Ein Youngtimer als Kapitalanlage bietet Risiken und Chancen

Wertsteigerung auf der einen Seite, zu viele noch rollende Fahrzeuge auf der anderen Seite. Die Grenze zwischen Schätzchen und Schrottautos ist bei Youngtimern deutlich fließender als bei Oldtimern, weshalb sie als Kapitalanlage schwieriger zu finden sind. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel!

Wer die Rendite von Aktien und Oldtimern über Jahrzehnte vergleicht wird feststellen, dass Oldtimer eine höhere Rendite erwirtschaften als Aktien. Gerade in Zeiten von Finanzkrisen und Niedrigzinsniveau sind Sachanlagen schwer gefragt und für jeden ist etwas dabei. Doch nicht nur Oldtimer sind als Kapitalanlage gut geeignet, sondern auch Youngtimer.

Als Oldtimer wird ein Fahrzeug bezeichnet, wenn es mindestens 30 Jahre alt ist. Für Youngtimer gibt es keine festgelegte Definition – grundsätzlich sind damit aber ältere Fahrzeuge gemeint, die nicht mehr produziert werden und auf den Straßen heutzutage kaum noch zu sehen sind. 15 Jahre sollte ein Fahrzeug allerdings schon auf dem Buckel haben, um bereits als Youngtimer zu gelten.

Vom Youngtimer zum Oldtimer: Wertsteigerung möglich

Somit gehen Fahrzeuge aus den 80-ern für die meisten Experten noch als Youngtimer durch und haben eine Besonderheit. Denn als Youngtimer können sie noch zu einem relativ günstigen Preis gekauft werden und steigen dann im Wert, sobald sie als Oldtimer eingestuft sind. Auch Raritäten aus den 90-er Jahren haben gute Chancen, im Wert noch zu steigen. Allerdings gilt das nicht für jedes Modell, sondern nur für bestimmte Automarken und einzelne Autos.

Autos, die noch vor wenigen Jahren als herkömmliches Fahrzeug auf deutschen Straßen unterwegs waren, wie zum Beispiel der Ford Sierra oder der Opel Senator können als Youngtimer eingestuft werden und stehen an der Schwelle zum Oldtimer. Genau deshalb könnte es sein, dass diese Fahrzeuge in Zukunft in ihrem Wert zulegen.

Vorsicht bei Schnäppchen

Markenimage, technische Besonderheiten und die Seltenheit eines Fahrzeuges entscheiden über den Markenwert eines Youngtimers. Ein gepflegter und guter Zustand des Fahrzeugs sind darüber hinaus selbstverständliche Kriterien wenn es darum geht, eine gute Rendite zu erwirtschaften.

Youngtimer, die zu Schnäppchenpreisen angeboten werden, sollten Sie bei einem Kauf kritisch beäugen. Häufig haben diese Wagen Defekte oder sonstige Macken, die dann den Wert schmälern beziehungsweise das Auto gar nicht erst zur Kapitalanlage machen.

Expertise ist auch bei dieser Kapitalanlage das A und O

Wie auch bei den meisten Kapitalanlagen in Sachwerten gilt daher, dass Expertise unerlässlich ist, um ein gutes Geschäft zu machen. Den Markt zu kennen, über verschiedene Marken und Modelle und über die Entwicklung von Preisen Bescheid zu wissen, macht die Geldanlage in Youngtimern überhaupt erst möglich.

Was Anleger allerdings beachten sollten ist, dass Youngtimer so wie auch Oldtimer speziell gelagert werden müssen. Je weniger Gebrauchsspuren die Autos kriegen, desto besser ist das für den Wert. Eine Garage, in der das Auto trocken und sicher stehen kann, ist dafür unbedingt notwendig.

Kein Steuervorteil bei Youngtimern

Youngtimer sind als Kapitalanlage grundsätzlich geeignet, sollten allerdings mit Vorsicht genossen werden. Schließlich gibt es noch sehr viele von ihnen – deutlich mehr als Oldtimer – weshalb es schwieriger ist, die passenden und möglicherweise renditestarken Modelle zu finden. Besonders der Originalzustand eines Autos ist wichtig, wenn er nach ein paar Jahrzehnten wiederverkauft werden soll. Besondere Unterboden-Basteleien oder Heck-Verschönerungen sind bei Oldtimern eher weniger gefragt.

Ein weiterer Nachteil von Youngtimern ist zudem, dass der Staat nicht wie bei Oldtimern einen Steuervorteil gewährt und die Unterhaltung der Fahrzeuge dadurch teurer ist. Dennoch kann diese Kapitalanlage eine spannende Option sein.

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