Zu jeder Routineuntersuchung beim Arzt gehört das Messen des Blutdrucks. Dadurch wird der Druck im Innern der Arterien gemessen, der etwas über den Gesundheitszustand einer Person aussagen kann. Personen mit einem zu hohen Blutdruck müssen ihren Blutdruck oft täglich selber messen, wobei viele Fehler passieren können, die zu falschen Messwerten führen.
Am Leichtesten kann der Blutdruck mit einer Oberarm- oder Handgelenksmanschette und einer digitalen Anzeige gemessen werden. Auch wenn es zunächst einfach scheint – Fehler beim Blutdruck messen sind nicht unüblich und können gravierend sein. Werden auf Basis falscher Messwerte die Medikamente falsch dosiert, kann das für den Körper gefährlich sein, da die Gefäße und Organe geschädigt werden können.
1. Der falsche Arm
Einer der 10 häufigsten Fehler beim Blutdruck messen ist das Messen am falschen Arm. Grundsätzlich kann der Blutdruck an beiden Armen gemessen werden, ist an einem der beiden Arme jedoch in der Regel etwas höher. Bei der ersten Messung sollte der Blutdruck für den Vergleich an beiden Armen gemessen werden und der Arm mit dem höheren Wert ist dann zukünftig der Messarm. Eine Messung am anderen Arm kann das Ergebnis verfälschen und zur falschen Dosierung von Medikamenten führen.
2. Zu lockere Manschette
Die Manschette muss richtig fest um den Oberarm oder das Handgelenk gelegt werden. Eine zu lockere Manschette führt zu erhöhten Werten und verfälscht somit den tatsächlichen Blutdruck.
3. Zu kleine Manschette
Ist die Manschette zu klein, verfälscht das die Messwerte. Der obere, systolische Messwert wird dann zu niedrig und der untere, diastolische Messwert zu hoch angezeigt. Gerade übergewichtige Personen sollten sich in der Apotheke oder im Sanitätshaus beraten lassen, da ihre Handgelenke oder Oberarme kräftiger sind als bei normalgewichtigen Personen. Die Manschette sollte richtig passen, damit auch die Sensoren zuverlässig arbeiten können.
4. Abgeschnürter Arm
Wird das Oberteil nicht ausgezogen, sondern nur hochgekrempelt, ist die Gefahr einen falschen Wert beim Messen des Blutdrucks zu erhalten hoch. Schließlich kann der gekrempelte Ärmel den Oberarm abschnüren.
5. Falsche Höhe der Manschette
Die Manschette muss sich am Arm auf Höhe des Herzens befinden. Wird sie zu niedrig angebracht, sind die Werte zu niedrig, wird sie zu hoch angebracht, sind die Werte zu hoch.
6. Direkt nach dem Essen messen
Den Blutdruck direkt nach dem Essen zu messen führt ebenfalls zu falschen Werten, da das Blut dann in die Verdauungsorgane fließt und in den Armen und Beinen der Blutdruck abfällt. Eine Stunde sollten daher zwischen Essen und der Messung des Blutdrucks liegen.
7. Nach Alkohol- oder Kaffeekonsum messen
Alkohol, Kaffee oder Tee verändern den Blutdruck und somit die Ergebnisse beim Messen. Nach einer Tasse Kaffee sollten daher 1-2 Stunden vergehen, bis der Blutdruck gemessen wird, bei Alkohol kommt es auf die Menge an.
8. Zu hektisches Messen
Bevor der Blutdruck gemessen wird, sollte im Sitzen drei bis fünf Minuten gewartet und geatmet werden. Wer schnell zwischendurch messen will, kann ebenfalls das Messergebnis verfälschen.
9. Neben dem Messen nichts anderes machen
Während der Blutdruck gemessen wird, wird ein Gespräch geführt, telefoniert, ferngesehen oder eine andere Tätigkeit ausgeführt – dies kann den Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Beim Messen sollte sich auf die Messung konzentriert werden und sonst nichts. Alles andere kann das Ergebnis verändern.
10. Zu unterschiedlichen Tageszeiten messen
Der Blutdruck sollte immer zu einer ähnlichen Tageszeit gemessen werden. Wird mal morgens und mal abends gemessen, kann das Ergebnis verfälscht sein. Die Zeiten, die am besten geeignet sind ist gleich nach dem Aufstehen oder kurz vor dem Schlafengehen.
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