Im November ist es meist soweit: Besonders alte Menschen sind für eine Infektion mit Noroviren anfällig. In den Monaten November bis März ist die Gefahr Ansteckung zehnfach erhöht und extrem hoch.
Krankheitszeichen für einen Infektion mit dem Norovirus
- Akut beginnendes Erbrechen und starke Durchfälle (führen zu einem erheblichen Flüssigkeitsdefizit)
- In der Regel besteht ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Mattigkeit.
- Die Temperaturen können etwas erhöht sein, jedoch kommt es meist nicht zu hohem Fieber.
- Wenn keine begleitenden Grunderkrankungen vorliegen, bestehen die klinischen Symptome etwa 12 bis maximal 72 Stunden.
- Die Krankheit kann auch leichtere oder asymptomatische Verläufe aufweisen.
Noroviren sind weltweit verbreitet und überstehen Temperaturschwankungen von ?20 bis +60 Celsius. Sie zeigten ihre „Überlebensfähigkeit“ auf einem kontaminierten Teppich noch nach zwölf Tagen. Mit einem Ausbruch ist jederzeit zu rechnen. Zum Schutz der Bewohner, Besucher und des Personals vor einer Infektion sollten Hygienevorschriften strikt eingehalten werden.
Bei Ausbruch der Erkrankung werden folgende Maßnahmen empfohlen
Nachweis | Bei Vermutung Stuhlprobe über den Hausarzt organisieren! Spezielle Labordiagnostik erforderlich. |
Meldepflicht | Es besteht eine Meldepflicht, wenn erkrankte Mitarbeiter im Lebensmittelbereich tätig sind (nach § 42 IfSG). Oder wenn zwei oder mehr Bewohner gleichzeitig in unmittelbarer räumlicher Nähe erkrankt sind. |
Verhinderung der Übertragung | Durch ausreichenden Händehygiene! Vermeidung von fäkal-oraler Übertragung (auch durch Lebensmittel, Trinkwasser, etc.) Verhinderung durch evtl. Tröpfcheninfektion bei Erbrechen durch Tragen von Mundschutz |
Handschuhe tragen |
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Schutzkittel | Bei direktem Bewohner-Kontakt (Grundpflege, Verbandswechsel, Untersuchungen, etc.) muss ein Schutzkittel getragen werden. |
Mundschutz | Wenn die Gefahr der Tröpfcheninfektion besteht z. B. Erbrechen. |
Isolierung | Bettruhe in der akuten Erkrankungsphase! Wenn möglich, soll der Bewohner möglichst 48 Stunden in seinem Zimmer bleiben. |
Weitere Maßnahmen
Medizinische Geräte (Hilfsgeräte, Blutdruckgeräte, Lifter, etc.) | Wischdesinfektion mit einem Flächendesinfektionsmittel nach jeder Benutzung (in Absprache mit Hygienebeauftragtem) Desinfektionsmittel nach hauseigenem Hygieneplan |
Abfälle | Die Abfälle werden im Zimmer in einen kleinen Abfallbeutel gegeben und dieser wird dicht verschlossen. Entsorgung als üblicher Abfall (kein infektiöser Abfall) |
Wäsche | Kontaminierte Wäsche zunächst in einen Wäschesack geben und diesen dann in einen Plastiksack zur Wäscherei geben. |
Toiletten | Bewohnertoilette oder bewohnerbezogener Toilettenstuhl: Wischdesinfektion nach Benutzung Anforderung des notwendigen Mittels über Hygienebeauftragte. Bei Reinigung im Steckbeckenautomaten soll anschließend das Desinfektionsprogramm nochmals gestartet werden (Leercharge). |
Laufende Desinfektion / Unterhaltsreinigung: | Tägliche Wischdesinfektion (7 Tage) mit einem Flächendesinfektionsmittel
Desinfektionsmittel wird in das Zimmer gestellt. Anforderung s. o. Info an Reinigungsdienst |
Mitarbeiter | Strengste Händehygiene! Bei Krankheitszeichen sofort Meldung an Pflegedienstleitung. Kontakte minimieren. |
Besucher | Besucher müssen über den Übertragungsweg informiert werden. Gute Händedesinfektion nach Verlassen des Zimmers. Desinfektionsflache bereitstellen. |
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