Wie Kommunikation Ihren Selbstwert beeinflusst (Teil 1)

Erfahren Sie, wie bestimmte Kommunikationsmuster Ihren Selbstwert beeinflussen und welche Potentiale darin liegen. Im Laufe einer langjährigen weltweiten Therapieerfahrung traf Virginia Satir zumeist auf sich ähnelnde Kommunikationsmuster. Sie kristallisierte fünf charakteristische Kommunikationshaltungen heraus: vier sogenannte Überlebenshaltungen und eine kongruente Lebenshaltung.

Jede Kommunikationsform birgt ein gewisses Potential, das den Selbstwert stärken kann. Die Kommunikationstypen treten nicht in Reinform auf und können sich sogar auch in bestimmten Situationen abwechseln. In der kongruenten Lebenshaltung stimmen die Gefühle mit den kommunizierten Inhalten überein und man fühlt sich stimmig. Der Selbstwert ist in dieser Haltung entsprechend stark. Jede der vier Überlebens­haltungen: Ankläger, Ablenker, Rationalisierer und Beschwichtiger hat ein Entwicklungs­­potential, mit dem der Selbstwert gestärkt werden kann.

Der Selbstwert wird durch Kommunikationsprozesse beeinflusst. Schon frühe Erfahrungen in der Kommunikation prägen unsere Erwartungshaltung. So erwarten wir im Austausch mit Anderen bestimmte Abläufe und richten den Aufmerksamkeitsfokus auf das Erwartete. Beispielweise können in der Kommunikation wertschätzende Erfahrungen gesammelt werden.

In vergleichbaren Situationen erwartet man dann Ähnliches und hört, sieht, fühlt, denkt und reagiert entsprechend der Erwartung. Erwartungen haben eine regelrechte Filterfunktion. Sie filtern das aus der Informationsmenge heraus, was wir hören, sehen und fühlen wollen. Daher ist ein starker Selbstwert wichtig für unser Wohlbefinden.

Ankläger
Der Schatz des Anklägers ist das Sehen. Er verfügt über einen klaren Blick und er kann schnell Ursachen und Schuldfragen klären. Er weiß, wo der Hase im Pfeffer liegt, wer wann, wo und wie etwas falsch gemacht hat. Den vermeintlichen Schuldigen klagt er in der Kommunikation an. Der Ankläger spürt seine Gefühle und bringt diese oftmals lautstark zum Ausdruck. Eine typische Körperhaltung während eines Gespräches wäre stehend und mit ausgestrecktem Finger (Satir, 2000).

Ausbaufähig ist beim Ankläger das Gefühl für den Anderen. Ihm mangelt es bislang an der Fähigkeit, die andere Perspektive zu übernehmen. Wechseln Sie die Rollen und vertreten Sie die Position Ihres Gegenübers. Das vergrößert das Verständnis und den Selbstwert!

Im nächsten Artikel erfahren Sie mehr über die Überlebenshaltung "Ablenker".