Zusatzstoffe wie Enzyme oder künstliche Aromen sollen künftig aus Nahrungsmitteln verbannt werden – zumindest wenn diese für Babys und Kleinkinder gedacht sind. Ein entsprechendes Verbot wurde jetzt vom Europaparlament verabschiedet. Außerdem muss gekennzeichnet sein, welche Lebensmittel so genannte Azo-Farbstoffe enthalten. Diese können zu Konzentrationsmangel, Hyperaktivität und Aggressivität führen. Lebensmittelzusatzstoffe müssen in Zukunft EU-weit zugelassen sein.
Die klassischen Zutaten werden in kleine Einheiten zerlegt: bearbeitet, haltbar gemacht und wieder neu zusammengefügt. Die ganze und unendliche Fülle natürlicher Stoffe wird in modifizierter oder nachgebauter Form als Zutaten für die Lebensmittel verwendet. Bei vielen Nahrungsmitteln wird erst der natürliche Geschmack heraus extrahiert, dann werden sie bis zur Unkenntlichkeit bearbeitet, wieder zusammengefügt, mit meist chemischen Zusatzstoffen bestückt und mit künstlichem Geschmacksträgern versehen.
Vom einzelnen Zusatzstoff geht dennoch keine Gefahr für die Gesundheit aus. Die Zusatzstoffe gehören zu den meist geprüften Zutaten von Lebensmitteln. Ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit bezieht sich jedoch nur auf eine bestimmte Verzehrmenge pro Tag. Da die Mengen auf der Verpackung nicht angegeben sind, können Verbraucher sich am Ende keine Vorstellung davon machen, wie viel sie nun tatsächlich zu sich genommen haben.
Das Risiko liegt also in der Summierung solcher Stoffe. Das heißt: Je mehr industriell gefertigte Nahrung zu sich genommen wird, desto mehr Zusatzstoffe werden dem Körper zugeführt und – im Umkehrschluss – desto weniger natürliche Nahrungsmittel werden aufgenommen. Vor allem deren Inhaltsstoffe – etwa die "echten" Vitamine und Mineralstoffe – fehlen dann in der Gesundheitsbilanz.
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