Männliche und feminisierte Hanfsamen: Was ist da der Unterschied?

Ab dem 1. April 2024 soll es in Deutschland nicht nur legal sein, Cannabis zu besitzen und zu konsumieren. Auch der Anbau von maximal drei weiblichen Pflanzen ist erlaubt. Doch wie unterscheidet man weibliche und männliche Pflanzen? Und warum ist die Unterscheidung so wichtig?

Die Bedeutung von männlichen und weiblichen Hanfsamen für den Cannabisanbau

Der Anbau von Cannabispflanzen erfolgt meist wegen der Knospen beziehungsweise Blüten. Diese enthalten zahlreiche Extrakte, wie beispielsweise THC und CBD. Um möglichst viele dieser Cannabinoide aus den Knospen gewinnen zu können, müssen weibliche Pflanzen gezüchtet werden. Denn der THC-Gehalt von männlichen Blüten ist beschränkt und eine Ernte wäre nicht besonders ertragreich. Im Gegensatz dazu sind die feminisierten Hanfsamen für den privaten Gebrauch deutlich besser geeignet. Übrigens: Die Cannabis-Aussaat startet im Frühjahr!

Der Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Cannabispflanzen

Männliche Pflanzen bilden kleine Kugeln – sogenannte Pollensäckchen, weibliche einen Stempel mit weißen Drüsenhärchen. Die harzige Substanz an diesen Härchen ist es, die viel THC und CBD liefert. Daher ist es nur sinnvoll, weibliche Cannabispflanzen anzubauen. Zudem gilt es, sie von männlichen Pflanzen fernzuhalten. Durch die männlichen Pollen können die Blüten bestäubt werden, was dazu führt, dass die Pflanze die Produktion des Harzes einstellt. Werden die weiblichen Blüten nicht bestäubt, kann der Ertrag so deutlich gesteigert werden. Cannabispflanzen können aber nicht nur männlich oder weiblich sein. Es gibt auch zweigeschlechtliche Samen. Solche Pflanzen weisen sowohl männliche als auch weibliche Merkmale auf und sind wegen der Bestäubungsgefahr recht unbeliebt.

Feminisierte Samen erkennen: Geht das?

Nur anhand der Samen selbst kann nicht erkannt werden, ob es sich später einmal um weibliche oder männliche Pflanzen handeln wird. Beim Kauf müssen daher stets auf die Angaben des Verkäufers achten. Denn nur so kann mit Sicherheit bestimmt werden, ob männliche oder weibliche Pflanzen ausgesät werden. Kann das Saatgut nicht zugeordnet werden, lassen sich weibliche Cannabispflanzen schon früh erkennen. Einigen Wochen nach der Aussaat beginnt die Pflanze mit der sogenannten Vorblüte. Dabei wird eine kleine Knospe im Kern eines Astes ausgebildet. Männliche Pflanzen hingegen bilden Pollensäckchen aus.

Wie gewinnt man weibliche Hanfsamen?

Der einfachste Weg, zuverlässig nur weibliche Cannabispflanzen zu kultivieren, ist die Verwendung feminisierter Hanfsamen. Doch wie sieht der Prozess aus, der hinter dieser Feminisierung steht? Tatsächlich werden diese Samen selektiv gezüchtet. Das ist sehr effektiv, aber auch aufwendig. Es besteht zudem das Risiko, dass Hermaphroditen aufgehen. Dennoch gilt die Verwendung feminisierter Hanfsamen als die sicherste Methode für einen gelungenen Cannabisanbau. Um feminisierte Samen zu gewinnen, werden weibliche Pflanzen auf gewisse Weise „gestresst“. Züchter unterbrechen den Lichtzyklus während der Blüte, was in der Fachsprache auch Rodelization Feminizing genannt wird. Bei manchen Herstellern kommt allerdings auch reines Silber zum Einsatz, das mit Wasser vermengt auf die Blüten gesprüht wird. Und dann ist da noch die Silberthiosulfat-Technik, bei der Silbernitrat und Natriumthiosulfat zum Einsatz kommen. Es gibt somit viele Wege, feminisierte Hanfsamen zu gewinnen. Außerdem handelt es sich um eine ganz eigene Wissenschaft, die den Anbau von Cannabis im eigenen Zuhause vereinfacht.

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