die Mitarbeiterzeitschrift ist kein Marketingprospekt. Sie sollte auch nicht so aussehen. leisten Sie sich ruhig ein etwas weniger „professionelles“ Layout. Statt dessen behalten Sie einen klaren Fokus auf die tatsächlichen Umstände und relevanten Themen im Unternehmen.

Und noch ein Praxistipp: Mit Humor geht vieles besser. In jeder Firma wird es einen Mitarbeiter geben, der gerne Karikaturen zeichnet. Lassen Sie ihn ruhig Missstände aufs Korn nehmen. Vorausgesetzt allerdings, Ihre Geschäftsleitung kann auch mal über sich selber lachen.