Lohnen sich Oldtimer als Geldanlage?

In Zeiten von volatilen Börsen und instabilen Finanzmärkten investieren immer mehr Anleger ihr Geld lieber in Sachwerte. Populär sind dabei renditestarke Old- und Youngtimer. Ob es sich hierbei um eine wirklich lukrative Geldanlage handelt und was es dabei zu beachten gilt, lesen sie hier.

Von einem Hobby für Rentner haben sich Oldtimer in den letzten Jahren zu einer so gut wie krisensicheren Geldanlage entwickelt. Seit 1999 hat der Deutsche-Oldtimer-Index (DOX) jedes Jahr um 5,7% zugelegt und stand zum Jahresende 2010 bei einem Punktestand von 1.776 Zählern. Dies scheint zuerst nicht viel zu sein, doch man muss bedenken, dass der DOX noch nie unter seine Ausgangsmarke von 1.000 Punkten gerutscht ist.

Anzahl der Youngtimer hat sich verkleinert

Dank Abwrackprämie hat sich ebenfalls die Anzahl der Youngtimer verkleinert, sodass auch hier eine rapide Wertsteigerung zu verzeichnen ist. Der T2-Bus von VW hat beispielsweise seinen Wert in den vergangenen Jahren verdoppelt. Auch Fahrzeuge vom Anfang der 90er Jahre wie der BMW Z1 werden innerhalb der nächsten Jahre weiter an Wert gewinnen.

Worauf Sie beim Kauf eines Oldtimers achten sollten

Doch auch wenn es einfacher geworden ist, günstig an einen Oldtimer heranzukommen, gibt es für die potenzielle Investition einiges zu beachten. Wichtigstes Stichwort ist dabei der Originalzustand. Sobald ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen mit Ersatzteilen von anderen Herstellern oder sogar vom selben Modell, aber von der falschen Serie ausgestattet wird, verliert es massiv an Wert.

Beim Kauf eines Oldtimers sollten Sie
also in erster Linie auf Fahrzeuge mit abgestempeltem Scheckheft, einwandfreier Besitzerliste und sämtlichen Zulassungsbescheinigungen achten. Diese sind natürlich teurer als zwiespältige Garagenfunde, aber es sind auch die Einzigen, die als Investition gelten können. Ferner sollten Sie auch auf die Ersatzteillage auf dem Markt achten. Für einen
günstigen, gut erhaltenen Oldtimer können stellenweise horrende Summen
auf begrenzt erhältliche Ersatzteile anfallen.

Legen Sie zehn Prozent des Kaufpreises zurück

Klug ist es, zehn Prozent des Kaufpreises für anfallende Wartung und Reparaturen zurückzulegen. Natürlich ist es auch möglich, diese Arbeiten selbst zu erledigen, doch setzt dies handwerkliches Geschick voraus, um durch eine falsch durchgeführte Reparatur den Originalzustand des Fahrzeugs nicht ad absurdum zu führen.

Fazit der experto-Redaktion: Old- und Youngtimer sind bedingt gute Kapitalanlagen. Sie erfordern einiges an Investitionen und Zeit, sind dafür aber auf lange Sicht lukrativ und ideal für Anleger, denen beispielsweise eine Immobilienanlage zu viel wäre. Allerdings setzt der Kauf eines solchen Fahrzeugs intensive Kenntnisse über das Automobil und alles, was dazugehört voraus.