Was ist Folsäure?
Das wasserlösliche B-Vitamin Folsäure wird nicht vom menschlichen Körper gebildet. Das hitze- und lichtempfindliche Vitamin wurde erst 1941 entdeckt. Der menschliche Organismus braucht Folsäure für die Blutbildung und für den Stoffwechsel, zum Beispiel um neue Zellen oder rote Blutkörperchen zu bilden. Folsäuremangel zeigt sich durch Müdigkeit, Schwäche und eine gereizte Stimmung.
Folsäure ist wichtig in der Schwangerschaft
Folsäuremangel während der Schwangerschaft führt zu so genannten Neuralrohrdefekten bei dem Fötus. Darunter fallen Missbildungen wie der offenen Rücken oder die Lippen-Gaumen-Spalte. Die Anlage des Neuralrohres erfolgt schon während der dritten und vierten Schwangerschaftswoche und deshalb sollten Sie besonders im ersten Drittel der Schwangerschaft auf die Einnahme von Folsäure achten. Auch raten Experten, sich schon vor Beginn einer Schwangerschaft gesund zu ernähren.
Folsäure-Bedarf während der Schwangerschaft
Laut der Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DEG) sollten Erwachsenen täglich 400 Mikrogramm Folsäure zu sich nehmen. Schwangeren wird eine Einnahme von 600 Mikrogramm Folsäure empfohlen.
Diese Lebensmittel enthalten Folsäure
Denken Sie daran, dass zu viel Wasser, Licht und Hitze das Vitamin zerstören. Essen Sie diese Lebensmittel möglichst roh oder kochen Sie sie nur kurz in wenig Wasser.
- Weizenkeime
- Sojabohnen
- Tomaten
- Kohlarten, besonders grünes Blattgemüse
- Vollkornmehl
- Hülsenfrüchte
- Zitrusfrüchte
- Eier
- Fleisch
- Fisch
- Milch
Folsäurebedarf mit Tabletten decken
Generell wird Frauen empfohlen, vier Wochen vor der Schwangerschaft und im ersten Drittel 600 Mikrogramm Folsäure zu sich zu nehmen. Das ist allein mit der Nahrung kaum möglich. Ob und in welcher Höhe Sie Ihren Folsäurebedarf mit einem Medikament abdecken, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Wenn Sie sich gesund mit Lebensmittel ernähren, die viel Folsäure enthalten, besteht für Ihr Baby kein wirkliches Risiko.
Bei folgenden Frauen besteht ein erhöhtes Risiko für Folsäuremangel. Bitte besprechen Sie sich unbedingt mit Ihrem Arzt, in welcher Höhe Sie den Folsäurebedarf mit zusätzlichen Medikamenten decken.
- Frauen, die schon Kinder mit einem Neuralrohrdefekt geboren haben
- Junge Schwangere, deren eigene Wachstumsschübe den Folsäurehaushalt aufbrauchen
- Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften
- Frauen mit rasch hintereinander folgenden Schwangerschaften
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